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Die Wilden Küken - Auf der Alm (German Edition)

Die Wilden Küken - Auf der Alm (German Edition)

Titel: Die Wilden Küken - Auf der Alm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Schmid
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Zöpfen und dem selbst gehäkelten Stirnband aus wie eine Indianerprinzessin.

    Das sich nähernde Gelächter der Jungs ertönte.
    »Die sind aber gut drauf«, wunderte sich Lilli.
    Very trat hinter ihr aus dem Stall. »Dafür, dass sie das ganze Zeug hier hochschleppen mussten!«
    Bob und Enya klopften sich Staub von den Hosenbeinen und reckten ebenfalls neugierig die Köpfe.
    Unten auf dem Weg traten nicht nur vier
Olme
aus dem Waldschatten, sondern vier
Olme
und ein Mädchen!

Fast hätte Lilli Vroni nicht wiedererkannt. Sie trug kein Dirndl, sondern eine Sporthose und ein knappes Shirt. Ihre strohblonden Haare hingen zum Pferdeschwanz gebunden aus einer Baseballkappe.
    Ole und Little zogen den vollgepackten Leiterwagen hinter Mitch und Erik her, die das Mädchen vom Staigerhof flankierten. Fröhlich drehte Vroni den Kopf von einem zum andern, sodass ihr Zopf mal über ihre linke und mal über ihre rechte Schulter flog.
    Ihr helles Lachen drang bis zur Alm herauf. Wie zur Antwort muhten und meckerten die Kühe und Ziegen, die sich vor dem Gatter drängten.
    »Kunigunde, Zenzi, Ambrosia, Resi und Walli, gleich werdet ihr gemolken!« Vroni begrüßte erst die Tiere, dann die
Wilden Küken
. »Ihr müsst echt den Weidezaun reparieren!« Sie zeigte auf die verdreckte Koppel. »So geht das nicht mehr!«
    »Griaß di, Vroni!« Gelatino schlug die Axt in den Hackklotz und betrachtete wehleidig seine Handflächen. »I kann heit ned, vielleicht zoagst du ihnen, wia’s Melken geht!« Er pustete auf seine Hände und verdrückte sich ins Haus, allerdings nicht, ohne die Bandenkids noch zu ermahnen. »Guat aufpassen! Melken is a Kunst.«
    Vroni sah ihm kopfschüttelnd nach und wandte sich mit einem leicht spöttischen Lächeln an die Bandenkids. »Melken ist keine Kunst. Nur
er
kann es nicht!«
    »Ich aber auch nicht so richtig«, gestand Ole. »Obwohl wir ja sozusagen auf einem Bauernhof wohnen!« Er erzählte von Gut Feldberg und wie er dort vergeblich versucht hatte, eine Kuh zu melken. »Aber mein Bruder hier …«, er patschte Little grinsend auf den Rücken, »der ist ein wahrer Meister!«
    Little schüttelte den Kopf. »Zu Hause haben wir dafür einen Melkautomaten. Und außerdem …« Er strich seine Haare glatt, obwohl sie es gar nicht nötig hatten. »Außerdem fasse ich die nicht so gern an …« Er machte eine melkende Handbewegung und wurde knallrot. »Also, ihr wisst schon, die, äh, die Dinger, äh, also diese …« Ausgerechnet ihm, der sonst so gern schlaue Vorträge hielt, fehlten die Worte. Little räusperte sich und vergrub seine Hände in den Hosentaschen, als wären sie dort in Sicherheit vor diesen, äh, Dingern.
    »Du meinst wohl diese …«, Mitch machte eine Kunstpause, »Kuhbusen!«
    Sofort prusteten Ole und Erik los. Mitch fiel mit ein und sogar Littles Räuspern klang wie ein Lachen. Wild gestikulierend formten sie Riesenbusen in die Luft und liefen allesamt knallrot an.
    »Jungs«, seufzte Vroni verächtlich und lächelte ihren Leidensgenossinnen zu.
    »Jungs«, seufzten die
Wilden Küken
im gleichen Tonfall und lächelten zurück.
    »Macht ihr das Gatter auf«, bat Vroni. Sie selbst stemmte sich gegen die Stalltür.
    Lilli öffnete das Gatter. Die Kühe und Ziegen drängten in alle Richtungen und hätten sie fast zwischen sich erdrückt, aber da schnalzte Vroni ein paarmal mit der Zunge.
    Die Tiere blieben stehen und muhten und meckerten wie antwortend.
    Vroni schnalzte erneut und pfiff leise durch die Zähne. Eine nach der andern hopsten zuerst die Ziegen in den Stall und die geduldigeren Kühe folgten im Gänsemarsch.
    Nach den Kühen liefen die
Wilden Küken
zu Vroni in den Stall und dann die
Grottenolme
.
    »Sucht euch ein Tier aus!«, forderte Vroni die Bandenkids auf.
    Lilli ließ ihren Blick über Kunigunde, Ambrosia, Walli, Resi und Zenzi wandern. Plötzlich aber verspürte sie von hinten einen Schubs.
    »He …« Lilli drehte sich um und blickte in die bronzefarbenen Augen einer Ziege. Lilli streichelte ihr über den Hals. »Ich glaube, ein Tier hat mich ausgesucht!« Die Ziege senkte den Kopf und meckerte kurz. Lilli kraulte sie zwischen den gebogenen Hörnern. »Na, du Ziege ohne Namen!«
    Vroni reichte Lilli einen Melkeimer und zeigte ihr, wie sie sich hinter die Ziege kauern musste, um gut an deren Euter zu kommen. »Du machst mit Daumen und Zeigfinger einen Ring um eine der Zitzen, streichst nach unten und drückst dabei gleichzeitig mit den übrigen Fingern.«
    »Ups!« Lilli war

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