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Die widerspenstige Braut

Die widerspenstige Braut

Titel: Die widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Teresa änderte ihre Pläne nicht unter Druck, und Mr. Monroe setzte sie unter Druck.
    Nicht mit Worten, aber mit diesem intensiven Blick, bei dem einem das Herz still stehen konnte. Sie öffnete ihren Fächer und fächelte sich erneut Luft zu.
    Oh, und jetzt – ein erneuter Beweis, dass Teresa an irgendeinem Punkt ihres Lebens gesündigt haben musste – humpelte Lady Featherstonebaugh auf sie zu. Lady Featherstonebaugh, die bereits zu reden anfing, bevor sie Teresa erreicht hatte. »Was für eine außergewöhnliche junge Frau hat Colonel Gregory engagiert als Gouvernante.«
    Teresa betrachtete die ältere Frau kritisch. Ihr gelbes Seidenkleid mit den engen Ärmeln und dem tiefen Ausschnitt wäre passend gewesen für eine junge Naive, aber niemals für eine Frau über vierzig, und ganz gewiss nicht für eine Lady, die gezwungen war, sich auf ihren Stock zu stützen, um über den Marmorboden zu humpeln. Ihr goldener Federfächer und die goldene Feder in ihrem Haar waren ja ganz hübsch, aber irgendwie sorgte ihr Schimmer dafür, dass Lady Featherstonebaugh erst recht müde aussah. Sie hatte zudem Tränensäcke unter den Augen, als würde sie schlecht schlafen. Schuld, entschied Teresa bei sich. Schuld wegen dieser mysteriösen Karte.
    Sie war schrecklich wütend gewesen, weil Lord Featherstonebaugh diese Karte erwähnt hatte, und Duncan war richtig aufgeregt gewesen, als Teresa ihm von der belauschten Unterhaltung erzählt hatte. Offensichtlich war die Karte von einiger Wichtigkeit, obgleich Teresa nicht wusste, warum, oder es sie überhaupt sonderlich interessierte.
    »Miss Prendregast kann spielen, sie kann singen, sie kann sich um die Pflege der Kinder kümmern, sie schafft es, dass jeder Mann auf dieser Gesellschaft hinter ihr herhechelt … sie kann ihren Dienstherrn verführen …« Das Orchester spielte, die Tänzer schwebten über das Parkett, und Lady Featherstonebaugh lächelte selig. »Ziemlich peinlich, Lady Marchant, hm?«
    Teresa mochte Lady Featherstonebaugh definitiv
nicht.
Sie hatte Lady Featherstonebaugh noch nie gemocht, und Lady Featherstonebaugh erwiderte diese Ablehnung mit der gleichen Inbrunst, mit der sie jede Frau aus ihrem Bekanntenkreis ablehnte. Teresa fand, dass diese Frau kraftlos und grausam und mit zunehmendem Alter bitter geworden war. Das hier war der beste Beweis dafür. Sie unterhielten sich jetzt zum ersten Mal miteinander, und schon musste Lady Featherstonebaugh Teresa piesacken. Bis aufs Blut. »Machen Sie sich keine Sorgen um Colonel Gregory. Ich mache mir jedenfalls keine. Miss Prendregast ist eine vernünftige Frau, dazu eine schöne, und sie ist zu klug, um ihre Fühler nach einem so wohlhabenden und gesetzten Mann auszustrecken.«
    »Das hätte man ihm lieber sagen sollen. Er verfolgt sie nämlich seit zwei Tagen mit Stielaugen.« Lady Featherstonebaugh tat das Thema jetzt mit einer Handbewegung ab, nachdem sie sorgfältig den Samen der Missgunst gesät hatte. »Aber deswegen bin ich nicht gekommen. Ich suchte jemand, dem ich etwas beichten kann. Eine andere Frau … und es gibt verdammt wenige auf dieser Gesellschaft.« Sie beugte sich vor und senkte ihre Stimme. »Mir ist wieder eingefallen, wo ich den Namen Prendregast schon einmal gehört habe.«
    Teresa spitzte ihre Ohren, obgleich sie ihr Interesse sorgsam verbarg. »Tatsächlich, haben Sie das?«
    »Miss Prendregast ist die berüchtigte Taschendiebin, die London vor ungefähr sechs Jahren unsicher gemacht hat. Sie hielt sich gewöhnlich beim Theater auf und stahl den Gentlemen ihre Brieftaschen, und all diese Gentlemen haben sich gebrüstet damit, dass sie ihnen ein strahlendes Lächeln zugeworfen hat, bevor sie verschwand.« Lady Featherstonebaugh schloss ihren Fächer, presste sich den Griff an ihre geschürzten Lippen und sagte: »Ich denke doch, dass man Colonel Gregory davon berichten sollte, hm?«
    Total verblüfft gaffte Teresa Lady Featherstonebaugh an in ihrer eleganten Aufmachung, die ihr dennoch kein jugendliches Aussehen verlieh. Ihre Wangen waren leicht rotfleckig … oder waren das etwa Schrammen oder Kratzer oder irgendwelche anderen Verletzungen?
    Schließlich drang langsam die Bedeutung von Lady Featherstonebaughs Enthüllung zu ihr durch.
Verdammt.
Teresa erinnerte sich jetzt an diese Geschichte. Adorna hatte die mädchenhafte Diebin unter ihre Fittiche genommen und ihr beigebracht, wie man ging, sprach, las, unterrichtete. Als Gouvernante ging diesem Mädchen der Ruf voraus, furchtlos für die

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