Die widerspenstige Braut
und fand ihr feuchtes, warmes Zentrum. Gemeinsam hielten sie inne, genossen die Vorfreude.
Das Warten kam einer Ekstase gleich.
Das sanfte Eindringen von ihm war mehr, großartiger, wunderbarer als jede Sekunde zuvor in ihrem ganzen Leben. Sie steigerte ihre Bewegungen behutsam, und die Momente des Zögerns dazwischen waren so lustvoll, dass ihr Tränen in die Augen stiegen. Jede ihrer Bewegungen erzeugte sowohl ein heiseres Stöhnen in seiner Kehle als auch in ihrer. Hilflose Begierde überschwemmte sie. Ihre körperliche Verbindung war noch neu für sie, ein Wunder an Lust. Er drang so tief in sie ein, mit solcher Hitze, dass es den Anschein hatte, als wollte er sie kennzeichnen. Sie wollte sich ihm entziehen, sich ihm geradezu entreißen, aber er umfasste ihre Hüften und drang erneut in sie ein.
Beide keuchten sie laut, gefangen in der Falle der Wollust. Sie bewegten sich schneller, die Matratze hüpfte unter ihren Knien.
Sie liebte dies alles; die Gerüche, die Laute, die Wärme, die Enge.
Sie ritten rhythmisch und in rasendem Tempo. Plötzlich beugte sie sich vor und schmiegte ihr Gesicht an seins. »Ich gehöre dir.«
»Ja!« Seine Augen blitzten vor Triumph.
Sie ließ ihn erneut tief in sich eindringen. »Und du gehörst mir.«
»Nein.«
»O ja.«
Ich liebe dich. Ich liebe dich.
»Verlass mich niemals.«
Ich liebe dich.
Er warf seinen Kopf in der Agonie der Lust in den Nacken und presste sie an sich. Seine Lenden verkrampften sich, und er füllte sie mit Wärme und Nässe. Mit Samen. Mit ihm.
Kapitel 28
William nickte erschöpft ein, und Samantha schlüpfte aus dem Bett. Gestern Abend hatte Clarinda ihr ihre Reisekleidung bereitgelegt; Samantha raffte sie an sich und schlich auf Zehenspitzen ins Wohnzimmer. Ihr Schrankkoffer stand schon dort, gepackt und bereit, aufgeladen zu werden. Ebenso lagen ihre Handschuhe, ihr Hut und ihr Mantel bereit. Während sie sich anzog, prüfte sie den Raum, ob sie irgendetwas vergessen hatte, aber da war nichts. Sie hatte kein Zeichen an diesem Ort hinterlassen, an dem sie vom Himmel in die Hölle hinabgestiegen war. Sie fand das ganz in Ordnung so, außer … Sie nahm ihr kleines Messer aus ihrem Damentäschchen und kniete sich neben den Tisch in dem Haus, in dem William ihr so viel Liebe erwiesen hatte. Unter dem Tisch, auf der unpolierten Seite der Oberfläche, schnitzte sie ihre und die Initialen von William ein und ummalte sie mit einem Herz.
Wirklich albern. Keiner würde das je entdecken. Aber sie wüsste, dass es da war. Sie wollte, dass etwas von ihrer Liebe hier verewigt blieb.
Oder eher … von ihrer Leidenschaft. William hatte Recht.
Das erklärte, warum ein Mann wie er eine Frau wie sie, die er im Grunde verachtete, heiraten wollte. Wieso eine Frau wie sie einen so dummen und engstirnigen Mann wie ihn verführen konnte.
Sie warf einen Blick aus dem Fenster und entdeckte eine Reihe von sechs Figuren: sechs Mädchen von zwölf bis vier, die dunkelblaue, knöchellange Kleider trugen, deren Haar in strenge Zöpfe geflochten war und deren Stiefel glänzten. Emmeline hatte nur einen Handschuh an. Vivians Haube schlabberte ihr im Nacken. Sie sahen alle etwas verschlafen aus, aber sie standen da, fixierten das kleine Cottage und warteten beharrlich auf … Nun ja, sie hatte sich doch nicht im Ernst vorgestellt, dass sie sich heimlich davonstehlen konnte, oder?
Schweren Herzens ging sie hinaus in die kühle Morgenluft und hinüber zu der schweigsamen kleinen Abordnung. »Mädchen.« Sie breitete ihre Arme aus.
Sie starrten sie mit anklagenden Augen an.
»Die Haushälterin sagt, dass Sie uns verlassen«, sagte Agnes.
»Das tun Sie doch nicht, oder?«
Da brach Emmeline aus der Reihe und rannte auf sie zu. Die anderen folgten sofort, umarmten sie, hielten sie und schnieften in ihren Rock.
»Miss Prendregast, Miss Prendregast, verlassen Sie uns nicht«, bat Henrietta.
»Ja, Misss Prendregasst, wir ssind auch ganss artig«, versprach Emmeline.
Mit einer erwachsenen Stimme, die so ganz anders klang als das bockige Kind von letzter Woche, sagte Agnes: »Miss Prendregast, Sie waren unsere beste Gouvernante, und Sie waren meine beste Freundin. Bitte, bitte, können Sie nicht einen Weg finden, um bei uns zu bleiben?«
Sie brach Samantha das Herz. Sie alle brachen Samantha das Herz, und sie hatte nicht gedacht, dass es noch mehr gebrochen werden konnte. Sie nahm die Kleinen bei der Hand. »Lasst uns einen Spaziergang machen.«
»Das
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