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Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Titel: Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cairiel Ari
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Gestalten am Boden, eine dritte war über eine der beiden gebeugt. Serrashil kümmerte sich zunächst nicht um sie, sondern drehte sich nach ihrem Verfolger um. Von dem Verursacher der Schrittgeräusche fehlte jede Spur. Er musste sich weiterhin im Schatten versteckt halten, eine Vorstellung, die ihr ganz und gar nicht behagte.
    »Serrashil. Du brauchst keine Angst zu haben. Jetzt ist alles wieder gut«, drang Caraths Stimme durch den Saal und sie wandte sich wieder um. Ein Aufschrei entfloh ihrer Kehle und sie wich bebend zurück. Der Winterelf hatte sich aufgerichtet und lächelte sie mit weit aufgerissenen Augen an. In den Händen hielt er Gedärme, sein ganzer Körper war blutverschmiert.
    Zu seinen Füßen lag der leblose Körper Serans, der sie mit offenen Augen anklagend anstarrte. In einer Blutlache daneben ruhte Rinartins schlaffer Körper.
    »Die Großmeister der Magie sind tot und bald bin ich wieder mit ihr vereint!« Carath lachte und sie wich vor ihm zurück. Wie war das möglich? Soweit sie erfahren hatte, brauchte er sein Seelentier, um die magische Kraft aufzubringen, sowohl Seran als auch Rinartin zu töten. Ohne sein Tier konnte er doch gar nicht in der Lage zu so etwas sein, oder?
    Erst jetzt bemerkte sie den Schatten hinter ihm und die dunkle Klaue, die sich in seine Schulter bohrte und seinen Arm lenken konnte, als sei er eine Marionette. Ihr Herz schlug schneller. Der Erpresser! Sie musste einen Blick auf ihn erhaschen, musste ihn sehen …
    Gerade, als sie einen Schritt nach vorne tun wollte, packte sie etwas von hinten und umschlang ihre Kehle. Erschrocken wollte sie schreien, doch nur ein heiseres Krächzen drang aus ihrer Kehle. Kalter Atem strich ihr über den Nacken. Serrashil mühte sich verzweifelt, sich zu wehren, nach dem Wesen hinter ihr zu schlagen und zu treten, wie sie es jahrelang gelernt hatte, aber ihr Körper war wie erstarrt.
    Langsam wurde sie weggeschleift, zurück in den dunklen Gang, während sich Carath, von dem Schatten gelenkt, an den Toten labte. Panisch versuchte sie, gegen den unsichtbaren Griff anzukämpfen, der sie hielt. Sein Reich war in den Schatten. Wenn er sie erst einmal dorthin gebracht hatte, war sie verloren.
    Stück für Stück tauchte sie ein in die Dunkelheit. Der Rand des Lichtscheins wanderte über ihren Oberkörper, ihre Beine, ihre Füße, ihre Zehen – und die Klauen zerfetzten ihren Leib.
     
    Mit einem Aufschrei schreckte Serrashil aus dem Schlaf. Keuchend rang sie nach Atem, ihr Nachtgewand klebte schweißnass an ihrem Körper. Es war ein Traum gewesen, nichts weiter als ein Traum. Sie vergewisserte sich, dass sich nichts in den Schatten in ihrem Zimmer verbarg, schloss die Augen und beruhigte ihre Atmung. Nachdem sie sich wieder gefasst hatte, entzündete sie die Schale auf dem Nachttischchen mit Magischem Feuer. Sofort vertrieb der flackernde Lichtschein die Dunkelheit und sie fühlte sich deutlich wohler.
    Ihr abendliches Gespräch mit Carath verfolgte sie bis in ihre Träume. Sie seufzte. Konnte sie nicht von schönen Stunden mit Delren oder von den Tagen ihrer Kindheit in der Heimat träumen?
    Serrashil erhob sich und klatschte sich Wasser aus ihrer Waschschüssel ins Gesicht. Die ganze Sache hatte sie mehr mitgenommen, als sie geglaubt hatte. Sie lachte freudlos auf. Natürlich hatte es das. Jemand hatte Caraths Seelentier entführt und erpresste ihn nun damit, einen Großmeister zu ermorden, um es zurückzuerhalten. Das war blanker Irrsinn. Gut, vielleicht hätte er es bei jemandem wie Meister Nedrin noch geschafft, da dessen Fachgebiete Heilkunde und Göttertum waren und er weniger vom Kämpfen verstand. Aber gegen einen Großmeister der Magie konnte jemand wie Carath nie und nimmer bestehen. Mochte das Unterbewusstsein ihr vorgaukeln, was es wollte.
    Sie hatte am Vorabend lange und eindringlich auf den Winterelfen eingeredet. Seine Verzweiflung war geradezu greifbar gewesen. Um nichts in der Welt wollte er, dass seinem Haelra etwas geschah. Serrashil konnte seine Furcht nachvollziehen, aber sie hatte es ihm ausgeredet, einen der beiden Großmeister der Magie töten zu wollen. Sie mussten sich Hilfe besorgen, ohne dass die Erpresser es bemerkten. Ihr war sofort Randef in den Sinn gekommen, auf ihren Lehrmeister konnte sie sich immer verlassen. Seran und Rinartin steckten ebenfalls wohl kaum mit Caraths Auftraggebern im Bunde, war es doch einer von ihnen, der getötet werden sollte. Sie würde nach ihrer Rückkehr an die Hohe Schule

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