Die Wette
schmelzen zu lassen. Kasey fragte sich, wie sie den Abend überstehen sollte, ohne ihn noch einmal zu küssen. Und wenn sie es dann doch tat, wie sollte sie in der Lage sein, das abzulehnen, was er noch versprochen hatte?
Nick schämte sich, dass er Colin so schlecht machte. Auch wenn alles stimmte, was er gesagt hatte, so hatte er es doch nur getan, damit Kasey nicht auf ihn flog.
Offensichtlich interessierte sie sich wirklich nicht für seinen Bruder. Deshalb plagte ihn jetzt das Gewissen, dass er all diese Dinge über Colin gesagt hatte, der nichts dafür konnte, dass er ein Künstler und Träumer war.
Nick räusperte sich. “Ehrlich gesagt macht es Spaß, mit Colin zusammen zu sein”, sagte er. “Er ist lustig und viel optimistischer als ich. Die Menschen mögen ihn sehr.”
“Das ist gut so. Als Künstler braucht man eine positive Ausstrahlung.”
“Davon hat er reichlich.”
“Du auch.”
“Ich?”
“Ja. Du …”
Genau in dem Moment setzte die Musik wieder ein und unterbrach ihre leise Unterhaltung. Sie zuckte mit den Schultern und gab es lächelnd auf, sich ihm verständlich zu machen. Stattdessen stand sie auf und deutete mit dem Kopf auf die Tanzfläche.
“Warum nicht?” Er schob seinen Stuhl zurück. Ein Mann mit Ausstrahlung konnte auch tanzen. Er würde Colin schon zeigen, dass er noch nicht zum alten Eisen gehörte. Noch lange nicht.
Eine laute, schnelle Melodie folgte der anderen, und das Einzige, was Nick aufrecht und in Bewegung hielt, war Kaseys Anblick. Sie besaß die Energie eines Teenagers. Mit der erhitzten Haut und ohne Lippenstift sah sie sogar aus wie ein Teenager. Sie wusste es jetzt vielleicht nicht zu schätzen, dass sie für ihr Alter so aussah, aber eines Tages würde sie dankbar dafür sein.
Nick jedoch wurde müde. Gerade als er dachte, er würde zusammenbrechen, kündete Colin das letzte Lied für diesen Abend an. Ein langsames Lied. Als Nick erleichtert seufzte, fügte Colin hinzu: “Damit mein großer Bruder sich ein wenig ausruhen kann.”
Wenn Nick noch die Energie besessen hätte, wäre er auf die Bühne geklettert und hätte seinem Bruder den Hals umgedreht. Stattdessen zog er Kasey in seine Arme. Sofort fühlte er sich wieder energiegeladen.
Ah, sie war so warm und lebendig. Er drückte ihren Kopf an seine Schulter. Dann legte er seine Wange an ihre seidigen Haare und atmete ihren Duft ein – Shampoo und Parfüm wurden zu einer süßen, sinnlichen Mischung und ließen ihn seine müden Beine vergessen.
Sie seufzte und schmiegte sich enger an ihn. Die Berührung erregte ihn total. Er versuchte, etwas auf Abstand zu gehen, damit sie nicht mitbekam, in was für einem Zustand er war, was ihm auch irgendwie gelang. Doch wenn sie sich noch einmal an ihm rieb …
Sie tat es. Sie rieb ihren Schoß an ihm. Er stöhnte und kämpfte um Beherrschung. Tat sie es absichtlich, schickte sie ihm ein Signal, oder geschahen ihre Bewegungen rein zufällig?
Er glitt mit den Händen über ihren Rücken und legte sie auf ihren Po. Und was für einen knackigen Po sie hatte. Er fühlte sich sogar noch besser an, als er aussah, und das hieß etwas.
Sie reagierte, indem sie sich noch enger an ihn schmiegte. Er reagierte, indem er hart wurde. Sie musste es merken, also schien sie mit dem Lauf der Dinge einverstanden zu sein.
Ihm kam der Gedanke, dass Sex mit einer hochintelligenten Frau wahrscheinlich nicht anders war als Sex mit einer Frau, die einen normalen IQ hatte. Die Hormone konnten einem schon mal den Verstand vernebeln. Trotzdem gefiel es ihm, dass sie superintelligent war und ihn trotzdem begehrte.
Er dachte an sein Haus und daran, ob er aufgeräumt hatte, bevor er gegangen war. Hatte er sein Bett gemacht oder nicht? Dann erinnerte er sich daran, dass sie offensichtlich keine pingelige Hausfrau war, und entspannte sich ein wenig.
Die Hauptsache war, dass genug Kondome in seiner Nachttischschublade lagen. Obwohl er seit Monaten keinen Sex mehr gehabt hatte, hielt er immer einen gewissen Vorrat parat. Nur für den Fall …
Und so wie es aussah, würde sich seine Hoffnung heute Nacht erfüllen.
Kasey hatte noch nie so mit einem Mann getanzt, hatte sich noch nie so fest an einen gepresst, um sicher zu sein, dass er steinhart und heiß auf sie war. Aber bei Nick wollte sie es wissen, denn sie hatte eine Entscheidung getroffen.
Vielleicht hatte ihr Verstand ausgesetzt, aber welche Frau konnte schon klar denken, wenn sie heiß auf einen Mann war und dieser seine
Weitere Kostenlose Bücher