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Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Titel: Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cairiel Ari
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nehmen.«
    Serrashil konnte sich ein Schnauben nicht verkneifen. »Spazieren gegangen. Im Jadesteinbruch.«
    »Haargenau.« Sein Lächeln wurde breiter. »Du wirst doch nicht etwa an meinen Worten zweifeln?«, fragte er ein wenig zu arglos.
    »Nein, Euch glaube ich das sogar.« Wütend stemmte sie die Hände in die Seiten. »Ich habe Euch fast den ganzen Vormittag lang gesucht. Wir wollten Carath finden.«
    »Na bitte. Das haben wir doch getan.«
    Sie öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch dagegen konnte sie nichts einwenden. Serrashil biss die Zähne zusammen. Warum musste dieser Großmeister so anstrengend sein? »Ich denke, es ist besser, wenn wir jetzt gehen«, stieß sie mühsam beherrscht hervor und warf einen besorgten Blick zum Himmel. Die Mittagssonne verdunkelte sich bereits und die Abendsonne im Westen wurde langsam heller und heller. Wenn sie sich beeilten, würde sie es schaffen, noch etwas zwischen die Zähne zu bekommen.
    Sie blickte zu Carath und bemühte sich, ihm ein aufmunterndes Lächeln zu schenken. »Lass uns zur Hohen Schule zurückkehren. Dir ist sicher furchtbar kalt, du solltest dir etwas überziehen. Über den Vorfall reden wir später.«
    »Serrashil.«
    Sie wandte sich noch einmal zu Seran um. Da sie ihn immer noch an seinem Platz einige Meter von ihr entfernt wähnte, schrak sie zusammen, als sie ihn plötzlich dicht hinter sich erblickte. Eine vertraute Präsenz strich sanft über ihren Geist und sie ließ es zu, dass er in ihre Gedankenwelt vordrang.
    Solltest du bei Carath ein Stück Baum finden, gib mir Bescheid.
    Verwundert hob sie die Augenbraue. »Ein Stück B…?« Etwas drückte Serrashil die Luft ab und sie griff sich röchelnd an den Hals. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, doch ehe sie in Panik verfallen konnte, war der Druck bereits verschwunden. Seran hatte den Kopf schiefgelegt und blickte sie entnervt an.
    Dir scheint der Sinn von Gedankenmagie noch immer verborgen zu sein. Streng dein Gehirn an und denk dir die Antwort, anstatt sie laut auszusprechen. Und ja, ein Stück Baum. Eine Wurzel, ein Zweig, ein Blatt, irgendetwas. Verstanden?
    Serrashil nickte rasch und beeilte sich, zu Carath aufzuschließen. Ihr Herz schlug ihr immer noch bis zum Hals. Das Ausmaß von Serans Macht erschreckte sie erneut zutiefst und hinterließ ein quälendes Gefühl der Hilflosigkeit. Natürlich wusste sie, dass er ein starker Gedankenmagier war – anders wäre er kaum Großmeister geworden. Aber dass er in der Lage war, ohne einen Finger zu rühren ihrem Leben ein Ende zu bereiten, war ihr alles andere als geheuer.
    Die Präsenz von Serans Geist verschwand. Serrashil konnte nur hoffen, dass er ihre Gefühle nicht aufgeschnappt hatte. Aber was um alles in der Welt sollte Carath mit einem Stück Baum und warum wollte Seran darüber informiert werden? Sie seufzte resigniert. Elfen.
    Zusammen mit Carath ging sie zur Weggabelung zurück. Die drei Stunden waren noch nicht verstrichen und von Randef fehlte jede Spur. Da Serrashil es jedoch eilig hatte, zur Hohen Schule zurückzukehren, schrieb sie ihm kurzerhand eine Nachricht in den Schnee. Ihr Lehrmeister verstand es sicherlich, wenn sie sich ausnahmsweise nicht an ihre Vereinbahrung hielt. Immerhin musste sie rechtzeitig zum Abendgong bei Delren sein und es wollten auch noch die Vorbereitungen für ihre Reise zu Mashdin getroffen werden.
    »Ich werde zusammen mit Delren nach Uratha aufbrechen«, erklärte sie Carath, während sie schnellen Schrittes dem Weg nach Jadestadt folgte. »Wie wäre es, wenn du mit mir kommst? Ich würde dich ungern hier alleine zurücklassen«, fügte sie wahrheitsgemäß hinzu und hoffte, dass er es nicht als beleidgend emfpand. Er befand sich in einer für ihn völlig fremden Umgebung und anhand dessen, was sie bisher gesehen hatte, bezweifelte sie, dass er alleine zurechtkam.
    Carath blinzelte. »Ist das ein Ort in der Nähe meiner Heimat?«
    Serrashil nickte überrascht. Sie hatte nicht erwartet, dass ihm der Name einer Menschenprovinz etwas sagte. »Uratha ist eines der letzten Gebiete vor dem Grenzland zwischen den Ländern der Menschen und der Eiswüste. Kennst du es etwa?«
    » Urath bedeutet in meiner Landessprache ‚Land am Eis’«, erklärte Carath und tippte sich mit dem Zeigefinger auf die Lippe.
    Da Serrashil mit der Geste nichts anfangen konnte, hakte sie nach: »Und? Willst du mitkommen?« Gerade noch konnte sie sich daran hindern, ein freiwillig einzubauen. Es stand fast außer Frage, dass

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