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Die Winde von Darkover - 13

Die Winde von Darkover - 13

Titel: Die Winde von Darkover - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Großtieren aufwiesen, und zum Reiten bedienten sie sich der Pferde, die wahrscheinlich vor einigen hundert Jahren in ein paar Exemplaren von der Erde eingeführt worden waren und sich seither stark vermehrt hatten. Das alles war ganz vernünftig, denn das Gelände von Darkover war für den Bau großer Straßen ungeeignet. Man brauchte sie auch kaum, denn Erze wurden nur abgebaut, soviel man unbedingt benötigte, und große Fabriken gab es nicht, Gedanken hatte sich Barron darüber niemals gemacht, weil es ihn als Abfertigungsmann am Raumhafen nicht betraf. Darkover war Kreuzungspunkt für zahlreiche galaktische Linienflüge, und allem die hatten ihn bisher interessiert. Er hatte auch nie mit dem Gedanken gespielt, von Raumschiffen auf Packpferde umzusteigen.
Die drei Männer blieben stehen und lockerten die Zügel. Einer der drei Männer, ein stämmiger Bursche von Anfang zwanzig, wandte sich an ihn, „Bist du Daniel Firth Barron, der Vertreter der Erde?“ fragte er. Die Aussprache des Namens fiel ihm ziemlich schwer. „Z’par servu.“ Die höfliche Darkovaner-Antwort entlockte dem jungen Mann ein Lächeln, der noch etwas sagte, das Barron nicht verstand und dann in der Standardsprache weiterredete. „Ich bin Colryn. Das hier ist Lerrys, der dort heißt Gwynn. Bist du bereit? Kannst du sofort mitkommen? Wo ist dein Gepäck?“
„Ich bin fertig.“ Barron deutete auf seinen Seesack und die große, aber sehr leichte Kiste, die sein Arbeitsgerät enthielt. „Der Seesack ist unempfindlich, er enthält nur Kleider. Aber seid vorsichtig mit der Kiste und laßt sie nicht fallen. Sie ist zerbrechlich.“
„Gwynn, darum kümmerst du dich“, bestimmte Colryn. „Vor der Stadt haben wir noch Packtiere, weil die Straßen hier so eng sind. Die paar Sachen können wir leicht so mitnehmen.“
Barron wußte, daß er nun ein Pferd besteigen sollte und wäre zum erstenmal in seinem Leben am liebsten davongerannt. Er kniff den Mund zusammen und richtete sich steif auf. „Ich sollte euch sagen, daß ich noch nie im Leben auf einem Pferd gesessen habe.“
„Das tut mir leid“, antwortete Colryn höflich. „Aber wir haben keine andere Möglichkeit, an unser Ziel zu gelangen.“
Der andere, der Lerrys genannt wurde, schwang Barrons Seesack auf seinen Satte. „Das nehme ich, denn du hast wohl Mühe genug mit den Zügeln.“ Er drückte sich in der Standardsprache perfekt und akzentfrei aus. „Du wirst dich bald ans Reiten gewöhnen. Mir ging es nicht anders als dir. Colryn, so zeige ihm doch, wie er aufsteigen muß! Und reite neben ihm, bis er nicht mehr nervös ist.“
Nervös, natürlich bin ich nervös! Das sieht doch ein Blinder, gab Barron vor sich selbst zu, und trotzdem ärgerte er sich, weil dieser Junge seine Nervosität bemerkt hatte. Aber dann saß er im Sattel, ehe es ihm bewußt wurde, und die Füße steckten in den reichverzierten Steigbügeln. Langsam ritten sie die Straße entlang, weg vom Raumhafen, von der Terrazone. Er war so verwirrt und so damit beschäftigt, sich im Gleichgewicht zu halten, daß er nicht einmal einen kurzen Blick zurückwarf.
Bisher hatte er kaum einmal mit Darkovanern zu tun gehabt und nie in enger Gemeinschaft mit ihnen gelebt. Er war nicht im geringsten auf das vorbereitet, was vor ihm lag. Jeder, den das Empire auf einem fremden Planeten ausschickte, um außerhalb der Handelsstädte zu arbeiten, wurde sorgfältig geschult. Ihm hatte man praktisch gesagt, er solle gefälligst schwimmen oder ertrinken. Und jetzt hatte er sich restlos auf die Aufgabe zu konzentrieren, seinen Platz auf dem Rücken des Pferdes zu behalten.
Er brauchte länger als eine Stunde, ehe er sich ein wenig entspannte und seine drei Gefährten ein bißchen näher betrachten konnte.
Alle drei waren jünger als er selbst. Colryn war groß, hager und feingliedrig. Seine Stimme klang leise, doch er machte einen recht selbstbewußten Eindruck. Er redete und lachte fröhlich, während sie ritten. Lerrys war stämmiger und hatte die rötlichen Haare mancher Terraner. Er war kaum älter als zwanzig. Gwynn, der dritte Mann, war der älteste der drei, groß und dunkelhäutig. Er hielt ein wenig Abstand zu den jungen Männern und gab auch auf Barron nicht acht.
Alle drei trugen Reithosen, die über hohe, meisterhaft gearbeitete Stiefel fielen, dazu spitzenbesetzte, tunikaähnliche Hemden in reichen, dunklen Farben. Gwynn und Colryn trugen darüber noch dicke, pelzgefütterte Reitmäntel, und Lerrys hatte eine kurze, lose

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