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Die widerspenstige Lady

Die widerspenstige Lady

Titel: Die widerspenstige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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vielleicht ihre letzte Chance, das Glück kennenzulernen. Bisher hatte sie eine der größten Freuden des Lebens verpasst. Bis er in sein Gemach zurückkehrte, würde sie rasch Felicias Brief beantworten.
    Sie hob das Pult auf und legte es wieder auf den Schoß.
    Liebste Felicia,
    ich hoffe, Adam geht es bereits viel besser, wenn dieser Brief Dich erreicht. Ich verstehe Deine Befürchtungen. Du und Guy liebt Euer Kind und seid natürlich in Sorge. Zweifellos habt Ihr die besten Ärzte zu Rate gezogen und pflegt den Kleinen hingebungsvoll. Eure zärtliche Zuneigung wird ihn sicherlich bald genesen lassen. Ich bin in Gedanken bei Euch. Solltet Ihr mich brauchen, kann ich innerhalb eines Tages in London sein.
    In Liebe
    Annabell
    Jedes Wort kam von Herzen. Rasch streute sie Sand auf das Papier, schüttelte ihn kurz darauf herunter, faltete und versiegelte den Brief. Am Morgen würde sie den Butler bitten, das Schreiben abzuschicken. Dann stellte sie das Pult fort und sah in die züngelnden Flammen im Kamin.
    Was empfand sie eigentlich wirklich für Hugo, dass sie bereit war, ihren Ruf für ihn aufs Spiel zu setzen? Nur weil er es verstand, in ihr ein Feuer des Begehrens zu entfachen? Oder lag es doch eher daran, dass sie ihn inzwischen besser kennengelernt hatte und ihn mochte? Seufzend lehnte sie sich zurück. Um ehrlich zu sein, bewunderte sie ihn sogar. Ja, er war ein Schürzenjäger und Verführer, doch ging er dabei nicht kalt und rücksichtslos vor. Außerdem hatte er bewiesen, dass er bereit war, das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, um andere aus Todesgefahr zu retten.
    Wenn Sie ihm auswich, fürchtete sie, dass das Glück nie wieder an ihre Tür klopfen würde.
    Jetzt war es ein Uhr nachts. Bestimmt musste Hugo sich inzwischen zur Ruhe begeben haben – und war hoffentlich allein.
    Zum ersten Mal seit Tagen war sie ganz ruhig. Sie stand auf. Diesmal hatte sie nicht vor, noch einmal umzukehren. Entschlossen ging sie hinaus und über den schwach erhellten Flur. Alles war still. Offenbar war auch das Personal längst in Schlummer gefallen.
    So leise wie möglich schlich sie zu Hugos Tür. Mit zitternden Fingern drückte sie die Klinke herunter und glitt dann ins Zimmer. Das Feuer prasselte im Kamin. Durch die offenen Fenster schien hell das Licht des vollen Mondes aufs Bett. Hugo stützte sich auf die Ellbogen und beobachtete sie. Doch sie wagte es nicht, seinen Blick zu erwidern.
    „Annabell?“ Er warf die Bettdecke zur Seite und stand auf. Er war nackt, was sie nicht wirklich überraschte.
    Himmel, dieser Mann sah einfach wunderbar aus! Das Haar fiel ihm in dunklen Locken verwegen in die Stirn. Seine Schultern waren breit, die Hüften schmal und bei jedem Schritt spielten die Muskeln unter der Haut seiner kräftigen Beine.
    „Annabell?“, fragte er erneut und kam auf sie zu.
    „Hugo“, antwortete sie atemlos. Dann ließ sie sich auf einen Sessel sinken, weil sie so sehr zitterte. Was tat sie nur? Bestimmt war sie in den letzten Tagen endgültig dem Wahnsinn anheimgefallen. Dennoch …
    Er hockt sich vor sie hin, wobei seine Knie die ihren berührten. Sie betrachtete sein Gesicht. Dieser sinnliche Mund hatte sie bis in die Träume verfolgt. Versunken streckte sie die Hand aus und zog sanft, ganz sanft seine Lippen nach. Er ließ sie ohne ein Wort gewähren, nur seine Augen schienen noch sehnsuchtsvoller zu leuchten.
    Doch plötzlich hielt er ihre Hand fest. „Annabell, du solltest nichts beginnen, was du nicht auch zu Ende zu bringen gedenkst.“
    „Ich weiß, was ich tue, Hugo.“
    „Bist du dir auch ganz sicher?“
    „Wenn du es auch bist.“
    Statt ihr zu antworten, stand er auf und zog sie mit sich. Dann hob er sie auf die Arme, ohne auch nur einmal den Blick von ihr zu lösen. Langsam trug er sie hinüber zum Bett und legte sie darauf.
    Seit Tagen sehnte sie sich danach – seit er sie zum ersten Mal geküsst hatte. Dennoch war sie nun beinahe gelähmt vor Angst, angesichts des Schritts, den sie gerade zu tun im Begriff war.
    Er legte sich neben sie und stützte den Ellbogen auf. Im Mondlicht schimmerte seine nackte Haut. Bewundernd sah sie ihn an.
    „Wir werden uns viel Zeit lassen“, sagte er rau und voll verhaltener Erregung.
    „Aber auch nicht zu viel“, neckte sie.
    „So gespannt?“, fragte er lächelnd.
    „Ja.“
    Genießerisch strich er ihr über die Wange bis hinauf zum Ohr. Ein Schauer überlief sie. Kein Mann zuvor hatte sie je so zärtlich berührt. Er ließ die Finger in ihre

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