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Die widerspenstige Lady

Die widerspenstige Lady

Titel: Die widerspenstige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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müssen, dass Sie hier bei einem Glas Cognac sitzen“, antwortete sie. Und tatsächlich vermochte der Umstand kaum zu verwundern. Seine Schwäche für französischen Weinbrand war mindestens genauso ausgeprägt wie seine Literaturbegeisterung.
    Sie zog den Schal enger um die Schultern und betrat das Zimmer.
    „Setzen Sie sich doch zu mir.“ Er deutete auf einen Sessel neben ihm. „Hier ist es wärmer.“
    „Ich bin nicht hergekommen, um mich zu unterhalten“, bemerkte sie zögerlich.
    „Oh, suchen Sie dann ein Buch?“ Er hob eine Braue.
    Der Sessel beim Feuer sah wirklich sehr einladend aus …
    „Ich beiße schon nicht, Madam.“ Ein teuflisches Lächeln umspielte seine Lippen. „Außer natürlich, Sie bäten mich darum.“
    Missbilligend schüttelte sie den Kopf. „Schon wieder so eine unmögliche Anspielung, Sir Hugo.“
    „Ich kann es eben nicht lassen.“ Er nippte am Glas. „Insbesondere bei einer Frau wie Ihnen, die ich gern sehr viel näher kennenlernen würde.“
    „Versuchen Sie, mich herauszufordern?“, fragte sie und fühlte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg.
    „Oh, weit mehr als nur das“, versicherte er. Dabei schenkte er ihr über den Rand des Glases einen vielsagenden Blick.
    „Vielleicht sollte ich doch besser wieder gehen.“ Es war gefährlich für sie in seiner Nähe. Das spürte sie.
    „Bitte nicht“, hielt er sie zurück. „Ich verspreche auch, mich besser zu betragen. Nehmen Sie Platz, und ich schenke Ihnen ebenfalls ein Glas Cognac ein.“
    „Ich trinke nicht. Meine Brüder haben eine Schwäche für Whisky, wie ich oft genug beobachten durfte. Trunkenheit empfinde ich als eher abschreckend.“
    Der Ekel war ihrer Stimme anzuhören. Wie oft war ihr jüngerer Bruder Dominic schwankend nach Hause gekommen. Er besaß ohnehin viel Ähnlichkeit mit Sir Hugo – ein Trinker und obendrein ein Schürzenjäger, dem kaum eine Frau je hatte widerstehen können. Und genau deshalb sollte sie die Bibliothek jetzt besser verlassen, bevor ihr Gastgeber Gelegenheit fand, sie endgültig zu verführen.
    Doch statt zur Tür hinauszuflüchten, trat sie fast gegen ihren Willen hinüber ans Feuer. Dieser Mann zog sie an wie ein Magnet. Niemals zuvor hatte sie solche Empfindungen gekannt. Er konnte ihr wirklich gefährlich werden.
    „Sie trinken aber doch Sherry“, bemerkte er. „Dabei schmeckt Cognac viel besser. Vertrauen Sie mir.“
    Endlich nahm sie Platz. „Ihnen? Vertrauen? Ich bitte Sie, Sir! Übrigens nehme ich auch vom Sherry stets nur ein winziges Glas zu mir.“
    „Probieren Sie den Cognac wenigstens. Nur einen kleinen Schluck. Bitte.“ Er hielt ihr sein Glas hin.
    Wie man eine aufgerichtete Kobra betrachtete, musterte sie das angebotene Glas. Natürlich flirtete er mit ihr. Das war zwar schmeichelhaft, aber eben auch eine Probe ihrer Standhaftigkeit, deren Ausgang ungewiss schien. „Gut, vielleicht einen winzigen Schluck“, nahm sie endlich an. Als sie sein zufriedenes Lächeln bemerkte, fügte sie hinzu: „Nur damit Sie mich in Ruhe lassen. Allerdings bin ich ganz sicher, dass er mir nicht schmecken wird.“
    Ihre Finger berührten sich, als sie nach dem Glas griff. Wieder schien ein Blitz sie zu durchzucken. Doch er ließ nicht los, sondern führte das Glas an ihre Lippen. Annabell nahm einen Schluck – und glaubte, sie müsste ersticken. Der Cognac brannte ihr wie Feuer in der Kehle. Erschrocken rang sie nach Luft.
    „Ruhig, meine Liebe.“ Eilig stellte er den Schwenker ab und kniete sich vor sie.
    „Himmel!“, rief sie atemlos. „Ich hätte nie gedacht, dass das Zeug so stark ist.“
    „Das ist es eigentlich nicht. Sie haben zu schnell getrunken.“
    Sie spürte sein Knie an ihrem und zog es fort. Er folgte ihrer Bewegung.
    Tränen stiegen ihr in die Augen vom Brennen des Alkohols. Sanft legte Hugo ihr die Hand an die Wange und wischte mit dem Daumen die Tränen fort. Obwohl nur eine unschuldige Zärtlichkeit, schien doch ihr ganzer Körper in Flammen zu stehen. Sie öffnete den Mund, um tief zu atmen.
    Da beugte er sich vor und verschloss ihr die Lippen mit einem Kuss.
    Er umarmte sie nicht. Sie hätte sich ihm jederzeit entziehen können. Das wusste sie. Dennoch tat sie es nicht. Sie war ihm in die Falle gegangen – und verspürte nicht den geringsten Wunsch zu entfliehen.
    Immer weiter vertiefte er den Kuss. Es war berauschend. Inbrünstig wünschte sie, der Augenblick möge niemals enden. Und dabei berührten sich nur ihrer beider Lippen.
    Als er

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