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Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Titel: Die Wiederkehr des gefallenen Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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verlassen zu können.
    Damian nahm Lara an der Hand und zog sie mit sich.
     
    Nakamesh und Beknathar hatten sich aufgeteilt, aber der Bahnhof war zu groß und es war schwierig, einzelne Personen in der Menge auszumachen, die zu den Ausgängen des Bahnhofs strebten. Beide Krieger hatten unauffällig Stellung bezogen und verbargen sich im Schutz von Säulen. So konnten sie alles sehen, ohne selbst entdeckt zu werden.
    Eben war der Zug aus Stuttgart eingetroffen, aber auf den umliegenden Gleisen auch drei andere Züge aus Hamburg, Warschau und München und so wurden die beiden dunklen Engel von Menschen regelrecht überschwemmt, die links und rechts wie eine Flut an ihnen vorbeiströmten.
    Siehst du sie, fragte Beknathar seinen Gefährten im Geiste.
    Nein, antwortete Nakamesh. All diese vielen Menschen verwirren mich. Sie hasten an mir vorbei. Bleiche Gesichter und dunkle Kleidung. Sie sehen alle gleich aus. Männer wie Frauen.
    Beknathar gab ihm stumm recht. Sie sind nicht anders als die Dämonen. Unwertes Leben. Ich würde mit Freuden mein Schwert ziehen und in ihrem Blut baden.
    Er beschloss, seinen Standort zu wechseln. Mit langen Schritten ging er ein Stück die Etage entlang. Bei einem abseits gelegenen Aufzug in einer ruhigen Ecke des Bahnhofs blieb er stehen und versuchte, sich neu zu orientieren.
    Es war aussichtslos, aber dann fuhr sein Kopf herum, denn er glaubte, etwas gesehen zu haben. Ein Schemen nur, aber es konnte Lara sein. Er stellte sich auf die Zehenspitzen, aber das Mädchen war verschwunden. Vielleicht hatte er sich getäuscht. Dennoch, er musste sichergehen.
    »Cooler Mantel, Alter«, sagte plötzlich eine Stimme neben ihm. Beknathar wandte sich langsam um und sah in das Gesicht eines Jugendlichen, auf dem gerade die ersten Bartstoppeln sprossen. Er trug ein Baseballcap, das er verkehrt herum auf den Kopf gesetzt hatte, eine Baseballjacke und Sporthosen mit Streifen an den Seiten. Die Füße steckten in großen Turnschuhen, die nicht zugebunden waren. Als Beknathar ihn gemustert hatte, schaute er auf und blickte in braune Augen, die ihn abschätzend betrachteten. Obwohl er den Jungen um fast einen Kopf überragte, grinste ihn dieser an. Und dann tauchten in seinem Rücken sechs weitere Gestalten auf, die sofort einen engen Kreis um ihn bildeten, um das, was sie vorhatten, vor den Passanten zu verbergen. Wie ein Rudel hungriger Wölfe belauerten sie ihn.
    »Tja, ich würde sagen, du ziehst deinen hübschen Mantel aus und gibst ihn mir«, sagte der Junge. Offensichtlich war er der Anführer der Truppe. »Und wenn du schon dabei bist, rück auch gleich deine ganze Kohle raus.«
    Beknathar beugte sich ein wenig vor und starrte den anderen an. »Willst du sterben?«
    Die Reaktion des Jungen überraschte ihn. »Sieh genau hin.« Er machte eine kleine Handbewegung und ein versteckt gehaltenes Messer rutschte in die offene Hand. »Alter, das ist hier keine Castingshow für Vollidioten und Komiker, also her mit den Sachen oder du kannst dein Blut vom Boden aufwischen.«
    Die anderen Jugendlichen grinsten entspannt. Ihr Anführer hatte die Sache im Griff.
    Was ist los?, fragte Nakamesh in seinem Geist.
    Der Junge streckte seine freie Hand aus und strich Beknathar über die langen schwarzen Haare. »Süßer, mach es dir doch nicht so schwer, wenn du brav bist, darfst du nachher wieder in deine kleine schwule Welt zurück.«
    Ich denke, ich habe hier gleich jede Menge Spaß, antwortete er Nakamesh.
    Seine Hand schoss vor und griff direkt in die Klinge und hielt sie fest. Blut tropfte zu Boden. Obwohl der Junge alle Kraft daran setzte, sein Messer zu befreien, gelang es ihm nicht.
    Dann zog ihn Beknathar unaufhaltsam zu sich heran. Die andere Hand packte den Jugendlichen an der Kehle, sodass er keine Luft mehr bekam. Der dunkle Engel lächelte und hob ihn mühelos in die Luft, bis die Füße den Bodenkontakt verloren und wild zappelten.
    »Ich werde dir langsam die Eingeweide rausreißen und sie dir zu fressen geben.«
    Die Augen des Jungen weiteten sich vor Entsetzen. Er konnte nicht atmen, sein Widerstand wurde heftiger, aber Beknathar hielt ihn eisern fest. Der dunkle Engel wandte sich den anderen zu.
    »Und ihr sterbt mit ihm.«
    Der Satz war noch nicht zu Ende gesprochen, da jagten sie davon. Keiner kam dem Anführer zu Hilfe. Der Körper des Jungen erschlaffte in seiner Faust. Beknathar ließ ihn achtlos fallen.
    Nakamesh kam von der anderen Seite des Bahnhofs heran und warf einen belustigten Blick auf

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