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Die Werwolf-Elite

Die Werwolf-Elite

Titel: Die Werwolf-Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wußte selbst, daß er auch als Unsichtbarer verletzbar war, denn wenn ihn eine Kugel traf, dann würde man ihn und den Einschlag zwar nicht sehen, doch das dann sichtbar werdende Blut zeigte den Gegnern, wo sich der ›Unsichtbare‹ befand.
    Mark hatte insofern Glück, als daß er die Überraschung seiner Gegner ausnutzen konnte. Sie schauten völlig konsterniert auf die Stelle, wo er soeben noch gelegen hatte. Der Unsichtbare aber schlängelte sich dicht über dem Boden und versuchte, durch die Tür zu schlüpfen. Lupina begann zu toben.
    Sie erlitt einen regelrechten Anfall und schlug wütend um sich. »Wo steckt er?« schrie sie. »Wo, zum Henker?« Wild schaute sie sich um.
    Ihre eisigen Blicke trafen dabei die sie umstehenden Bestien.
    Ratlosigkeit breitete sich aus. Niemand wußte eine Antwort. Dieser Gegner war vor ihren Augen verschwunden. So etwas konnte und durfte es nicht geben.
    Sicherlich in irgendwelchen Dämonenreichen, wo völlig andere Gesetze herrschten, aber auf der Erde war so etwas unmöglich. Mark hatte inzwischen die Tür erreicht. Dicht an der Wand hielt er sich, und als eine der Bestien einen Schritt vortrat, da öffnete sie dem Unsichtbaren automatisch den Weg aus dem Büro hinaus in den Gang.
    Mark hatte die Schwelle kaum erreicht, als er sich aufrichtete. Noch immer durchsuchten die Wölfe das Zimmer. Sie waren beschäftigt, und Lupina stand wie ein Feldherr bei ihnen. Sie drehte dem Unsichtbaren den Rücken zu. Mark Baxter konnte sich die Chance nicht entgehen lassen. Er holte zu einem wuchtigen Handkantenschlag aus und ließ seinen Arm nach unten sausen. Er traf die Stelle zwischen Kopf und Schultern im Nacken der Wölfin, und er sichelte Lupina praktisch von den Beinen.
    Die Königin der Wölfe wurde nach vorn geschleudert, konnte den Schwung nicht mehr abfangen und krachte zu Boden. Ein Mensch wäre liegengeblieben. Nicht so Lupina. Sie fuhr augenblicklich herum. Ihr Gesicht war zu einer Fratze verzerrt, wobei die Augen Feuer zu sprühen schienen.
    »Was war das?« kreischte sie wild. »Wer hat mich hier angegriffen?«
    Niemand gab eine Antwort. Ihre Wölfe standen ebenso konsterniert herum, wie sie auf dem Boden hockte. Ihre fellbedeckten Arme schnellten vor. »Warst du es? Du oder du vielleicht?«
    Bei jeder Frage zielte sie auf einen anderen Wolf. Kopfschütteln.
    Lupina stand knurrend auf. Sie wollte nicht zugeben, daß sie sich im Moment überfordert fühlte, und befahl deshalb, die Suche abzubrechen.
    »Los, kommt jetzt zu den Gefangenen. Wir haben schon genug Zeit verloren.«
    Die Wölfe sammelten sich.
    Auch Mark Baxter hatte die Worte vernommen. Er schlich bereits durch den Gang und hatte die Tür nach draußen bereits erreicht.
    Zwei Stunden konnte er nur unsichtbar bleiben. Und diese Zeit wollte er nutzen…
    ***
    »Mein Gott«, flüsterte ich, »das ist doch nicht möglich…« Neben mir atmete Suko schwer.
    Jovanka, die junge Russin, stieß Worte aus, die ich nicht verstand. Aber ihrem Gesicht war abzulesen, was sie meinte. Es zeigte Spuren von Resignation.
    Unseren Augen bot sich wirklich ein gespenstisches Bild. Die Werwölfe mit Lupina an der Spitze hatten es nicht einmal eilig. Wie eine Woge bewegten sie sich über den Innenhof, verschwanden einmal im Dunkeln und wurden Augenblicke später vom Licht des Scheinwerfers erfaßt, wenn er wieder einen Schwenk hinter sich gebracht hatte. Deutlich sahen wir ihr Ziel. Das Gefangenenlager!
    Zwei Baracken standen dort. Die darin eingepferchten Menschen schienen noch nichts gesehen oder bemerkt zu haben, denn sie verhielten sich still.
    Da kein Aufpasser zu sehen war, folgerte ich sehr richtig, daß sich Lupina diese Wächter geholt hatte, um sie in den Kreis der Werwölfe einzureihen.
    Der Wind fuhr über den Platz, warf Staub hoch, und verfing sich auch in der langen blonden Mähne der Werwölfin. Ihr Haar wurde hochgewirbelt, so daß der Nacken frei lag. Deutlich sah ich ihre geschmeidigen Bewegungen, mit denen sie der Meute voranschritt, und uns war klar, daß wir jetzt nicht mehr zögern durften. Die Hälfte der Strecke hatte die Meute bereits hinter sich gebracht. Es dauerte nicht mehr lange, dann standen sie vor der Baracke.
    Wenn sie die erst betreten hatten, dann gnade Gott den Gefangenen.
    Das Grauen würde über die Menschen hereinbrechen, wobei ich mich noch immer wunderte, daß niemand der Gefangenen etwas bemerkt hatte und den Bau verließ. Ich nahm mir noch die Zeit und sprach Jovanka darauf an.
    »Es gibt da

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