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Die Werwolf-Elite

Die Werwolf-Elite

Titel: Die Werwolf-Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überall und hatte uns praktisch eingekesselt. Über den Zaun kamen wir nie.
    Wir hockten im Gras und starrten in Richtung Lager. Dort bewegte sich nach wie vor der lange Lichtfinger. Lautlos glitt er über den Boden, aber er holte keine Gestalten oder irgendwelche Gegner aus der Dunkelheit.
    Das Gelände innerhalb des Hochspannungszauns schien menschenleer zu sein. Vier Wachtürme sahen wir ebenfalls. Normalerweise mußten sie besetzt sein. Nur sah ich keinen Posten. Jedenfalls zeichnete sich hinter den erleuchteten Sichtfenstern kein Schatten ab.
    »Das ist mir zu tot«, flüsterte Jovanka.
    »Und was machen wir?« fragte Suko.
    »Aufs Gelände müssen wir, daran geht kein Weg vorbei. Nur macht mir der Hochspannungszaun da wenig Spaß. Gibt es keine andere Möglichkeit?«
    Diese Frage war an Jovanka gerichtet, und die junge Russin reagierte gut. »Ja, da gibt es etwas. Wir müssen das Gelände dort betreten, wo sich auch der Eingang für das Wachpersonal befindet.«
    »Und der ist nicht abgesichert?« Sie hob die Schultern.
    Wir versuchten es. Als positiv empfand ich, daß der Scheinwerfer nur innen das Lager ausleuchtete und nicht auch noch nach außen schwenkte. So huschten wir im Schatten der Büsche voran, und wieder einmal bewunderte ich Jovanka. Sie gab sich sehr sicher, und sie kannte sich auch gut aus. Unser Ziel war von dem übrigen Gelände abgetrennt. Wir erreichten sogar einen Weg, und im hellen Mondlicht erkannten wir Reifenspuren, die tiefe Abdrücke im feuchten Boden hinterlassen hatten.
    »Der Lagerleiter hat einen Wagen«, berichtete uns Jovanka. Den sahen wir auch bald. Er parkte außerhalb des Lagers. Es war ein Geländefahrzeug russischer Produktion. Robust, wenig komfortabel, genau das richtige für diese Ecke der Welt. Damit kam man voran, auch auf schwierigem Gelände. Wir wurden noch vorsichtiger. Irgend etwas lag in der Luft, das spürte ich genau.
    Dann sahen wir das Tor. Daneben stand das Haus der Posten. Und es sah sehr verlassen aus.
    Mein Mißtrauen verdichtete sich. Hier stimmte einiges nicht, dessen war ich mir sicher. Ich war kein Kenner von irgendwelchen Gefangenenlagern, doch daß ein Komplex so aussah, daran wollte ich nicht glauben.
    Als wir flüsternd darüber sprachen, stimmten mir Jovanka und Suko zu.
    Unangefochten erreichten wir das Postenhaus. Zu dritt quetschten wir uns hinein.
    Jovankas Blicke flogen über das kleine Schaltpult. Sie fand auch den richtigen Kontakt, um das Tor zu öffnen. »Soll ich?«
    »Sicher.«
    Jetzt wollte ich es wissen. Lange genug hatte man uns im unklaren gelassen. Ich spürte, wie sich die Spannung in meinem Innern verdichtete. Das Tor schwang auf. Ein Summen ertönte, als es auf einer Schiene zur Seite lief und dann stillstand.
    Ich schaute durch das Fenster nach vorn.
    Wieder bewegte sich der Scheinwerfer. Ein sehr breiter Lichtstrahl wanderte über den Innenhof und erfaßte plötzlich einige Personen. Bevor ich genau hinsehen konnte, war er bereits weitergeglitten.
    Auch die anderen hatten etwas bemerkt, und so warteten wir die nächste Umdrehung ab.
    Diesmal traf er voll. Und was wir sahen, ließ unseren Atem stocken.
    Bestimmt ein Dutzend Werwölfe, so genau konnte ich nicht nachzählen, schritten über den Innenhof.
    An ihrer Spitze aber ging eine Mischung zwischen Frau und Bestie.
    Lupina!
    ***
    Mark Baxter wartete mit angehaltenem Atem. Er wußte plötzlich, daß etwas geschehen war. Sein »Freund«, der Wärter, rührte sich nicht mehr. Entweder war er tot oder bewußtlos. Der CIA-Agent spannte sich.
    Allerlei Gedanken schossen durch seinen Kopf. Was hatten die Schüsse für eine Bedeutung gehabt? Wer war gekommen? Hatte die CIA vielleicht ein Einsatzkommando geschickt, um ihn herauszuholen?
    Kaum, denn ein Agent mußte in der Lage sein, sich durch eigene Kraft zu befreien. Die Tür war offen.
    Hinter ihr sah Mark Baxter einen Schatten. Er konnte nicht genau erkennen, wer dort stand, aber ein Mensch war das nicht. Einen Augenblick später hörte er das Fauchen. Mark Baxter zuckte zusammen.
    Jemand schien ihm einen Peitschenschlag versetzt zu haben. Dieses Fauchen paßte nicht hierher, das hörte sich an, als hätte ein Wolf es ausgestoßen. Dann bewegte sich der Schatten. Er sackte in die Knie und tauchte durch die Öffnung, um das kleine Gefängnis zu betreten.
    Mark sah ihn genauer!
    Ja, es gab keinen Zweifel, das war ein Wolf. Eine breite Bestie, die kein normales Tier war. Nein, eine gefährliche Mutation, der der Mordwillen aus den

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