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Die widerspenstige Braut (German Edition)

Die widerspenstige Braut (German Edition)

Titel: Die widerspenstige Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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der Herzog sie in seinen Gemächern empfangen würde.
    Also stiegen sie die palastartige Treppe hinauf. Erst betraten sie einen riesigen Salon, dann gingen sie durch ein lächerlich großes Ankleidezimmer, das mehr Vergoldungen aufwies, als für einen Mann anständig war. Der Butler eskortierte sie in ein Schlafzimmer und ließ sie neben einem massiven, mit Seidenvorhängen drapierten Bett stehen.
    Dort lümmelte Castleford auf mindestens zwanzig Kissen und trank Kaffee. Nach den Ausschweifungen der letzten Nacht hatte er sich noch nicht bequemt, sich anzukleiden. Glücklicherweise waren gerade keine Prostituierten bei ihm.
    »Nett von dir, uns zu empfangen«, sagte Summerhays.
    »Fast hätte ich das nicht geschafft. Ich bin vollkommen erschöpft. Also beeilt euch, damit ich noch etwas schlafen kann!«
    Hawkeswell blickte auf die nackte Brust und die wirren Haare. »Erwartest du von uns, dass wir hier herumstehen wie Diener, die ihren Herrn beim Frühstück beobachten, Euer Gnaden? Zieh dir verdammt noch mal wenigstens etwas an!«
    Faul blickte Castleford auf. Dann sah er zu Summerhays. »Was ist denn mit ihm los, dass er sich hier so aufplustert, als ob ihm ein riesiger Furz quersäße?«
    »Das Schicksal. Die Leidenschaft. Die Stupidität des Lebens.«
    Castleford nahm einen Schluck Kaffee. »Mit anderen Worten, er hat sich verliebt.«
    »Bitte lass uns allein, Summerhays. Ich werde unseren alten Freund jetzt erwürgen und brauche dabei keine Zeugen.«
    »Hör auf, dich wie ein Idiot zu benehmen, Hawkeswell! Ich finde es charmant, dass du dich in deine fehlgeleitete kleine Frau verliebt hast. Es ist zwar unmodern, aber sehr anrührend.« Er stellte das Tablett beiseite und deutete auf ein paar Stühle. »Also, warum belästigt ihr mich? Ich hoffe, ihr habt einen unterhaltsamen Grund.«
    Hawkeswell beschränkte seine Verärgerung auf ein leises Brummen, nahm sich einen Stuhl und stellte ihn in die Nähe des verdammten Bettes. Summerhays tat das Gleiche.
    »Wir haben uns gefragt, ob du dich einigen schändlichen Überlegungen widmen könntest, ein Talent, das du in unserer entfernten Vergangenheit des Öfteren unter Beweis gestellt hast«, sagte Hawkeswell. »Nehmen wir an, dass wichtige Männer jemanden spurlos verschwinden lassen wollen. Wie würden sie das angehen?«
    Castleford zuckte mit den Schultern. »Der leichteste Weg besteht natürlich darin, denjenigen zu töten. Doch dann hat man stets das Problem, dass die Leiche gefunden werden könnte. Viel wichtiger ist es, dass du Männer sagst. Plural. Mord wird am besten von nur einer Person ausgeführt, damit es keine Komplizen gibt, die einen später erpressen oder verraten und an den Galgen bringen könnten.«
    »Du hast dich schon sehr viel damit beschäftigt, oder?«, fragte Summerhays.
    »Ab und an.«
    »Und wenn Mord aus den von dir genannten Gründen nicht der gewählte Weg ist?«, fragte Hawkeswell.
    Castleford dachte darüber nach. »Vor zehn Jahren hätte ich ihn zwangsrekrutieren und zu den Karibischen Inseln schicken lassen. Das dürfte inzwischen nicht mehr funktionieren. Nach Kriegsende gibt es zu viele Männer, die freiwillig dazu bereit wären, und kein Kapitän muss diesen Ärger mehr auf sich nehmen.«
    »Diese Möglichkeit fällt wahrscheinlich weg.«
    »In diesem Fall würde ich ihn auf eines der Gefängnisschiffe schicken.«
    »Es gab weder eine Verhaftung noch einen Prozess oder eine Verurteilung.«
    »Diese Schiffe sind voller Korruption. Die Kapitäne und Wärter lassen sich kaufen. Einer von uns beiden könnte nachts mit einem Boot hinrudern und dem Wärter zusammen mit einer vollen Geldbörse unseren Mann übergeben. Denkst du, dass er auch nur einen Gedanken an die Identität des Burschen verschwenden würde oder warum er von einem Adligen ohne jegliche Papiere hergebracht wurde?«
    »Aber wenn doch, wäre es eine Katastrophe.«
    »Fein, sei halt ein Feigling! Dann tausche deinen Mann gegen einen echten Gefangenen aus. Wenn er behauptet, dass er nicht der echte Tommy Taschendieb sei, wer würde ihm glauben?«
    Summerhays erstarrte. Hawkeswell starrte Castleford an. Dieser erwiderte ungerührt seinen Blick. »Kann ich ihn jetzt erwürgen?«
    Summerhays seufzte. »Tristan, du hast mich missverstanden. Wir selbst wollen keinen Mann verschwinden lassen.«
    »Du hast wichtige Männer gesagt. Also habe ich angenommen …«
    »Wir suchen nach einem Mann, den andere möglicherweise verschwinden ließen.«
    »Ich verstehe. Das ist zwar

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