Die widerspenstige Braut (German Edition)
über diesen Irrsinn nachdenken müssen.
»Da kommt er.« Summerhays blinzelte den Pier entlang. »Verdammt, er ist nicht allein!«
Nein, das war er nicht. Er marschierte fröhlich auf sie zu und hatte dabei an jedem Arm eine Frau und in einer Hand eine Flasche Wein.
»Sie können nicht mitkommen«, sagte Hawkeswell, sobald Castleford das Dock erreicht hatte.
»Natürlich können sie das. Es ist meine Jacht. Rein mit euch, ihr hübschen Täubchen!« Er übergab sie in die Obhut eines Besatzungsmitglieds, das die beiden mit einer unziemlichen, überschwänglichen Geste an Bord hob. »Sie haben heute Morgen erfahren, dass ich segeln gehe, und wollten mitkommen, und ich genieße die Dankbarkeit einer Frau«, erklärte er.
Er schien relativ nüchtern zu sein, doch Hawkeswell nahm ihm dennoch die Weinflasche aus der Hand.
Castleford ließ es zu. »Du hast dein Schwert vergessen«, sagte er und tätschelte seines.
»Wie es scheint, habe ich das. Glück für dich.«
»Meine Herren, lassen Sie uns ablegen«, verkündete Castleford der Mannschaft. »Wir fahren Richtung Geheimnis und Abenteuer. Bringen Sie uns in Fahrt! Segel setzen und so weiter.«
Die Prostituierten fanden ihn offensichtlich witzig und brillant. Er sich selbst auch. Summerhays seufzte und sprang an Bord. Hawkeswell folgte ihm mit mehr Bedenken, als ihm lieb war.
»Das Segel zu setzen hat keinen Sinn, mein Herr«, sagte ein Besatzungsmitglied. »Es ist zu windstill, also müssen es die Ruder sein.«
»Dann ist es ja gut, dass ihr zu zehnt seid.« Castleford zog sein Schwert heraus, machte es sich auf einem Diwan unter einem Sonnendach bequem und signalisierte den Frauen, sich ihm anzuschließen.
Summerhays positionierte sich so weit wie möglich von dem Diwan entfernt und blickte mit einem seltsam stoischen Gesichtsausdruck auf den Fluss hinaus.
Hawkeswell gesellte sich zu ihm. »Du denkst doch nicht, dass er die beiden vor unseren Augen vögeln wird, oder doch?«
»Ich glaube, er ist wütend, dass wir nicht bis Dienstag gewartet haben, und nun will er sein Recht beweisen, zur Hölle zu fahren, wie es ihm passt, ganz egal, wie unsere Pläne aussehen. Erwarte eine Einladung, dich anzuschließen!«
»Ich hoffe, dass er damit zumindest warten wird, bis wir wieder auf dem Rückweg sind. Wir wollen uns doch nicht mit so einer Vorstellung an Bord einem Schiff voller Krimineller nähern. Es könnte einen Aufstand geben.«
Summerhays warf einen Blick über seine Schulter. »Wie es scheint, ist jegliche Hoffnung auf Diskretion und gesunden Menschenverstand bei ihm umsonst.«
Weibliche Stimmen kicherten und kreischten. Hawkeswell hielt seinen Blick auf den Fluss gerichtet und dachte über die nicht existente Berechtigung nach, auf eine Reihe abscheulicher Gefängnisschiffe zuzusegeln, um nach Michael Bowman zu suchen.
26
»Ich weiß gar nicht, wofür er dieses ganze Gefolge braucht. Er ist ein Eisenarbeiter, wahrscheinlich ein Radikaler, und wir haben ihn auf einem verdammten Gefängnisschiff gefunden«, murrte Castleford. »Noch viel wichtiger, ich habe keine Ahnung, warum ich Teil dieses Gefolges bin.«
»Du bist eingeschlafen, sobald wir das Innenministerium verlassen hatten. Es ist uns nicht gelungen, dich aufzuwecken, also bist du nun hier«, erklärte Hawkeswell.
Castleford warf ihm einen finsteren Blick zu und sah wieder aus dem Fenster. »Drei Kutschen, alle mit Wappen. Wir sehen aus, als kämen wir von einer königlichen Hochzeit. Warum hat Summerhays auch noch Wittonburys Kutsche mitgebracht?«
»Er holt seine Frau ab und wird mit ihr eine Weile nach Essex fahren.«
»Und warum sitzt du hier mit mir anstatt in deiner eigenen Kutsche?«
»Weil ich lieber in deiner Gesellschaft bin als in der unseres neuen Freundes.«
Die Erklärung stellte Castleford zufrieden. Er konnte absolut nachvollziehen, warum seine Gesellschaft jeder anderen vorzuziehen war. Er gähnte ein paarmal, verschränkte seine Arme und machte es sich bequem. »Und warum ist Summerhays dann nicht auch hier statt in seiner eigenen Kutsche, um meine Gesellschaft zu genießen?«
»Weil Ihr euch im Schlaf weit ausstreckt, Euer Gnaden. Du schlägst um dich und verbrauchst den Platz von drei Männern. Summerhays hätte nicht schneller in seine eigene Kutsche wechseln können.«
Hawkeswell nahm an, dass Castleford nun wieder eindösen und hoffentlich schlafen würde, bis das letzte unselige Kapitel dieses Dramas beendet war. Stattdessen grinste er Hawkeswell an.
»Sidmouths
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