Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Wilden Hühner

Die Wilden Hühner

Titel: Die Wilden Hühner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Funke
Vom Netzwerk:
dicken Finger durch das Netz und gab Sprotte den schlammverschmierten Schlüsselbund.
    »Pfui Teufel«, sagte Sprotte angeekelt. »So eine Schweinerei.«
    »Tut mir Leid«, sagte Steve mit verlegenem Lächeln. »War echt keine Absicht.«
    »Sollen wir sie jetzt rauslassen?«, fragte Trude.
    »He, da kommt ein Auto«, sagte Willi erschrocken.
    Erstaunt richtete Trude die Taschenlampe aufs Gartentor. Da hielt wirklich ein Auto. Grün und weiß.
    »Polizei!«, flüsterte Sprotte. »Was soll das denn?«
    »Die habt ihr gerufen!«, zeterte Willi. »Ihr gemeinen Kühe!«
    Panisch zerrte er an dem Obstbaumnetz herum. »Ich will raus hier!«
    »He, beruhig dich!«, sagte Fred.
    »Wir haben die nicht gerufen!«, beteuerte Sprotte. »Heiliges Ehrenwort. Wir sind doch nicht verrückt geworden.« 
    Gebannt starrte sie auf das Auto. Die Türen gingen auf und zwei Polizisten stiegen aus.
    Melanie zerrte an dem Netz. »Los, helft mir mal«, zischte sie. Gemeinsam zogen die Wilden Hühner an dem Netz herum, aber die Jungs hatten sich so fest darin verfangen, dass sie es einfach nicht losbekamen. 
    »Sie kommen rein!«, flüsterte Frieda.
    Die Polizisten öffneten das Gartentor. Der eine war riesengroß und ziemlich dick, der andere klein und mager. »Guten Abend, die Herrschaften«, sagte der Kleine. 
    »Guten Abend!«, sagten die Wilden Hühner im Chor. 
    »Guten Abend!«, murmelten die Pygmäen in ihrem Netz. 
    »Ist das nicht schon ein bisschen spät für euch?«, fragte der große Polizist, während der andere erstaunt auf das gefüllte Obstbaumnetz guckte.
    »Och«, sagte Sprotte, »wir .. . wir haben ja erst um zehn Schule morgen.«
    »Soso!« Die beiden Polizisten grinsten sich an. »Naja, aber trotzdem. Was macht ihr denn eigentlich da, wenn ich mal fragen darf?«
    Angstvoll sahen die Jungs die Mädchen an.
    »Wir feiern 'n bisschen«, sagte Melanie. »Wissen Sie - ich hab nämlich Geburtstag. Und da haben wir eben so verrückte Spiele gemacht.«
    »Das sieht allerdings ziemlich verrückt aus«, sagte der kleine Polizist. »Wie heißt denn das Spiel, das ihr da gerade spielt?« »Pygmäen fangen«, sagte Frieda.
    »Aha.« Die Polizisten wechselten wieder einen Blick. Die Jungs gaben immer noch keinen Mucks von sich. 
    »Könnten Sie uns vielleicht helfen das Netz wieder abzubekommen?«, fragte Trude verlegen. »Wir schaffen es nämlich irgendwie nicht.«
    »Na klar!«, sagten die beiden Polizisten und machten sich an die schwierige Aufgabe.
    »Kommen Sie eigentlich zufallig hier vorbei?«, fragte Sprotte. Ein Bein und ein Arm von Fred waren schon frei.
    »Nein, wir sind angerufen worden«, sagte der Große und hielt eine Seite des Netzes hoch. »So, kriecht hier raus.« 
    Fred und Torte krabbelten matschverschmiert und triefend in die Freiheit. Seufzend richteten sie sich auf. 
    »Mein Arm sitzt noch fest!«, jammerte Steve. 
    »Warte, das haben wir gleich«, sagte der kleine Polizist.
     »Wieso angerufen?«, fragte Sprotte ungläubig. »Wer denn?« »Ein Herr Feistkorn!«, antwortete der Große, während er Steve am Arm ins Freie zog. »So, jetzt fehlt nur noch einer.« »Ich komm schon!«, sagte Willi leise. 
    »Na, hätt ich mir denken können!«, murmelte Sprotte.
    »Über ruhestörenden Lärm hat er sich beschwert«, sagte der kleine Polizist.
    »Und einen versuchten Einbruch durch eine Jugendbande hat er gemeldet«, sagte der andere. »Aber davon habt ihr nichts bemerkt, oder?«
    Die Wilden Hühner schüttelten energisch die Köpfe. Die Pygmäen auch.
    »Der Feistkorn spinnt!«, sagte Sprotte. »Der erzählt dauernd so einen Mist. Und ewig spioniert er hinter einem her.« 
    »Er wohnt nebenan?«, fragte der große Polizist und zog seinen Schreibblock hervor.
    »Ja, ja.« Sprotte guckte besorgt auf den Block. »Was schreiben Sie denn da auf?«
    »Ach, nur Routine«, sagte der Polizist. »Dass wir hier waren und nichts Verdächtiges bemerkt haben.« 
    »Ach so!« Wütend guckte Sprotte zu Herrn Feistkorns Hecke hinüber. »Das ist typisch. Echt typisch. Sonst steckt er dauernd seine dicke Nase da rüber, aber jetzt lässt er sich nicht blicken.«
    »So ein Feigling!«, sagte Melanie. Und schenkte den beiden Polizisten ihr strahlendstes Lächeln.
    »Das ist meistens so«, sagte der kleine Polizist. »Die Leute, die bei uns anrufen, lassen sich selten blicken. Manchmal sagen sie nicht mal ihren Namen am Telefon. Na ja.« Er sah die pitschnassen Kinder an. »Wer wohnt denn nun eigentlich hier?«
    »Ich«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher