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Die Wiederkehrer

Die Wiederkehrer

Titel: Die Wiederkehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster
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aufbauenden Erregung. Nikos Herz ging schneller, raste und polterte. Es war gar nicht so leicht, geräuschlos zu atmen, wenn man das Gesicht in kein Kissen drücken konnte. Niko hatte das Gefühl, gleich platze sein Kopf, so anstrengend war die Beherrschung. Er presste die Lippen fest aufeinander und reizte mit einem Fingernagel auf quälende Art das Bändchen und die kleine Öffnung. So verriet er sich nicht durch Wetzgeräusche und der Orgasmus kroch auf eine grelle, geile Weise an. Einen Finger der anderen Hand drückte er gegen den Damm. Wenn er es richtig machte, bekam er einen weiteren Kick, er brauchte dafür nicht den Finger in den Arsch zu stecken. Er hatte darüber gelesen und es ausprobiert – und es hatte geklappt.
    Endlich schäumte die Erlösung wie eine Welle durch Nikos Körper, überzog ihn mit einer Gänsehaut und zerrte an den Muskeln, bis er sich aufbäumte. Niko presste die Augen zu, den Mund, hielt die Luft an und ließ sich von der Lust das Hirn wegpusten. Oh Gott, das war wirklich geil! Eine satte Zufriedenheit kletterte von den Zehen langsam bis ins Hirn und sein ganzer Körper prickelte erfrischt. Puh.
    „Sag mal, holst du dir da oben einen runter?“, drang auf einmal Bernds Stimme an Nikos Ohr. Scheiße!
    „Nein!“, antwortete Niko ertappt und zog die Hände rasch aus der Hose. Oh, Fuck! Niko schlug sich gegen den Kopf. Er hatte sich verraten. Bernd hätte doch nicht wissen sollen, dass er hier draußen saß und … oh wie peinlich … sich auch noch
angesprochen
fühlte. Kacke!
    „Hm, hörte sich so an“, murmelte Bernd.
    „Nein, nein ich … äh … ich mache hier ein paar … Liegestütze.“ Verdammt! Argh!
    „Klingt anregend“, meinte Bernd. Scheiße, Scheiße, Scheiße.
    Niko wollte heimlich, weil peinlich berührt, und daher auch rasch auf allen Vieren in die Wohnung kriechen, da stieß er die Bierflasche um.
    „Schnell, tu den Laptop weg!“, stieß Niko hervor und tastete nach der ihm laut klirrend davon rollenden Flasche, die dabei schäumend auslief.
    „Schon passiert!“, beruhigte Bernd ihn und im nächsten Moment schon regnete ein feiner Strahl der Flüssigkeit auf Bernds Balkon. „Sag mal, was
treibst
du da oben?“
    „Tut mir leid!“, rief Niko und beugte sich übers Geländer, um sich zu vergewissern, dass das Bier keinen Schaden anrichtete. Wums! Unerwartet blickte er plötzlich direkt in Bernds Augen. Sein Nachbar hatte sich an das Geländer seines Balkons gelehnt und schaute zu Niko hoch. Die Distanz war viel kürzer als erwartet. Der Blick traf tief – mit voller Wucht.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Bernd leise, und in seiner Stimme lag etwas Vertrautes.
    „Alles Bestens“, erklärte Niko atemlos und mit heftigen Herzklopfen. In Bernds Gesicht huschte ein breites Grinsen.
    „Das sehe ich“, meinte er und wackelte amüsiert mit den Augenbrauen. Niko begriff zunächst nicht.
    Oh! Verflucht!
    Er hatte sein Becken gegen das Geländer gedrückt und seine Erektion baute ein unübersehbares Zelt, das zwischen den Streben hervorragte. Als wäre das nicht schon peinlich genug, prangte der verräterische Fleck des vorangegangenen Samenergusses auf dessen Giebel. Niko winselte verzweifelt auf und flitzte in die Wohnung, vernahm dabei Bernds schallendes Lachen.

Das war doch jetzt ein …
     
    '
Bernd Strohein'
, stand auf dem Türschild. Darunter klebte ein
'Bitte keine Werbung'
-Schild, ein gelber
'Atomkraft, nein Danke'
-Sticker und Aufkleber irgendwelcher Bands. Ob Bernd sie hierhin getan hatte? An Nikos Tür klebten ebenfalls Sticker, allerdings von seinem Vormieter.
    Den Wäschekorb zwischen Bauch und Tür geklemmt, hatte Niko eine Hand frei und betätigte die Glocke. Hatte es nun geläutet? Niko presste den Daumen fester auf den Knopf und lauschte. Er war sich nicht sicher. Sollte er noch einmal klingeln? Falls die Glocke funktionierte, dann käme das sehr penetrant und falls nicht, würde er hier eine Ewigkeit herumstehen, also entschied er sich für die altmodische Variante. Er klopfte gegen die Tür. Nichts. War Bernd nicht zu Hause? Vielleicht sollte Niko den Korb einfach vor der Tür im Hausflur abstellen und wieder nach oben gehen. Wenn sein Nachbar heimkam, würde er ihn da vorfinden. Was aber, wenn jemand die Sachen klaute? Wer klaut schon Wäsche?
    Da geriet der Korb auch schon ins Rutschen und als Niko ihn fest gegen die Tür presste, um ihn abzufangen, sprang diese einen Spalt auf. Es war nicht abgeschlossen! Wie Leichtsinnig!

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