Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die widerspenstige Braut

Die widerspenstige Braut

Titel: Die widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
Duncan fummelte an den Schreibfedern herum, die auf Williams Schreibtisch standen. »Wir könnten sie verhaften und sie ihr wegnehmen.«
    »Aber wir wollen sie doch zu ihm zurückschicken mit all den falschen Informationen, die sie auf der Gesellschaft gesammelt hat.«
    Duncan nahm eine der Schreibfedern zur Hand und inspizierte sie, dann blickte er William fragend an. »Ich schätze, wir können eine alte Dame nicht dazu bringen, sich auszuziehen?«
    »Du bist doch der große Verführer.« William grinste schräg.
    »Du schaffst das.«
    Duncan rieb sich das Kinn und tat so, als würde er über diesen Vorschlag nachdenken. »Wenn ich mich recht erinnere, bin ich doch kein so großer Verführer.«
    »Wir müssen es schaffen, die Karte auszutauschen.«
    Duncan nickte. »Ihr eine falsche Karte an Stelle der richtigen unterschieben.«
    »Wenn wir wüssten, wo sie sie hat, und wenn jemand in der Lage wäre, diesen Trick durchzuführen, dann könnten wir das.« William überlegte und verwarf eine Strategie nach der anderen. »Aber wer? Und wie?«

Kapitel 20
    Teresa betrachtete die Krönung ihres Werks. Zur Verwunderung aller hatten die pfirsichfarbenen Seidenstoffe, die von der Decke hingen und über die Wände drapiert waren, den Ballsaal in einen prachtvollen pastellfarbenen Harem verwandelt. Die Kristallleuchter mit Hunderten von Bienenwachskerzen gaben ein funkelndes Licht. Das Orchester spielte hervorragend, Champagner floss reichlich, und die Ladys wurden überhäuft mit Aufforderungen zum Tanz – aber wie konnte das auch anders sein, wo doch die Damen derartig in der Unterzahl waren?
    Die Gentlemen bildeten kleine Gruppen und unterhielten sich wohl über ernsthafte Dinge. Nur vereinzelt gingen ein paar von ihnen ins Spielzimmer, um Karten zu spielen, oder nach draußen, um zu rauchen – was ein gutes Zeichen dafür war, dass sie sich gut unterhielten. Sogar William schenkte dem Geschehen die nötige Aufmerksamkeit, anstatt wie ein liebeskranker Jüngling Samantha anzustarren. Tatsächlich sah er einigermaßen besorgt aus. Und Mr. Duncan Monroe war nicht unter den Anwesenden.
    Sehr schön. Wenn alles gut ging, würde er auch wegbleiben.
    Während Teresas Blick über die schillernde Gesellschaft glitt, konnte sie sich nicht daran erinnern, irgendetwas wirklich falsch gemacht zu haben in ihrer Kindheit. Sie war in vernünftigem Maß gehorsam gewesen, hatte willig gelernt, war klug genug gewesen, jeglichem Ärger aus dem Weg zu gehen, war ihren Eltern stets ein Trost gewesen, aber … offensichtlich musste sie jetzt für irgendeine himmlische Sünde büßen, weil nichts, absolut nichts richtig gelaufen war bei diesem Unternehmen.
    Bei dieser ganzen Reise.
    Zunächst war da William mit seiner lächerlichen Vernarrtheit in seine Gouvernante. Wie ein Lauffeuer hatte sich der Klatsch ausgebreitet, aber Teresa hatte nicht umsonst gelernt, gesellschaftliche Krisen zu meistern. Während der gesamten Feier im Haus hatte sie sich häufig mit Samantha unterhalten und sie gerade gegenüber den größten Klatschmäulern ununterbrochen in den höchsten Tönen gelobt. Sie hatte sogar dafür gesorgt, dass Samanthas Ballkleid aus königsblauem Satinbroche perfekt war, hatte dafür gesorgt, dass der Rock mit zusätzlichen Spitzen besetzt wurde und kleine weiße Rosen den Ausschnitt schmückten. Sie hatte die übelsten Gerüchte erstickt, aber wenn William weiterhin Samantha so betrachtete, wie er es tat, würde Teresa sie nicht länger eindämmen können.
    Und je länger sie bei William war, desto häufiger fragte sie sich, ob sie sich genug aus ihm machte, um ihn für sich zu gewinnen. Sie mochte ihn wirklich gern. Aber …
    Nun ja. Das führte sie unmittelbar zum zweiten Problem, zu Mr. Duncan Monroe, früheres Mitglied der königlichen Dragoner und nach wie vor ein wahrhaft königlicher Quälgeist, der ihr direkt in den Unterleib fuhr. Er verfolgte
sie,
Teresa, mit seinen Augen. Verfolgte sie mit derartig hungrigen Augen, dass sie sich gelegentlich ihre heißen Wangen fächern musste, weil sie die bewundernden glühenden Blicke dieses Mannes tatsächlich heimlich genoss. Das, was ihm früher gleichgültig gewesen war, interessierte ihn jetzt, und er hätte sein Interesse nicht deutlicher signalisieren können. Und sie … sie wollte absolut nichts davon wissen.
    Nun ja. Schon. Aber der Stolz verbot es ihr. Stolz und … eine Frau hatte nun mal ihre eigenen Pläne. Eine Frau hatte zwar das Recht, diese Pläne zu ändern, aber

Weitere Kostenlose Bücher