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Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Titel: Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cairiel Ari
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hinten und riss sie mit sich. Erschrocken schrie sie auf, während eine Hitzewelle sie erfasste und sie unsanft in die Höhe gerissen wurde. Ehe sie sich versah, hing sie in Kies Armen im Sattel des Reittieres.
    »Delren?«, stieß sie atemlos hervor.
    »Mashdin hat ihn«, erwiderte Kie, ehe sich der Utera an ihr vorbei zum Hals des Tieres schob.
    »Hopp, lauf!« Mashdin ließ die Zügel unsanft aufs Fell des Rushkron schnalzen, das daraufhin brüllend den Kopf hochwarf und auf ein großes, geschlossenes Holztor zu rannte. Kie presste sich fest an Serrashil, als das Tier kurzerhand hindurchsprang. Holzsplitter flogen um sie herum und rissen Serrashils Haut und Kleider auf, doch das war ein kleiner Preis für ihre Freiheit.
    Sie fanden sich in einer Straße wider, die nicht viel enger hätte sein dürfen. Das Rushkro kam gerade noch hindurch, ohne gegen die meterhohen schmutzigbraunen Hauswände zu stoßen.
    Mit klopfendem Herzen sah Serrashil Delren auf dem hinteren Ende des Sattels liegen. Er hing kopfüber und seine Gliedmaßen baumelten leblos herab. Sie löste sich von Kie und schob sich zu ihm. Sein Körper war warm und er atmete, wie sie erleichtert feststellte. Jedoch bemerkte Serrashil auch die vielen Wunden, die seine Haut bedeckten und seine Kleider blutig rot färbten.
    »Was ist mit ihm passiert?«, rief sie Kie zu, die zwar aufgewühlt, aber nicht verletzt zu sein schien.
    »Ich habe es nicht gesehen. Es ist alles so schnell gegangen und plötzlich lag er am Boden. Zum Glück war Mashdin gleich bei ihm und hat diese Kerle mit seiner Feuermagie zurückgetrieben, aber es waren so viele … Dann ist ihm die Energie ausgegangen und er konnte keine Zauber mehr wirken, aber zum Glück bist du bald gekommen«, berichtete sie mit sich überschlagender Stimme.
    »Delren braucht dringend einen Arzt.« Besorgt musterte sie die Verletzungen, die sie erkennen konnte. Er verlor viel Blut.
    »Er wird bis Jadestadt durchhalten«, rief Mashdin von vorne. »Wir haben schon viel zu viel Zeit verloren, immerhin müssen wir uns noch um Carath kümmern.«
    Serrashil nickte mit zusammengebissenen Zähnen und strich sanft über Delrens Rücken.
    »Bitte halte durch«, flüsterte sie ihm zu und griff nach seiner Hand. Am Liebsten hätte sie Mashdin gebeten, sie mit Delren bei einem Arzt zurückzulassen, aber ihr war bewusst, dass der Utera sie in Jadestadt brauchte. Alleine fand er Carath womöglich nicht rechtzeitig.
    »Wo sind wir hier?«, fragte sie laut mit einem Blick auf ihre Umgebung. Die Stadt kam ihr bekannt vor, insbesondere die Gefühle der Verlorenheit und Kälte, die von den tristen Häusern, dem Gestank und den Schatten in den Seitengassen in ihr ausgelöst wurden.
    »Xoanu«, sagte sie mit Kie wie aus einem Mund. Natürlich. Kerib hatte erwähnt, dass er in diese Stadt reisen wollte. Außerdem kamen die Straßen jetzt, wo sie sich dem Fluss immer weiter näherten, Serrashil zunehmend bekannt vor. Sie erinnerte sich nur zu gut an das Gefühl des Unbehagens, das sie bereits das erste Mal beschlichen hatte, als sie bei ihrer Hinreise mit dem Schnellboot hier eine Rast einlegten. Eine düstere Stadt.
    »Serrashil, was muss Carath tun, um sein Haelra zurückzuerhalten?«, fragte Mashdin, während er Delrens Rushkro aus der Stadt und weiter dem anderen Ufer des Flusses entlangtrieb.
    Serrashil zögerte. Sie sah keinen Grund darin, Mashdin länger vorzuenthalten, dass Schulleiter Rinartin das Ziel von Caraths Attentat war. So schlecht sie den Galdana auch einschätzen konnte, war sie sich dennoch sicher, dass er Rinartin wählte. Es mit Seran aufzunehmen, war blanker Wahnsinn. Soviel musste selbst Carath mittlerweile erkannt haben.
    »Carath muss einen Großmeister der Magie töten«, erklärte sie mit belegter Stimme. Falls sie die Situation richtig einschätzte, standen sich Mashdin und Rinartin sehr nahe.
    »Ich verstehe«, war alles, was Mashdin dazu sagte.
    Schuldgefühle überkamen Serrashil. Hätte sie dem Utera nach Caraths Offenbahrung mitgeteilt, was der Galdana vorhatte, wäre das alles nicht geschehen. Sie hätten Carath gemeinsam verfolgt, wären nicht überwältigt worden und hätten kurz nach ihm Jadestadt erreicht, um ihn aufhalten zu können. Stattdessen hatte sie ernsthaft angenommen, dass Mashdin mit den Entführern im Bunde sein könnte. Sie hatte sich betäuben und entführen lassen und wegen ihr war nun nicht nur ihr Liebster schwer verletzt, sondern Rinartin auch noch in Gefahr. Falls Carath dem

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