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Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Titel: Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cairiel Ari
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wenn ihr aufbrecht.«
    Serrashil blinzelte. Das Gespräch mit Rinartin kam ihr in den Kopf, sein seltsames Gebaren, seine Angst . »Dort stimmt etwas nicht, nicht wahr?«
    Ihr Lehrmeister erwiderte nichts darauf und das war ihr Antwort genug.
    »Hat es mit Carath zu tun?«
    »Gut möglich. Yua hat ihn in seinem Brief nicht erwähnt, doch …« Er stockte und schüttelte den Kopf. »Ein Galdana ohne Haelra. Das hat uns gerade noch gefehlt.«
    Serrashil erhob sich. Sie hatte genug gehört. In gewisser Weise war es ihre Schuld, denn sie war es, die Carath gerettet und an die Hohe Schule gebracht hatte. »Ich werde mit ihm sprechen.«
    »Tu das. Aber … behandle ihn vorsichtig. Falls irgendetwas Schreckliches mit seinem Haelra geschehen ist, muss es ihm sehr schlecht gehen.«
    Sie nickte und wandte sich um. Mit langen Schritten machte sie sich auf den Weg zu Caraths Zimmer.
    Vielleicht handelte es sich bei Caraths Seelentier um etwas wie einen Eisfloh oder zumindest einem Wesen dieser Größenordnung, versuchte sie sich unterwegs zu beruhigen. Es gelang ihr nicht sonderlich gut. Alles passte einfach zu gut zusammen. Caraths seltsames Benehmen, sein plötzliches Verschwinden … Was, wenn sein Haelra schwer krank war und er Heilkunde studieren wollte, um es wieder gesund zu pflegen? Sie schüttelte seufzend den Kopf. Es war unnötig, sich darüber Gedanken zu machen. Gleich würde sie die Antwort bekommen.
    Um sich anzukündigen, schlug sie zweimal mit der Faust gegen die Tür und trat ein, ohne auf Erlaubnis zu warten. Carath lag wach auf seinem Bett. Er blickte zu ihr und setzte sich auf. Statt seiner Tageskleidung trug er ein einfaches Leinenhemd und eine dazu passende Hose.
    »Serrashil. Brauchst du etwas?«
    »Ja, eine Antwort.« Ihre Stimme hatte härter geklungen als beabsichtigt. »Darf ich mich setzen?«, fragte sie ruhiger und deutete auf einen Kommodenstuhl. Der Winterelf rührte sich nicht und sie nahm es kurzerhand als Einverständnis, zog den Stuhl zu sich und ließ sich darauf nieder. »Ich habe gerade mit Mashdin über dich gesprochen«, begann sie vorsichtig. »Er … Wir machen uns Sorgen. Du solltest ein Haelra bei dir haben, aber du bist alleine.«
    Caraths Gesichtszüge verfinsterten sich und er stieß ein Zischen aus. »Es ist mir egal, was dieser Menschenutera macht.«
    »Und ich? Ist es dir bei mir egal?«
    Er starrte sie einige Augenblicke an, ehe er den Blick abwandte. »Du hast mich nach Jadestadt gebracht. Ich hätte es nicht geschafft. Dafür bin ich dir dankbar.«
    Sie unterdrückte ein Seufzen. »Das ist wahr, Carath. Ich habe dir geholfen und ich will dir weiterhin helfen. Wenn du irgendein Problem hast, kannst du dich an mich wenden. Was das Haelra betrifft … Ich glaube, du steckst in großen Schwierigkeiten. Aber das tust du nicht alleine. Bevor du irgendeinen Fehler begehst …«
    »Sie haben sie mir genommen.« Der Winterelf sah auf. Aus seinen Augen sprach blanke Verzweiflung, sodass Serrashil am Liebsten aufgesprungen wäre und ihn in die Arme geschlossen hätte.
    »Wer hat sie dir genommen?«, hakte sie stattdessen nach. Carath hatte nie Anzeichen von sich gegeben, dass er Körperkontakt wünschte.
    Er schluckte. »Männer«, antwortete er heiser. Sein Ausdruck wandelte sich, blanker Hass sprühte aus seinen Augen. »Menschen.«
    »Und du glaubst, sie in Jadestadt zu finden?« Serrashil runzelte die Stirn. Was sollten Menschen mit dem Haelra eines Galdana anfangen wollen und warum wollten sie ihn in Jadestadt? Dafür gab es nur eine plausible Erklärung. »Die Männer haben dich erpresst.«
    Carath schwieg lange, ehe er wieder zu sprechen begann. »Sie wollen, dass ich den Großmeister der Magie töte.«

Kapitel 16
     
    Der Geruch von Blut stieg ihr in die Nase.
    Serrashil folgte dem düsteren Gang, aus dessen Richtung der Geruch wehte. Hinter ihr erklangen Schritte. Sie warf einen Blick über ihre Schulter, doch nur wenige Meter hinter ihr wurde die Umgebung von der Dunkelheit verschluckt.
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals und sie begann zu rennen. Die Schritte hinter ihr wurden ebenfalls schneller und blieben ihr dicht auf den Fersen, direkt hinter der Finsternis. Adrenalin rauschte durch Serrashils Körper, alles in ihr rief nach Flucht. Panik tötete jeden vernünftigen Gedanken in ihrem Kopf und spornte ihren Körper zu Höchstleistungen an.
    Sie erreichte das Ende des Ganges schneller, als sie es realisierte, und stolperte in einen runden Saal. Vor ihr lagen zwei

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