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Die Wesen (German Edition)

Die Wesen (German Edition)

Titel: Die Wesen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Lux
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verstanden habe, bedeutet es tiefe Versenkung. So tief, dass nicht nur ein geistiger Zustand erreicht wird, in dem die Seele den Körper verlässt, aber auch der physische Zustand der Kryptobiose.“
    „Krypto... wie?“
    „Kryptobiose oder auch Anabiose ist das, was Tiere im Winterschlaf machen“, sagte von Stein.
    „Frösche und Fische?“
    „Sie fahren Puls und alles andre auf ein Minimum runter. Damit sie nicht sterben. Die idealen Bedingungen dafür liegen bei einer Umgebungstemperatur von vier Grad plus. Auf dem Grund von Seen herrschen im Winter immer genau diese vier Grad.“
    „Das heißt, der Samadhi ist schon tot, lebt aber noch?“
    „So ungefähr. Man sagt, sie werden zu Stein, wenn sie über mehrere Monate im Zustand der Anabiose sitzen.“
    „Und sie essen nicht und trinken nicht?“
    „Wenn der Stoffwechsel derart runtergeschraubt wird, ist es nicht mehr nötig, viel Energie aufzunehmen.“
     
    Dann erreichten sie die Höhle.
    „Das war ja wirklich nicht weit.“
    „Also ich fühl mich ganz normal!“, sagte Sam.
    „Noch!“, sagte von Stein.
    „Wenn wir in der Höhle sind“, sagte Gompa, „fassen sie den Samadhi nicht an! Wenn er in seiner Meditation gestört wird, kann es passieren, dass der silberne Faden, der seinen Körper mit seiner Seele verbindet, abreißt. Dann könnte er sterben.“
    „Alle behalten also die Hände bei sich! Verstanden!“, sagte von Stein.
    Er packte seinen Bione-Scanner aus. Dann verteilte er die Aurometer.
    „Vergesst nicht, die Aurometer auch einzuschalten!“
    Laima schaltete ihren gleich ein und steckte ihn sich an den Gürtel. Die Anzeige stieg langsam von Rot, über Orange, und schließlich auf den obersten Balken im grünen Bereich an.
    „Sieht aus, als sei bei mir alles in Ordnung“, sagte sie.
    „Gut. Und bei den andren?“
    „Alles Roger, Roger?“, witzelte Sam.
    „Dann werden wir jetzt die Höhle betreten. Und keine Witze mehr!“, sagte von Stein.
    Er sah Figaro Slinkssons und Sam dabei streng an.
    „Kommt!“, sagte Gompa und ging langsam voran in die Höhle.
    „Taschelampen an!“
     
     
     

26
     
    Schritt für Schritt bewegten sie sich vorwärts. Wasser tropfte von der Decke.
    „Brrr, ist das kalt hier“, sagte Roger Schüssli.
    „Geht es allen soweit gut?“
    „Außer einem leichten Druck im Kopf“, sagte Slinkssons. „Ich glaube, er wird stärker.“
    Figaro Slinkssons verzog vor Schmerz das Gesicht.
    „Kein Witz?“
    Von Stein warf einen Blick auf Slinkssons Aurometer. Zwei grüne Balken waren bereits verschwunden. Ein Weiterer erlosch.
    „Das sind höllische Schmerzen“, sagte er und sackte zusammen. „Ich glaube ich dreh durch. ARRRGGH!!!“
    Er wand sich. Die Anzeige seines Aurometers fiel schneller.
    „ARRRGGH!!!“ Auch Sam fiel zu Boden.
    Aus der Tiefe der Höhle schossen helle Lichter auf sie zu.
    „Hilfe“, rief Schüssli und rannte aus der Höhle.
    „Wir müssen sie rausschaffen. Sonst sind wir gleich alle dran.“
    Die Lichter umschwirrten sie.
    Laima wurde schwindelig. Sie glaubte, die Kontrolle über ihre Sinne zu verlieren. Angst stieg in ihr auf.
    „Raus! Los!“, schrie von Stein und zerrten mit Gompa Sam und Slinkssons zum Ausgang der Höhle.
    Dann ließen die Assuri schließlich von ihnen ab und verschwanden.
     
    Sie lagen alle am Boden.
    „Mann, das hätte ich nicht gedacht“, sagte Slinkssons keuchend.
    „Verdammt!“, sagte Sam. „Liegt es an uns oder warum lassen uns diese Geister da nicht rein?“
    „Ich weiß es nicht“, sagte von Stein. „Ich werde es jetzt mit dem Bione-Scanner versuchen. Vielleicht kann ich die Energie der Assuri einfangen, umwandeln und zurückschicken. Als Botschaft. Und so die Energien neutralisieren. Wenn das nicht klappt, ist unsere Reise hier zu Ende.“
    „Also ich bin nicht scharf drauf, da noch mal reinzugehen“, sagte Sam.
    „Ich auch nicht“, sagte Schüssli.
    Von Stein nahm den Bione-Scanner.
    „Ich werde es jetzt versuchen!“
    Er stellte sich vor den Eingang und richtete das Gerät in den Tunnel.
    „Halt!“, rief Gompa. „Ist das gefährlich? Am Ende des Tunnels sitzt der Samadhi. Wenn sie in die Höhle schießen, könnten sie ihn treffen.“
    „Sitzt er genau in der Mitte des Tunnels?“
    „Ja.“
    „Dann werde ich den Scanner so einstellen, dass die Energiewelle groß genug sein wird, damit der Ring ihn nicht berührt.“
    „Mögen die Götter uns gnädig sein“, sagte Gompa. „Sind sie auch sicher, dass es klappt?“
    „Sicher ist

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