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Die Winde von Darkover - 13

Die Winde von Darkover - 13

Titel: Die Winde von Darkover - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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erst mit meinem Pflegevater darüber sprechen, ehe ich dir mehr darüber sagen kann.“ Dann schwieg er lange. „Sag, wie willst du am liebsten gerufen werden?“ fragte er unvermittelt.
„Dan wird genügen“, meinte Barron. „Gut. Also Dan. In den Bergen wirst du einige Schwierigkeiten haben. Ich hielt dich für einen ganz normalen Terraner, nicht für…“ Er biß sich auf die Lippen. „Ich darf nicht offen reden, auch in diesem Fall nicht. Aber du wirst einen Freund brauchen. Weißt du, warum dir niemand ein Messer leihen wollte?“ Barron schüttelte den Kopf. „Mir wäre nie eingefallen, daß ich darum bitten könnte. Ich sagte ja schon, ich kann nicht damit umgehen.“
„Du bist Terraner. Hier ist es nicht Brauch, ein Messer oder irgendeine andere Waffe zu leihen oder zu verschenken, außer zwischen Verwandten und engen Freunden. Sagt jemand, ,mein Messer ist deines’, so ist das ein Versprechen, und es bedeutet, daß du den anderen auch unter eigener Lebensgefahr verteidigen mußt. Man kauft ein Messer oder gewinnt es in einem Kampf als Beute. Meistens läßt man sich eines schmieden.“ Plötzlich lachte er. „Trotzdem bekommst du von mir das hier.“ Er bückte sich und nahm ein scharfes, kleines Messer aus seiner Stiefeltasche. „Es gehört dir, Dan, und ich weiß, was ich damit sage. Nimm es von mir und sage: ,deines und meines’.“
Barron fummelte ein wenig verlegen und ungeschickt an der Messerscheide herum. „Deines und meines also. Ich danke dir, Lerrys.“ Es war ein Augenblick von merkwürdiger Intensität, als er dem jungen Mann in die Augen sah.
Die anderen beiden hatten ihnen verwundert zugesehen, Gwynn voll überraschter Ablehnung, Colryn verständnislos, fast eifersüchtig.
Erleichtert trotz aller momentanen Verwirrung machte sich Barron über das Fleisch her, das nun, mit dem Messer in der Hand, viel besser zu schmecken schien. Lerrys sagte nichts mehr, lächelte ihm nur manchmal ein wenig zu. Barron wußte, der Junge hatte ihn als Freund „adoptiert“. Es war ein seltsames Gefühl. Niemals hatte er wirklich gute Freunde gehabt, vor allem niemals einen jüngeren Mann von einer fremden Welt.
Nach dem Essen wusch er ebenso wie die anderen Teller und Becher ab und breitete die Decken im Innenraum aus. Jetzt war es sehr dunkel geworden, und kalter Regen fiel. Er war froh, ein Dach über dem Kopf zu haben, und irgendwie, das spürte er, hatte sich das Benehmen der anderen ein wenig geändert. Darüber freute er sich.
Einmal wachte er nachts auf. Die Pelzdecke gab ihm behagliche Wärme. Aber plötzlich biß wieder kalter Wind in seine Haut. Lerrys, der in seiner Nähe schlief, drehte sich um und murmelte etwas. Das brachte Barron in die Gegenwart zurück.
Wenn das alle paar Stunden passiert, wird es eine höllische Reise, dachte er. Aber was konnte er dagegen unternehmen?
    4.
    Die Stimme drang durch Melittas Träume.
„Melitta! Schwester Melitta! Breda, wach auf! Hör mir zu!“
Sie setzte sich auf. „Storn“, flüsterte sie fast unhörbar. „Storn, bist du es?“
„Ich kann nicht lange mit dir sprechen, breda, also hör mir zu. Nur du kannst mir helfen. Allira hört mich nicht, und sie ist auch zu schwach und mutlos. Sie würde sterben in den Bergen. Edric ist verwundet und liegt im Gefängnis. Kleine Schwester, wagst du es, mir zu helfen?“
„Ja, ich werde alles tun“, flüsterte sie. Ihr Herz klopfte hart, und ihre Augen bohrten sich in das Dunkel. „Bist du hier? Können wir entkommen? Soll ich Licht machen?“ „Seht! Ich spreche zu dir nur durch deinen Geist. Seit vier Tagen versuchte ich dich zu erreichen, und jetzt endlich hörst du mich. Hör mir zu, kleine Schwester. Du mußt allein gehen. Du bist kaum bewacht. Du kannst sie abschütteln. Aber du mußt gehen, ehe der Schnee die Pässe schließt. Ich habe jemanden gefunden, der dir helfen wird. Ich sende ihn dir nach Carthon.“
„Wo „In Carthon…“, flüsterte die Stimme noch, dann schwieg sie. „Storn, Storn, geh nicht“, wisperte Melitta, aber sie wußte, daß sie wieder allein in der Finsternis war, aber noch immer klang das Echo der brüderlichen Stimme in ihrem Ohr.
Carthon… Wo lag Carthon? Melitta hatte sich noch nie weit von der Burg entfernt. Nie war sie jenseits der Berge gewesen, und ihre geographischen Kenntnisse waren recht verschwommen. Carthon konnte ebenso hinter der nächsten Bergkette wie am Ende der Welt liegen.
Hatte ihr Bruder aus seiner magischen Trance wirklich nach ihr gerufen? Wenn

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