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Die Winde von Darkover - 13

Die Winde von Darkover - 13

Titel: Die Winde von Darkover - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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lügst“, sagte er.
Im nächsten Augenblick stand er in einem Ring von Männern, die ihre blanken Schwerter gegen ihn erhoben hatten.
    10.
    Melitta hatte den Kampf aufgegeben. Mit gesenktem Kopf ging sie zwischen denen her, die sie ergriffen hatten.
Ich habe versagt, klagte sie sich an. Vor den Todesvögeln konnte ich mich verbergen. Im Schnee habe ich mich verlaufen, und mein Pferd erfror mir auf den Höhen. Trotzdem kam ich bis nach Carthon. Und kaum betrete ich die Stadt, da werde ich gefaßt!
Melitta, nachdenken. Es muß einen Ausweg geben. Was hast du verbrochen? Storn hätte dich nie hierhergeschickt, wenn er gewußt hätte, daß es unmöglich ist, in die Stadt zu gelangen… „Ich gehe keinen Schritt mehr weiter, bis ich nicht erfahren habe, was man von mir will“, erklärte sie entschieden und richtete sich hoch auf. „Ich bin eine freie Frau aus den Bergen, und eure Gesetze kenne ich nicht.“
„Frauenspersonen laufen in Carthon nicht frei und allein unter anständigen Leuten herum, egal, wie anderswo auch die Sitten sein mögen“, erklärte einer der großen, blondhaarigen Männer, die sie ergriffen hatten. „Jede Frau, die in die Stadt kommt, muß einem Herrn gehören, und der muß bekannt sein. Der Lord Rannath hat zu bestimmen, was mit dir zu geschehen hat, Weib.“
Trotz ihrer gefesselten Hände gab sie ihren Stolz nicht auf. Sie sah die reichgeschmückten Frauen in ihren kostbaren Kleidern und wußte, daß sie eigentlich in ihren abgetragenen Reithosen und dem von dem langen Weg zerschlissenen Mantel recht schäbig wirkte. Sie wußte auch, daß man den Bergmädchen freiere Sitten zugestand, aber Reithosen waren auch in den Bergen für Mädchen nicht üblich. Ihr Haar war strähnig Und voll Straßenstaub. Kein Wunder, daß man sie gefangengenommen hatte.
Man führte sie in ein großes Haus am Platz, in dem schon viele Menschen warteten oder herumliefen. In einem Saal hatten sich Männer und Frauen um einen Thron versammelt, und ein großer, hellhaariger Trockenstädter sprach mit einem Mann in der Kleidung der Bergbewohner. „Warte hier, Weib“, sagte einer ihrer Bewacher. „Die Stimme des Rannath hat noch viel zu tun.“
Sie wollte nicht lauschen, sondern musterte nur den Mann mit Interesse. Er war sehr groß, hatte rötlichbraunes, dunkles Haar und ein düsteres Gesicht. Ein fremdartiger Ausdruck lag um seine Augen. Das, was er sagte, mußte der Stimme des Rannath imponieren, aber Melitta verstand nicht, was gesprochen wurde. Doch auf einmal war sie wie elektrisiert, denn sie vermeinte die Stimme ihres Bruders zu hören: „Ich bin Loran Rakhal Storn, Lord von Storn, von der Burg der Hohen Winde!“
Melitta unterdrückte einen Schrei, und aus Kerstals Gesicht verschwand das Lächeln. Und dann umstellten Männer mit gezogenen Schwertern den Mann aus den Bergen. Sie hörte Kerstal sagen: „Du lügst, Fremder. Ich kenne den Sohn des Storn nicht persönlich, aber sein Vater war mit dem meinen bekannt, und die Haare der Stornmänner sind blond, ihre Augen grau. Und jeder weiß, daß der Herr von Storn von Geburt an blind ist. Nun, Lügner, nenne deinen richtigen Namen, oder ich lasse dich aufspießen!“
Nun begriff Melitta. Sie verstand, was Storn getan hatte. Sie wußte, es war ein schweres Verbrechen, aber er hatte es getan, um sie alle zu retten. Nun durfte sie ihn nicht im Stich lassen.
„Laßt mich durch!“ schrie sie und schüttelte die Hände ab, die sie festhielten. Der Ring der Schwertträger öffnete sich. „Ist das eine freie Amazone, daß sie schamlos und ohne Ketten geht?“ fragte einer.
„Ich bin keine freie Amazone, sondern eine Frau aus den Bergen“, sagte Melitta und sah den Sprecher fest an. „Storn ist mein Name, und von der Burg Storn komme ich.“ Kerstal wandte sich zu ihr um. Seine Hand fiel vom Messergriff, und er verbeugte sich leicht in der Art der Trockenstädter, „Lady von Storn, dein Erbe spricht aus deinem Gesicht. Die Tochter deines Vaters ist willkommen. Aber wer ist dieser Lügner, der behauptet, er gehöre deiner Sippe an? Erkennst du ihn als Verwandten?“
Melitta ging rasch auf den Fremden zu und sprach ihn in einem Dialekt der Bergbewohner an. „Storn, bist du es? Loran, warum hast du das getan?“
„Ich hatte keine andere Wahl. Nur so konnte ich euch alle retten.“
„Sage mir schnell, wie das Pferd hieß, auf dem ich reiten lernte, und dann erkenne ich dich als den an, der zu sein du vorgibst.“
Der Fremde lächelte. „Du hast auf einem Pony

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