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Die widerspenstige Braut

Die widerspenstige Braut

Titel: Die widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Stelle!«
    Der Ausdruck auf Colonel Gregorys Gesicht war jenseits jeder Beschreibung. Valda, die schon wieder munter war und sich dank Rupert hochgerappelt hatte, wäre zu gern geblieben und hätte sich auch noch den Rest der Szene genehmigt. Aber Rupert zerrte an ihrem Arm und versuchte mit aller Kraft, sie zur Tür zu schieben. Sie leistete Widerstand, wobei die Leute sie immer noch beobachteten. Der Botschafter und der Leiter des Innenministeriums beäugten sie mit merkwürdiger Wachsamkeit. Sie beugte sich hinunter, hob ihre Pistole, die neben dem verdutzten Mr. Monroe noch auf dem Boden lag, auf, steckte sie in ihre Tasche und segelte mit hoch erhobenem Kopf hinter Rupert aus der Tür.
    Die letzten Worte, die sie hörte, kamen von einem wütenden Colonel Gregory, der donnerte: »Miss Prendregast, packen Sie Ihre Sachen. Sie werden gleich morgen früh zurückfahren nach London.«

Kapitel 26
    William stürmte in sein Schlafzimmer und wies auf seinen Kammerdiener: »Raus! Verschwinde!«
    »Jawoll, Sir, das müssen Sie mir nicht zweimal sagen.« Cleavers fegte aus dem Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu.
    William starrte ihm hinterher. Was zur Hölle stimmte nur nicht mit ihm? Was stimmte nicht bei allen anderen? Jeder seiner Gäste, die es eigentlich besser wissen sollten, hatte sich verhalten, als könnte er es nicht erwarten, aus seiner Reichweite zu kommen. Sie hatten sich aufgeführt, als hätte er ein Kätzchen ertränkt, wo doch alles, was er getan hatte, das war, was jeder vernünftige Mann getan hätte, wenn er einen Dieb in seinem Nest entdeckt hätte. Er hatte diesen Dieb hinausgejagt. Egal, dass sie schön war und jeder sie liebte. Egal, dass sie Frieden und Musik in diesen Haushalt gebracht hatte. Egal, dass er ihr ihr Mädchentum mit der Finesse eines tobenden Seemanns genommen und sie es ihm mit der ganzen Anmut einer … einer Frau geschenkt hatte.
Die
Frau für ihn.
    Aber sie war eine Diebin, und einmal ein Dieb, immer ein Dieb. Sie hatte ihm, ihnen, England, einen Gefallen getan und ihr Leben dabei riskiert. Wenn das alles gewesen wäre, was sie getan hätte, würde er seine Prinzipien noch einmal überdenken, einen Kompromiss schließen und sie heiraten.
    Aber sie hatte ihn zusätzlich noch bestohlen. Nur kleine Dinge, einige nicht so wichtig, einige sehr wichtig. Sie hatte sie ihm nicht zurückgegeben. Obgleich alles gegen sie sprach, hatte sie nicht zugegeben, sie genommen zu haben, hatte gesagt, sie wüsste nicht, wo sie seien. Und allein ihr Gesichtsausdruck sagte ihm, dass sie es doch wusste. Sie war eine Lügnerin, genauso wie sie eine Diebin war.
    Er riss sich die Krawatte ab und den Kragen. Legte seinen Rock ab und seine Weste. Blickte aus dem Fenster in die Nacht, versuchte, die Lichter ihres Cottages zu erkennen.
    Er hätte sie eigentlich einschließen müssen. Sie ins Gefängnis von Hawksmouth verfrachten müssen mit der Instruktion, sie niemals wieder freizulassen.
    Aber er hatte es nicht gekonnt. Er war so nachgiebig wie Wackelpudding, wenn es um Samantha ging. Warum?
    Weil er nicht vergessen konnte, wie sie aussah, wenn das Morgenlicht auf ihre nackten Schultern fiel, und wie schmerzvoll, wenn sie über ihre Kindheit sprach, und, lieber Gott, wenn er sich daran erinnerte, wie sie die Kinder liebte …
    Er setzte sich auf den Stuhl und begann mit der schwierigen Prozedur, sich die engen Stiefel auszuziehen.
    Also würde er sie zurückschicken nach London. Sie Lady Bucknell wieder auf den Hals hetzen mit einem Brief, der sie vor Samanthas Neigung zum Diebstahl warnte. Dann wäre Samantha ohne ehrliche Beschäftigung. Sie wäre gezwungen, erneut auf die Straße zurückzukehren, Taschen auszurauben, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, bis sie sie schnappen und an ihrem schlanken Hals aufhängen würden.
    Das Entsetzen brachte ihn wieder auf die Füße. Er zog sich den halb ausgezogenen Stiefel wieder an.
    Nein. Was er tat, war nicht das Richtige. Es war nicht richtig, dass er Samantha wieder auf die Londoner Bevölkerung losließ. Und er sollte auch nicht dabeistehen, während sie die Hölle durchlebte mit dem gesamten Trotz ihres stolzen Charakters.
    Schließlich war sie nicht die Einzige, die einen Fehler gemacht hatte. Er hatte sie verführt.
    Er hätte es besser wissen müssen.
    Er war aus der Tür und rannte die Treppe hinunter, bevor er es sich anders überlegen konnte. Der Lakai sprang beiseite, nahm Haltung an und öffnete blitzartig die Tür; dann war William

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