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Die Wilden Küken - Auf der Alm (German Edition)

Die Wilden Küken - Auf der Alm (German Edition)

Titel: Die Wilden Küken - Auf der Alm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Schmid
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beide begleitet Gelatino!«
    »Und was machst du?«, fragte Erik aufsässig.
    »Ich repariere zusammen mit meinem Bruder den Ablauf vom Brunnentrog.« Oles blaue Augen ruhten kurz auf Lilli.
    Sie nickte. »Gut, dann misten meine Mädels und ich den Stall aus!«
    »Okay!«, jetzt nickte Ole. »Nach der Arbeit am Brunnen kümmern Little und ich uns ums Mittagessen!«
    »Kann ich das nicht machen?«, meldete sich Very zu Wort. »Ich entdecke doch gerade mein Kochtalent!« Sie klimperte Bob mit ihren blonden Wimpern an. »Also, wenn Bob mir hilft!«

    Gelatino, Erik und Mitch machten sich mit einem Leiterwagen voller Draht und Werkzeug am Weidezaun entlang auf den Weg. Ole und Little verschwanden im Heustadel und durchsuchten das dortige Gerümpel nach geeignetem Material für ihre Wasserleitung. Und die
Wilden Küken
trieben die Tiere auf die schmutzige Koppel und misteten den Stall aus.

    »Seht mal, was wir gebaut haben!«, rief Ole, als sich die
Wilden Küken
dem Brunnen näherten, um sich die Hände zu waschen. Ole zeigte auf einen alten Schlauch, den er und sein Bruder am Überlauf des Brunnentrogs befestigt hatten. Der Schlauch führte quer über den Vorplatz und leitete das Quellwasser in eine alte Blechbadewanne, die Ole und Litte etwas weiter unten auf die abschüssige Wiese gestellt hatten. Dank dieser Vorrichtung schlammte das Wasser nicht mehr den halben Vorplatz ein, sondern floss geregelt ab. »Waschbecken und Waschmaschine in einem!« Stolz zog Ole den Stöpsel aus der verbeulten Wanne. Das angesammelte Wasser gluckerte durch ein zweites Schlauchstück, das die Jungs an den Abfluss der Wanne montiert hatten, und versickerte ein paar Meter weiter unten in einem schmalen Geröllgraben.
    »Man darf halt kein Waschmittel verwenden«, sagte Enya, »wegen der Umwelt!«
    »Und keinen Weichspüler!« Very machte jetzt schon ein Gesicht, als spürte sie raues Sackleinen auf der Haut.
    »Aber wenn wir uns hier waschen, ist oben im Holztrog nur frisches Trinkwasser!« Lilli bedachte Ole mit einem anerkennenden Blick.

    Zum Mittagessen gab es Nudeln mit Kräuterrahm à la Very und Bob und zum Nachtisch Diskussionen über den Abwasch à la Erik und Ole.
    Schließlich übernahmen die
Wilden Küken
diese Aufgabe freiwillig. Allerdings nicht, ohne zu betonen, dass nächstes Mal aber die
Olme
an der Reihe wären. Gerade leerten die
Küken
die Eimer mit Abwaschwasser in der Sickergrube hinter der Herzchenbude aus, da hörten sie ein fröhliches Jodeln und gleich darauf ein mehrfaches, ziemlich dissonantes Echo.
    Das Jodeln kam von Vroni, das Echo von den
Grottenolmen
, die ihre Bergführerin mit Hallo und Hollereiduliö in Empfang nahmen.

    Vroni hatte wohl mindestens die mittelschwere Route gewählt, denn es ging stramm bergauf. Der Weg war steinig und schmal und führte am Rande eines Geröllfelds entlang, das steil nach unten abfiel. Auf der Bergseite zwängten sich immer wieder kleine Wiesenstücke zwischen abgewetzte Felsbrocken. Anfangs knickte Lilli auf dem losen Geröll mehrmals um, aber sie lernte schnell, sich auf jeden Schritt zu konzentrieren. An besonders schwierigen Stellen waren eiserne Tritte in die Felswände zementiert, die sie wie eine Feuerleiter hinaufklettern mussten.
    Nach einer ersten Etappe erreichten sie eine kleine Schutzhütte, an der sich der Weg gabelte. Neugierig drückte Bob die verwitterte Tür der Hütte auf. Lilli folgte ihr ins Innere. Man konnte nur in der Mitte aufrecht stehen. Entlang der Wände lief eine Sitzbank, ansonsten war die Hütte leer.
    Vroni streckte den Kopf herein. »Hier drin können Wanderer Schutz suchen, wenn sie von einem Unwetter überrascht werden!« Sie winkte Lilli und Bob nach draußen und führte die Wandergruppe auf eine Route, die sogar noch steiler bergauf führte. Nach ein paar Minuten anstrengenden Aufstiegs öffnete sich der Blick auf schroffe Felsformationen, durch die sich ein kaum mehr zu erkennender Weg schlängelte.
    »Ist das nicht zu gefährlich?« Besorgt betrachtete Ole das vor ihnen liegende Wegstück, das rechter Hand um einen glatten, hoch aufragenden Fels herumführte, während es links davon steil abwärts ging.
    »Mein Dad hat eine Kletterschule!« Vroni reichte jedem einen Brustgurt aus ihrem Rucksack. »Die könnt ihr bis zu eurer Abreise behalten!« Sie dröselte ein aufgewickeltes Bergsteigerseil auseinander. »Einer muss um den Felsen rumklettern und auf der andern Seite das Seil einhängen!«
    »Cool!« Erik boxte sich abenteuerlustig

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