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Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Titel: Die Wiederkehr des gefallenen Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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Ihnen einen Kaffee in der Küche anbieten.«
    Der Freund ihrer Mutter grinste breit. Er wirkte keine Spur verlegen. Lara beschloss, dass sie ihn mochte.
    »Schade, dass meine Oma keinen ihrer berühmten Käsekuchen gebacken hat, der ist …«
    »Ja, wer sagt das denn?«, unterbrach sie Martha und steuerte sofort auf die Küche zu. »Zwar ist der Kuchen nicht frisch gebacken, aber fünf Minuten in der Mikrowelle und er schmeckt, als wäre er gerade aus dem Backofen gesprungen.«
    Lara konnte nicht anders, als zu staunen. Ihre Großmutter umgarnte den Mann regelrecht, so als wolle sie ihn für Rachel einfangen. Sie stellte sich ihr unauffällig in den Weg und flüsterte: »Oma, er steht noch in der Tür, wenn du ihm den Mantel abnimmst, kann er auch hereinkommen.«
    »Oh. Ja. Du hast recht, Kind.« Sie wandte sich an Thorsten Stegemann. »Kommen Sie doch bitte herein.«
    Der neue Freund ihrer Mutter schlüpfte aus seinem Mantel und reichte ihn ihrer Oma.
    »Sie sind früh dran«, sagte Martha Helmsdorf, als sie am Küchentisch saßen. Im Hintergrund blubberte die Kaffeemaschine und das Summen der Mikrowelle verriet, dass es bald Käsekuchen geben würde.
    »Ja, ich habe gestern schon gepackt …«
    Aha, dachte Lara.
    »… mein Referat ist fertig und da dachte ich, ich komme vorbei, hole Rachel ab und dann können wir noch in Ruhe einen Kaffee am Flughafen trinken.«
    »Na, Kaffee gibt es jetzt ja hier, und dass meine Tochter in der nächsten Stunde fertig wird, bezweifele ich.«
    »Aber Mutter …«, erklang es von der Tür. Rachel hatte unbemerkt die Küche betreten. Ihr Haar wirkte etwas zerzaust, aber als Lara an ihr vorbeischielte, sah sie Koffer und Handtasche sauber aufgereiht im Flur stehen. Rachel Winter schritt zum Tisch, beugte sich zu Thorsten hinab und küsste ihn auf die Wange. Lara beobachtete vergnügt, wie das Gesicht ihrer Mutter aus lauter Verlegenheit rot anlief.
    Sie sieht wieder aus wie ein junges Mädchen, dachte Lara. Ein Mädchen, das sich haltlos verliebt hat.
    Während ihre Mutter sich fast schon abrupt wieder aufrichtete, sah Lara in Stegemanns Augen, dass auch er hoffnungslos verliebt war. Lara freute sich für beide. Sie erhob sich, damit ihre Mutter am Tisch Platz nehmen konnte.
    »Ich geh nach oben, Mom.«
    »Ja«, sagte ihre Mutter geistesabwesend.
    »Ihr sagt mir Bescheid, wenn ihr losfahrt. Okay? Ich will mich verabschieden.«
    »Klar doch.«
    Rachel schien nur Augen für ihren Freund zu haben.
    Als Lara die Küche verließ, hörte sie noch, wie ihre Mutter sagte: »Es ist warm hier drin, nicht wahr?«
    Sie schmunzelte. Dann erinnerte sie sich an ihr eigenes Gefühlschaos und wünschte sich, auch so eine glückliche Beziehung führen zu können. Es könnte doch alles so wunderschön sein, oder?

28.
    Gabriel war beunruhigt. Er hatte die Engel gerufen und sie waren gekommen. Alle. Bis auf Danas.
    Stumm fragte er: »Wo ist unser Bruder?«
    Sie standen auf der kleinen Waldlichtung. Sechs Engel, die die Häupter gesenkt und die Augen geschlossen hielten. Ihre Füße berührten den makellosen Schnee nicht und so würde es keine Spuren ihrer Anwesenheit geben.
    Wir wissen es nicht, antworteten die anderen in seinem Geist. Er verschließt seine Gedanken vor uns.
    »Er hat grundlos getötet. Ein Dämon wurde vernichtet. Der Pakt ist gebrochen.«
    Ja, der Pakt wurde gebrochen. Was sollen wir tun?
    »Sucht ihn. Findet ihn. Geht den Dämonen aus dem Weg. Lasst euch nicht auf Kämpfe ein, der Tag der Entscheidung naht.«
    Es kommen immer mehr Dämonen. Sie dringen in die Stadt. Irgendwer ruft sie zur Zusammenkunft.
    »Wer?«
    Das wissen wir nicht.
    »Ein dunkler Engel? Ist ein Krieger der Hölle erschienen?«
    Nein. Wir denken, dass es einen Anführer geben muss, aber er hält sich verborgen. Er spinnt sein Netz um Lara. Jeden Augenblick kann er zuschlagen.
    »Wir müssen vorbereitet sein.« Gabriel schwieg für einen Moment. »Tan, Sabael. Ihr beobachtet Laras Haus. Haltet euch zurück, verbergt eure Anwesenheit, aber seid wachsam.«
    Ja, Gabriel.
    Die beiden Engel dematerialisierten. Gabriel starrte auf die Stelle, an der sie sich gerade noch befunden hatten.
    »Es ist nur ein Gefühl, aber ich spüre die Veränderung. Etwas wird geschehen. Heute Nacht.«
    Er öffnete die Augen.
    »Geht und findet Danas!«
     
    Danas hatte zwei weitere Dämonen getötet. Eines der Höllenwesen hatte er auf einem Schrottplatz außerhalb der Stadt gestellt. Der Feuerdämon war gerade dabei gewesen, den Wachhund,

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