Die Werwolf-Elite
schräggestellten Augen leuchtete. Und noch etwas sah Mark, obwohl das in das Verlies fallende Licht ziemlich schwach war. Die blutige Schnauze!
Der Wolf hatte bereits ein Opfer gerissen, und Reste klebten noch an seinen Kiefern.
Mark wußte genau, wer nun daran glauben sollte. Er selbst!
Und er war sicher, daß er es hier mit keinem Trick der Gegenseite zu tun hatte, denn dieses Raubtier war verdammt echt, so konnte sich niemand verkleiden. Zudem wäre es lächerlich gewesen. Die Russen hätten an diesen Dingen bestimmt kein Interesse gehabt.
Das Tier sprang. Bei einem Menschen hatte Mark den Angriff oft genug vorausahnen können, wobei sich die Reaktion zuvor in den Augen der Person zeigte. Hier aber ging alles blitzschnell und ohne Vorwarnung.
Ausweichen konnte Mark Baxter nicht. Nur abblocken. Den Kopf zog er ein, die Fäuste riß er hoch, der Werwolf prallte hart gegen ihn, und seine gefährlichen Pranken hämmerten zu. Mark Baxter mußte die Schläge voll hinnehmen, die zum Glück nicht seinen Kopf trafen. Die scharfen Krallen hieben gegen seine hochgerissenen Arme und rissen dort die Kleidung auf. Mark hörte das Reißen des Stoffs, und er roch die scharfe Ausdünstung des Raubtieres, weil sich der Wolf dicht vor ihm befand.
Auch den Blutgeruch nahm er wahr. Süßlich bitter stieg er in seine Nase, und als der Wolf seine Pranken zurücknahm, um zu einem erneuten Schlag auszuholen, da wuchtete der CIA-Agent sein Knie vor.
Er traf die Bestie hart, die aus dem Konzept geriet und ein wenig zurückgedrängt wurde.
Mark Baxter hatte eine eisenharte Ausbildung hinter sich. Er krümmte die Hand, holte so weit aus wie möglich, und hämmerte sie dann nach unten.
Die Schnauze der Bestie klaffte auf. Baxter traf den Oberkiefer, und beide Kiefer klackten von der Wucht des Schlages zusammen, so daß ein Zittern durch die Gestalt lief. Mark mußte so rasch wie möglich raus.
Hier würde er nur den kürzeren ziehen, weil es zu eng war. Über den Boden rollte er sich, wobei er die Beine angezogen hatte. Das war sein Glück, denn ein Rundschlag der Bestie verfehlte ihn nur knapp, und die Pranke klatschte dicht neben seinem Knie auf den hartgestampften Lehmboden.
Mark nutzte seine Chance. Er tauchte durch die Tür und fand sich im Gang wieder, wo sich die anderen Zellen befanden und die Bude des Aufpassers.
Sie war leer. Der Wärter lag mitten im Gang.
Mark fiel sogar gegen ihn, rollte sich herum und sah im trüben Licht der Deckenleuchte, was mit dem Mann geschehen war, der Mark immer als Kamerad bezeichnet hatte.
Der Russe war tot.
Er war auf eine schreckliche Art und Weise gestorben und lag inmitten einer Blutlache.
Neben ihm sah Mark noch das Gewehr, mit dem er sich verteidigt hatte.
Der CIA-Agent schnappte sich die Waffe, kam auf die Füße und wartete auf seinen Gegner.
Der kroch durch die niedrige Tür.
Da feuerte Mark.
Geduckt stand er da, während er den Abzug rasch mehrmals hintereinander durchzog. Es war eine Schnellfeuerwaffe, und die Geschosse hieben in die breite Brust der Bestie.
Der Wolf wurde durchgeschüttelt. Fell flog in Fetzen weg, die Bestie verschwand auch, aber sie war nicht tot.
Mark hörte sein wildes Fauchen, und eine Gänsehaut rann über seinen Rücken.
Der Wolf würde ihn noch einmal angreifen, da war er sicher. Mark machte sich keinerlei Gedanken darüber, wie es kam, daß er die Bestie nicht besiegen konnte, er mußte nur zusehen, daß er dieser Hölle entkam.
Ein Fenster gab es bestimmt in der Bude des Aufpassers. Mark riß die Tür auf und stürmte mit schußbereitem Gewehr über die Schwelle.
Fast wäre er noch gegen einen Ofen gelaufen, dessen Platte eine dunkelrote Farbe zeigte, weil sie überheizt war. Dann sah er das Fenster. Es war zu klein, aber wenn er den Rahmen aus der Fassung schlug, mußte es zu schaffen sein. Es blieb beim Vorsatz.
Nicht nur hinter sich auf dem Gang hörte er das Fauchen, auch die Scheibe wurde eingeschlagen. Pranken hieben das Glas entzwei, und Mark schaute mit weit aufgerissenen Augen die drei Wölfe an, die sich vor dem Fenster aufhielten. Der CIA-Agent wurde blaß. Dieser Weg war ihm versperrt. Und die Tür? Er kreiselte herum und sah seine Chancen sinken.
Die Tür wurde so wuchtig aufgehämmert, daß sie Mark im Rücken traf.
Zuerst sah Mark den Werwolf, den er erledigt hatte. Hinter ihm erkannte er noch vier oder fünf andere. Einer davon war eine Frau.
Für einen Moment war der CIA-Agent konsterniert. Er konnte es nicht fassen,
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