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Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Titel: Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cairiel Ari
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zu nahe an das Nebelmeer wagt und hineinfällt«, erklärte Kie, als wäre es die natürlichste Sache der Welt.
    »Woher …?«
    »Dich habe ich schon überall gesucht!«, unterbrach eine helle Stimme Serrashil. Sie wandte sich um und unterdrückte ein Stöhnen. Hinter ihr hatte sich Rielle aufgebaut, eine Hand an die Hüfte gestemmt und mit ihrem Ayeripen in Adlergestalt auf der Schulter. Auch das noch!
    »Was willst du, Rielle?«
    »Nicht so unhöflich, kleine Yosura. Von dir will ich sicher nichts.« Die Magierin wandte sich an Carath. »Hast du Lust, mit mir und meinen Freunden Essen zu gehen? Nicht in einem heruntergekommenen Schuppen wie diesem hier, versteht sich.«
    Carath blinzelte, machte aber keine Anstalten, etwas zu erwidern. Es würde Serrashil nicht verwundern, wenn er Rielle nicht folgen konnte, so schnell wie sie sprach.
    »Ich bezweifle, dass er sich in eurer Runde wohlfühlen würde«, warf Serrashil ein. Die Yondarin und ihre Speichellecker konnten nicht einmal einen Galdana von einem Utera unterscheiden und glaubten, dass Carath bei ihnen besser aufgehoben wäre? Sie schnaubte.
    »Carath soll sich seine Gesellschaft selbst aussuchen.« Die Magierin würdigte sie keines Blickes, sondern sah immer noch Carath an, während sie sprach.
    »Du hast es erfasst. Also lass ihn gefälligst in Ruhe!«, zischte Serrashil.
    Rielle wollte schon zu einer Erwiderung ansetzen, als der Adler auf ihrer Schulter leise krächzte. Wortlos packte sie ihn am Gefieder und warf ihn von sich. Bevor er zu Boden fiel, konnte er sich mit seinen Flügeln gerade noch abfangen. »Du sollst den Schnabel halten, wenn ich spreche!«
    Serrashils Mund klappte auf und sie starrte die hochrangige Yondarin fassungslos an. Was sollte das jetzt? So ging man nicht mit einem Lebewesen um! Erst recht nicht mit einem Ayeripen, einem Wesen, das genauso denken und fühlen konnte wie ein Mensch.
    Ein Stuhl kratzte über den Boden und alle Aufmerksamkeit wandte sich Kie zu. Sie war aufgestanden und sah auf ihre Hände, die sie in die Tischplatte gekrallt hatte. Ihr Blick wanderte nach oben und blieb an Rielle hängen. Kies Wangenknochen traten hervor und aus ihren Augen schossen eiskalte Blitze. Serrashil hielt den Atem an. So hatte sie ihre chronisch gut gelaunte Freundin noch nie erlebt.
    »Du solltest nicht so mit deinem Ayeripengefährten umgehen.« Die Stimme der Studentin Höherer Wissenschaften klang erstaunlich ruhig. Oder vielmehr zu ruhig.
    »Was ich mit Haisare anstelle, ist meine Sache«, entgegnete Rielle mit erhobenem Kinn. Sie war sich ihrer Überlegenheit als Magierin zu gut bewusst. Serrashil wollte sich ebenfalls erheben und einschreiten, bevor es Tote gab, doch Delren legte ihr eine Hand auf die Schulter und schüttelte den Kopf.
    Trotz des geschlossenen Raumes, in dem sie sich befanden, kam ein Windhauch auf, der ihnen über die Wangen strich und das Haar zerzauste. Sowohl Rielle als auch Kie hielten inne, wobei die Magierin sich sogleich ihrem Adler zuwandte.
    Besser gesagt, dem Ort, an dem er bis gerade eben gestanden hatte.
    Anstelle des Vogels stand ein mannshohes Wesen vor ihnen. Aller Wind sammelte sich bei dem Ayeripen und umspielte seine Gestalt. Einer Mähne gleich fiel ein Gemisch aus silbernen Haaren und blauen Federn von seinem Kopf und hinter seinem breiten Brustkorb ragte ein Flügelpaar hervor. Das Auffälligste an ihm war jedoch der Schnabel, der aus seinem Gesicht ragte.
    In der Taverne war es still geworden. Die anderen Besucher hatten sich zu ihnen umgewandt und musterten den Adlermenschen. Es war nicht so, dass er in der Jadestadt eine Besonderheit gewesen wäre – außerhalb Ledapras, dem Heimatland der Ayeripen, gab es wohl nirgendwo so viele von ihnen wie in der Umgebung der Hohen Schule. Vielmehr vermutete Serrashil, dass Rielles Gezanke ihre Aufmerksamkeit auf sie gelenkt hatte.
    Mit eisig kalter Stimme durchbrach die Magierin die Stille. Sie bediente sich dabei einer Sprache, die Serrashil nicht bekannt war. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, dass Delren sich mit deutlich hervortretenden Wangenknochen abwandte. Da er aus demselben Land stammte wie Rielle, verstand er als Einziger, was gesprochen wurde. Serrashil öffnete den Mund, um ihn darauf anzusprechen, doch ein anderer kam ihr zuvor. Der Ayerip erwiderte etwas auf Rielles Worte und verbeugte sich bis zu den Knien. Was auch immer er sagte, veranlasste die Magierin dazu, wutschnaubend herumzufahren.
    »Wir sprechen uns noch«, zischte sie in die

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