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Die widerspenstige Braut

Die widerspenstige Braut

Titel: Die widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Moment würde er eliminiert werden.
    Gestützt auf ihren Gehstock, versuchte sie, die Unterhaltungen mitzubekommen. Warum, wusste sie auch nicht so genau.
    Sie hatte bereits so viele Informationen gesammelt, dass sie niemals alles behalten würde. Sie war so fertig gewesen gestern Abend, dass sie einiges davon aufgeschrieben hatte. Ausgerechnet ihr, die zuverlässig alles behielt, waren einige kleine Details entfallen.
    Außerdem begannen einige Leute … merkwürdig auszusehen. Hin und wieder konnte sie aus ihren Augenwinkeln einen Mann erblicken, der beinahe wie ein Skelett aussah. Eine Frau, bleich wie der Tod. Ein Kind, das mit hohler Stimme sprach.
    Wenn sie den Kopf wandte, waren sie verschwunden. Es war, als würden sie die Geister derjenigen, die sie getötet hatte, quälen.
    Unmöglich. Sie brauchte unbedingt etwas Schlaf.
    »Lady Featherstonebaugh.« Lady Marchant sprach sie von der Seite an.
    Valda fuhr so heftig zurück, dass Lady Marchant sie stützen musste, als sie taumelte.
    »Lady Featherstonebaugh, Sie müssen unbedingt Colonel Gregorys kleinen Imbiss probieren.« Lady Marchant steuerte Valda gegen ihren Willen auf den Tisch zu. »Wir möchten, dass Sie Ihre letzte Mahlzeit hier genießen.«
    Automatisch verfiel Valda in ihre Rolle als gütige alte Dame.
    »Meine Liebe, ich fühle mich nicht imstande, mich durch diese Massen hindurchzuarbeiten. Vielleicht sind Sie so freundlich und füllen mir einen Teller auf.«
    »Mylady, Ihre Stärke hat mich stets beeindruckt. Kommen Sie hier entlang.« Lady Marchants Griff um Valdas Arm wurde eher noch fester, und sie führte sie tiefer zwischen all die Menschen. »Sie wollen sich doch sicher nicht diese wundervolle Gelegenheit entgehen lassen.«
    »Gelegenheit?« Als Valda ständig fremde Ellbogen Rippenstöße in ihre eh angeschlagenen Rippen versetzten und das Geräusch der Unterhaltungen ringsherum in ihren Ohren dröhnte, wurde ihre Stimme schrill: »Es ist keine Gelegenheit, diesen Schweinefraß zu essen und sauren Wein zu trinken. Sie haben eine schlechte Wahl getroffen, Mylady, sehr schlecht.« Als ihr bewusst wurde, dass sie ihren Humor, der ihr so viele Jahre eine hervorragende Tarnung gewesen war, verloren hatte, wollte sie sich zusammenreißen, aber es gelang ihr nicht. »Sie brauchen mich gar nicht so anzuschauen.« Sie sah, wie eins dieser Skelette Lady Marchant über die Schulter lugte. »So vorwurfsvoll.
    Dieses Risiko gehen Sie nun einmal ein, wenn Sie ein englischer Soldat sind …«
    »Ein englischer Soldat?« Lady Marchant blickte hinter sich.
    Valda blinzelte. Da stand nur Lady Stephens, die mit Lady Blair plauderte.
    »Wovon reden Sie?«, fragte Lady Marchant.
    »Nichts. Nichts.« Ein Raunen ging durch die versammelten Gäste.
    Lady Marchant hielt sie abrupt zurück. »Sehen Sie nur, sie wollen sich schlagen.«
    Aus ihrer momentanen Verwirrung gerissen, starrte Valda durch die sich öffnende Menge.
    Colonel Gregory hatte Mr. Monroe an der Kehle gepackt.
    Die Menge formierte sich zu dem traditionellen Kreis um die beiden Männer herum. Sie schauten mit gespannten Gesichtern den beiden wütenden Männern zu.
    Und die Männer waren wütend. Colonel Gregory sah aus, als würde er Mr. Monroe nur zu gern töten. Mr. Monroe war hochrot, er sah irgendwie schuldbewusst aus.
    Der Colonel schrie Mr. Monroe mitten ins Gesicht: »Du Lügner! Du bist nachts nicht ausgeritten, um Spione zu fangen.«
    Mit diesem einen Wort hatte er Valdas Aufmerksamkeit gefangen. Spione? Was meinte er mit Spionen?
    Mr. Monroe befreite sich aus Gregorys Griff. »Wie kannst du es wagen, mich einen Lügner zu nennen? Ich habe es getan.
    Ich bin ein Held. Besser als du!«
    »Du bist ein Nichts. Ein nichtsnutziger Schotte.« Colonel Gregory packte ihn erneut, fletschte seine Zähne wie ein wilder Hund. »Du bist ein Glücksjäger!«
    Zur Hölle mit allen Glücksjägern. Valda wollte mehr über diese Spione hören. Sie beugte sich vor, ihr Blick absolut gespannt.
    »Ich
bin ein Glücksjäger?« Mr. Monroe schob Colonel Gregory wieder weg. »Und was ist mit dir? Wenigstens liebe ich diese Frau!«
    Neben Valda sog Lady Marchant scharf den Atem ein.
    Valda warf einen Blick auf das Frauenzimmer, das neben ihr stand, und realisierte – dass die Männer um
Lady Marchant
kämpften. Faszinierend. Und die Männer hatten Spione erwähnt.
Wirklich faszinierend.
Valda vergaß ihre schmerzenden Rippen, ihre Ängste, vergaß alles um sich herum, während sie sich auf die Szene vor ihren

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