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Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Titel: Die Wiederkehr des gefallenen Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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Rottenbach hinter uns gelassen und in Stuttgart waren sie auch nicht«, sagte Lara. »Vielleicht haben sie aufgegeben.«
    »Ben vielleicht, die beiden dunklen Engel niemals. Sie dienen Satan und fürchten sich vor ihm. Alles andere, als ihre Aufgabe zu erfüllen, würde den Tod bedeuten.«
    »Du vermutest, dass sie schon längst in Berlin sind, stimmt’s?«
    »Ja, nachdem sie uns in Rottenbach verloren haben, sind sie wahrscheinlich direkt nach Berlin.«
    »Warum waren sie dann nicht hier und haben versucht, uns am Bahnhof abzupassen?«
    »Das weiß ich nicht. Theoretisch könnten sie überall sein. Vielleicht verfügen sie auch über dämonische Jäger, die uns genau in diesem Moment beobachten und darauf warten zuzuschlagen.«
    »Du machst mir Angst!«
    Er nahm ihre Hand in seine. »Das wollte ich nicht, aber wir dürfen uns auch keinen Illusionen hingeben und unachtsam werden.«
    »Ja, ich weiß.«
    Sie kamen an einem kleinen Café vorbei. Nur wenige Plätze waren besetzt. Damian sah, dass Lara fror und mutlos wurde, auch wenn sie versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen. Er blickte sich um und beschloss, es zu riskieren. Sie waren weit genug vom Bahnhof entfernt und niemand war zu sehen. Vorerst waren sie in Sicherheit. Ein heißer Kaffee würde Lara guttun.
    »Komm, wir gehen da rein und wärmen uns ein wenig auf«, schlug er deshalb vor.
    Sie sah ihn überrascht an. »Meinst du wirklich? Ist das nicht zu gefährlich?«
    »Wir werden uns an einen der hinteren Tische setzen. Von dort können wir aus dem Fenster die Straße im Auge behalten, ohne selbst gesehen zu werden.«
    »Ein Kaffee wäre jetzt nicht schlecht.« Sie lächelte zaghaft.
    »Den sollst du haben.«

41. – 13.30 Uhr
    Sie hatten ihre Jacken über die Stühle gehängt, denn es war warm. Das Café war vollkommen überheizt und nach der draußen herrschenden Kälte schwitzte Lara nun.
    Die Bedienung kam und nahm ihre Bestellung auf. Einen schwarzen Kaffee für Damian und einen Cappuccino für sie.
    Lara ließ ihren Blick durch das Café schweifen. Der Raum wirkte aufgrund der Höhe der Decke luftig. An den Wänden hingen Fotos bekannter und weniger bekannter deutscher Schauspieler. Viele von ihnen signiert. Immer wieder tauchte ein Mann, offensichtlich der Besitzer des Cafés, mit auf den Fotos auf und lächelte zufrieden in die Kamera. Außer den Fotos gab es alte Regieklappen, Teile von Filmkameras und Kinoplakate aus den Sechzigerjahren zu sehen. Das Thema des Cafés war offensichtlich die deutsche Filmkunst nach dem Krieg.
    Sie saßen hinten in der Ecke und konnten, ohne selbst gesehen zu werden, durch das große Fenster auf die Straße sehen. Im Café befanden sich außer ihnen nur noch wenige Personen. Ein älteres Paar, anscheinend Touristen, denn sie hatten einen Stadtplan auf dem Tisch ausgebreitet, den sie gemeinsam betrachteten und miteinander darüber sprachen, welche Sehenswürdigkeiten sie heute noch besuchen wollten. Links von ihnen saß eine Frau, die in einem Buch las. Hinter ihr unterhielten sich drei Studentinnen lautstark über das letzte Seminar und das kommende Wochenende. Ihre Stimmen hallten in dem Raum und Lara sah, wie die lesende Frau zusammenzuckte und verärgert das Gesicht verzog.
    »Nach was riecht es hier?«, fragte Damian.
    Lara schnupperte. »Das ist Minze. Wahrscheinlich frische Minze zu einem Tee aufgebrüht.«
    »Riecht gut. Ich glaube, ich werde mir nachher noch eine Tasse bestellen.«
    Sie lächelte ihn an, aber das war diesmal nur eine Maske, denn wieder einmal wurde ihr bewusst, wie viele Dinge sie voneinander trennten. Für Damian war vieles neu und ungewohnt. Da er nicht von dieser Welt war, konnte es auch nicht anders sein, aber jedes Mal durchzog Lara ein Schmerz, wenn sie daran dachte, dass er nicht bei ihr bleiben würde. Er sprach nicht darüber. Sprach nicht davon, was aus ihnen beiden werden würde, wenn sie die morgige Nacht wider Erwarten überleben sollten, aber tief in ihr drin wusste sie, dass es keine gemeinsame Zukunft für sie gab. Er war ein Engel und würde in den Himmel zurückkehren, wenn seine Mission erfüllt war. Sie war nur ein Mensch. Vergänglich. Er hingegen unsterblich, dafür geschaffen, von Ewigkeit zu Ewigkeit über die Erde zu wandeln.
    Ich darf mir nichts anmerken lassen, dachte sie. Er soll nicht sehen, wie traurig mich das alles macht.
    Die Bedienung kam und stellte die Tassen vor ihnen ab. Lara ergriff die Gelegenheit, um das Gesicht darin zu versenken. Sie spürte

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