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Die widerspenstige Braut (German Edition)

Die widerspenstige Braut (German Edition)

Titel: Die widerspenstige Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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Sie sagte, dass Sie von Anfang an in die Verschwörung eingeweiht gewesen wären.«
    Er erhob sich und ging fort, ans Geländer der Jacht, damit Audrianna nicht sehen konnte, wie entsetzt er war. Ganz egal, wie Bertram sie genötigt hatte, es hatte keine Verschwörung gegeben. Tatsächlich hatte Bertram nicht einmal angedeutet, dass der Antrag abgelehnt worden war.
    Sie ist jung und schüchtern, wie junge Frauen nun einmal sind. Wir bringen sie nach Hause und geben ihr Zeit, Ihr großzügiges Angebot zu überdenken, Lord Hawkeswell. Vielleicht sprechen Sie in einem Monat noch einmal vor. Dann weiß sie bestimmt, was sie will.
    Aber was hatte Verity in den letzten Tagen noch mal gesagt? Wenn Sie sich die Mühe gemacht hätten, mich näher kennenzulernen, hätten Sie verstanden, warum ich gegen diese Ehe war. Sie ging davon aus, dass er von ihrem Widerstand gewusst hatte. Aber wenn sie ihn besserkennen würde, wüsste sie, dass er bei so etwas niemals mitgemacht hätte.
    Hatte die Arroganz ihn blind gemacht? Er hoffte, dass dem nicht so war. Er versuchte sich an die Einzelheiten jener Monate zu erinnern, wie sie zuerst gezögert und dann doch eingewilligt hatte. Niemals wäre er auf die Idee gekommen, dass sie gezwungen und getäuscht worden war. Aber es war unwahrscheinlich, dass sie ihm das glauben würde.
    Er kehrte zu Audrianna zurück. »Vielen Dank, Lady Sebastian, dass Sie so offen gesprochen haben. Ihr Gatte ist zwar immer noch nicht damit fertig, das Meer von sämtlichen Fischen zu säubern, aber ich habe keine Lust mehr, ihm dabei zuzusehen. Ich werde darum bitten, dass die Jacht mich an Land bringt. Dann können Sie beide den Rest des Tages allein auf den Wellen genießen.«

8
    »Danke sehr«, sagte Katherine, nachdem sie sich mit einer Serviette den Mundwinkel abgetupft hatte. »Das war köstlich.«
    Eigentlich stimmte das nicht ganz. Der Geflügeleintopf war dünn gewesen, und die Köchin hatte an Gewürzen gespart. Doch es hatte sie gesättigt, und ein hungriger Mensch war nicht allzu wählerisch.
    Verity und Katherine saßen in einem einfachen Haus in einer Quergasse der Hauptstraße. Verity war zu der Fischverkäuferin zurückgegangen, die sie auf Katherine aufmerksam gemacht hatte, und hatte sich erkundigt, wo man eine Mahlzeit bekommen könnte. Man hatte sie zu der Küche dieser Witwe und dem Eintopf geschickt, der hier jeden Tag auf dem Herd stand.
    Die abblätternde Farbe des kleinen Häuschens demonstrierte die Wirkung der salzigen Luft. Der Tisch und die Stühle, die sie benutzten, waren rustikal. Aber man hatte aus dem Küchenfenster mit seinen blauen Läden eine schöne Aussicht auf das Meer, und es gab ein kühles Licht, jetzt, wo die Sonne ihren Höchststand erreicht hatte.
    Katherine sprach nicht viel. Verity musterte sie. Adel, entschied sie. Mindestens so hochgeboren wir Daphne und Audrianna. Dieser jungen Frau waren die guten Umgangsformen, die sie jetzt gerade beim Essen zeigte, in die Wiege gelegt worden. Sie hatte sie nicht wie Verity erst mühsam erlernen müssen.
    »Sie waren sehr freundlich zu mir«, sagte Katherine. »Aber ich sollte nun gehen.« Sie erhob sich.
    »Wohin werden Sie gehen?«
    Katherine ließ den Kopf sinken. Verity nahm an, dass sie deswegen nichts sagte, weil sie keine Antwort hatte.
    Unglücklicherweise war die Situation nicht genauso wie bei Daphne und ihr. Nachdem sie Katherine etwas zu essen verschafft hatte, konnte sie ihr nicht einfach ein Bett anbieten und am nächsten Morgen so tun, als würde die Besucherin zum Haus gehören, ohne eine baldige Abreise zu erwarten. Erst zwei Wochen später hatte ihr Daphne das Angebot gemacht, dauerhaft zu bleiben, doch Verity hatte schon an jenem ersten Morgen gewusst, dass es so kommen würde.
    »Haben Sie Geld?«, fragte sie.
    »Nein. Aber ich habe ein paar Dinge, die ich verkaufen kann.«
    Hoffentlich war es Schmuck.
    Verity schätzte Katherine Anfang zwanzig.
    »Bitte setzen Sie sich wieder!« Sie senkte ihre Stimme, damit die Witwe, die im Raum nebenan saß und strickte, sie nicht hörte. »Ich habe eine Freundin. Leider wohnt sie nicht in der Nähe. Aber ich denke, dass Sie eine Weile bei ihr bleiben könnten. Bis Sie wissen, wohin Sie gehen werden.«
    Katherine strahlte eine Mischung aus Skepsis und Hoffnung aus. »Aber sie wird … ich kann nicht riskieren, dass …«
    »Sie wird nicht nachfragen, genauso wenig wie ich. Doch eine Sache muss ich nun wissen, und ich bitte Sie, ehrlich zu sein. Sie ist wie eine

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