Die Wette

gespannt.
    “Wenn das Geschäft in die neuen Räume umgezogen ist und dies seriösere Image hat, könnte man vielleicht zu einer Modenschau einladen, um etwas Werbung zu machen.”
    “Modenschau mit Dessous?”
    “Sicher. Sie könnten sehr sexy, aber nicht ordinär präsentiert werden.”
    “Monique, das ist eine tolle Idee! Wenn wir so eine Modenschau veranstalten, werde ich dafür sorgen, dass Sie lobend erwähnt werden.”
    “Danke.” Monique errötete vor Freude. “Übrigens, Sie würden ein super Model abgeben.”
    Kasey schluckte. “Ich? Das glaub ich nicht.”
    “Doch. Sie haben die richtige Figur dafür. Es ist Ihnen vielleicht peinlich, weil Sie für diese große PR-Firma arbeiten, aber Sie wären klasse. Ich habe gelernt, wie man bei einer Modenschau läuft. Ich könnte es Ihnen beibringen.”
    “Wirklich?” Kasey musste an einen privaten Laufsteg in einem verschwiegenen kleinen Garten und mit nur einem Zuschauer denken. Sie hätte nichts gegen ein paar Tipps, wie sie das vorführen konnte, was sie heute zu kaufen gedachte, falls sie den Mut dazu aufbrachte.
    “Ich mache das gern. Wann immer Sie wollen. Jetzt habe ich Sie aber lange genug aufgehalten. Sie wollen sich sicher umsehen und Notizen machen wie letztes Mal. Lassen Sie sich von mir nicht aufhalten.”
    “Okay.” Irgendwie fand Kasey nicht den Mut, Monique gegenüber zuzugeben, dass sie diesmal eigentlich als Kundin gekommen war. Also musste sie wohl oder übel versuchen, einen professionellen und geschäftigen Eindruck zu erwecken. Sie nahm ihr Diktiergerät aus der Aktentasche und ging durch den Laden.
    “Der Slip und BH aus Leder können eventuell in der Auslage bleiben”, murmelte sie in das Diktiergerät. “Aber die Handschellen müssen entfernt werden, vielleicht können sie in einem gesonderten Raum ausgestellt werden. Ebenso die Peitsche.” Sie fragte sich, was Nick von diesem Sadomaso-Zeug hielt. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er ernsthaft für so etwas Interesse aufbrachte, aber solange es Spaß war, vielleicht …
    Sie schüttelte die erotischen Gedanken ab und ging zur nächsten Vitrine. “Seidene Teddys gehören zu den wichtigsten Artikeln in einem Geschäft dieser Art, aber die Kundinnen, die wir ansprechen möchten, wollen nicht ihre Brustspitzen zeigen oder ihre … oder andere Körperteile.”
    Würde sie es wollen? Vielleicht unter gewissen Umständen. Zum Beispiel bei einer heißen Affäre mit einem sexy Landschaftsarchitekten. Je mehr Kasey von diesen Teilen sah, desto mehr glaubte sie, dass das genau das war, was Nick sich für ihre kleine private Party heute Abend vorstellte.
    Wenn sie empfahl, diese Artikel nicht mehr anzubieten, verlor das Geschäft vielleicht Kundinnen, die bei ihrem Einkauf diesen Kitzel erleben wollten. “Die Lösung ist vielleicht ein Extraraum, in dem diese Artikel zu haben sind”, diktierte sie. “Wie bei einem Videoladen, der auch eine besondere Abteilung nur für Erwachsene hat.”
    Es bestand jedoch kein Zweifel daran, dass etwas getan werden musste. Sie hielt sich seit fast dreißig Minuten in dem Laden auf, und es war noch nicht eine einzige Kundin erschienen. Das konnte sich jedoch jederzeit ändern, und wenn sie etwas kaufen wollte, dann sollte sie es schnell tun. Doch für was sollte sie sich entscheiden?
    Monique würde sie sicherlich gern beraten. Kasey ging an den Verkaufstresen, wo die junge Frau in einem Magazin blätterte. Kasey räusperte sich. “Monique, ich könnte Hilfe gebrauchen.”
    “Ja?” Eifrig blickte Monique auf. “Toll. Ich liebe diese PR-Geschichte. Ich habe schon darüber nachgedacht, in dieser Richtung etwas zu unternehmen. Vielleicht mache ich noch eine zusätzliche Ausbildung.”
    “Ich bin sicher, dass Sie Erfolg hätten.” Wieder waren sie beim Geschäft. Wie konnte sie nach einem Slip mit offenem Schritt fragen? “Ich würde es an Ihrer Stelle versuchen.”
    “Ich glaube, das werde ich auch. Wie kann ich Ihnen also helfen?”
    “Nun, ich … ich, ähm, es ist … etwas Persönliches.”
    “Oh!”
    “Ich möchte erotische Wäsche kaufen”, stieß Kasey hervor, bevor sie ihre Meinung ändern konnte. “Und ich möchte gern, dass Sie mir beim Aussuchen helfen … und mir zeigen, wie man sich auf dem Laufsteg bewegt.”
    Nick hatte keine Zeit, für Kasey zu kochen, deshalb kaufte er auf dem Weg nach Hause etwas in einem Thai-Restaurant. Er hatte beschlossen, die Hängematte abzuhängen, um Platz für seine neueste Errungenschaft zu