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Die Wiederkehr des Meisters

Die Wiederkehr des Meisters

Titel: Die Wiederkehr des Meisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richie Tankersley Cusick
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fuhr der Schulleiter ein wenig sanfter fort, „ich verstehe ja, daß es sehr verwirrend ist. Wahrscheinlich fühlst du dich im Moment etwas verloren. Du solltest dich jemandem anvertrauen.“
    Mit einem matten Lächeln nickte Buffy ihm zu und trat den Rückzug an.
    Sie hatte nicht die Absicht, so leicht aufzugeben.
    Sie rannte aus dem Gebäude und näherte sich der Turnhalle von der anderen Seite. Der Hintereingang zu den Umkleideräumen war leicht zu finden. Sie drehte den Türknauf, aber die Tür war verschlossen.
    Buffy blickte sich um und vergewisserte sich, daß sie allein war. Mit aller Kraft trat sie gegen die Tür. Die Tür vibrierte zwar, aber sie hielt dem Tritt stand. Doch es war keine Sicherheitstür. Buffy trat ein zweites und ein drittes Mal dagegen, und schließlich zersplitterte das Schloß.
    Sie erblickte die Leiche sofort, die unter einer Decke ausgestreckt auf dem Boden lag. Zögernd trat Buffy näher. Sie wußte, daß der Anblick ihr nicht gefallen würde. Langsam schlug sie die Decke von Kopf und Schultern der Leiche zurück.
    Ihre Züge nahmen einen grimmigen Ausdruck an. Fast kochend vor Wut starrte sie auf den leblosen Körper.
    „Na toll!“ brach es aus ihr heraus.
    Auf dem Hals des Jungen waren deutlich zwei Bißmale zu erkennen.
    Ein paar Augenblicke später betrat Buffy ein zweites Mal die Bibliothek. Sie hatte nicht erwartet, diesen Raum so schnell wiederzusehen. Aber sie hatte sich geirrt.
    „Also gut, worum geht’s wirklich?“ wollte sie wissen.
    Giles stand auf der Galerie und war völlig in ein Buch vertieft. Er blickte ihr entgegen, als sie die Treppe hinaufstieg.
    „Verzeihung?“ fragte er.
    „Sie haben doch von dem Toten gehört, oder?“ blaffte Buffy. „Von dem toten Typen im Spind?“
    „Ja.“
    „Also, das ist ‘ne ganz verrückte Sache: Er hat zwei kleine Einstiche im Hals, und sein Körper ist völlig blutleer. Ist das nicht merkwürdig? Finden Sie nicht, daß man sich darüber aufregen kann?“
    Giles stieß einen Seufzer aus. „Ich hatte so etwas befürchtet.“ „Ich aber nicht! Es ist mein erster Tag an dieser Schule. Ich hatte befürchtet, daß ich im Unterrichtsstoff nicht mitkommen würde, daß ich keine Freunde fände, daß sie mir alles mögliche anhängen würden - aber ich habe nicht im Traum daran gedacht, daß wir Vampire auf dem Campus haben könnten! Und es ist mir auch egal.“
    „Warum bist du dann hier?“
    Das brachte sie zum Schweigen, doch nur für einen Augenblick.
    „Um Ihnen zu sagen, daß es mir egal ist.“ Aber Buffys Stimme klang bereits weniger energisch. „Ist es mir auch, ehrlich, und. und jetzt habe ich es Ihnen gesagt“, stotterte sie. Sie drehte sich um und marschierte zur Tür, ein wenig beschämt über ihren unehrenhaften Rückzug.
    „Wird er sich wieder erheben?“ fragte Giles.
    Buffy verharrte mitten im Schritt. „Wer?“
    „Der Junge.“
    „Nein, er ist einfach nur tot.“
    „Wie kannst du so sicher sein?“
    Buffy schüttelte den Kopf. „Um zu einem Vampir zu werden, müssen sie dein Blut trinken, und dann mußt du ihr Blut trinken - es ist eine gegenseitige Sauferei. Aber in den meisten Fällen trinken sie einfach dein ganzes Blut, und du stirbst. Warum rede ich eigentlich immer noch mit Ihnen?“
    „Du hast keine Ahnung, was hier vorgeht, stimmt’s?“ Giles wählte seine Worte sorgfältig; er forderte sie heraus. „Glaubst du, es ist purer Zufall, daß du hierhergekommen bist? Dieser Junge war doch erst der Anfang.“
    Buffy drehte sich um und sah zu ihm auf. „Warum können Sie mich nicht in Ruhe lassen?“
    „Weil du die Jägerin bist.“
    Buffy wurde starr. All die klugen Dinge, die sie ihm hatte sagen wollen, blieben ihr im Halse stecken. Sie sah schweigend zu, wie Giles mit feierlichem Blick die Treppe herunterkam.
    „In jeder Generation wird nur eine Jägerin geboren“, begann er. „Ein Mädchen, ein einziges auf der ganzen Welt, eine Auserwählte. Eine, die geboren wird.“
    Ein Ruck ging durch Buffy und sie fiel mit ein: „. mit der Stärke und der Fähigkeit, die Vampire zu jagen.“
    Giles verstummte und ließ Buffy allein fortfahren.
    „. um die Verbreitung des Bösen zu beenden. Blabla, ich hab’s ja kapiert, okay?“ giftete sie ihn an.
    Giles sah bestürzt aus. „Ich verstehe deine Haltung nicht. Du hast deine Aufgabe doch angenommen, du hast bereits Vampire vernichtet.“
    „Ja, ich war zur rechten Zeit am rechten Ort und habe meine Aufgabe erfüllt. Aber jetzt geht das Leben

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