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Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Titel: Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cairiel Ari
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Großmeister waren wahrscheinlich schon in der Hauptarena, wo die ersten Studenten ihre Prüfungen ablegten und ihr Gelerntes präsentierten. Früher oder später würde Carath dort ebenfalls aufkreuzen müssen, wenn er einen der beiden Großmeister der Magie antreffen wollte.
    Serrashil schlug sich durch die Menge der Studenten und der Gäste. Seran oder Rinartin. Auf wen der beiden hatte es der Winterelf abgesehen? Seran konnte er nicht ausstehen, aber er wusste aus eigener Erfahrung, dass der Utera stärker war als er. Rinartin hingegen war der Schulleiter und sicherlich kein schlechter Magier, aber auf der anderen Seite war er menschlich. Seine magische Energie würde sich viel schneller erschöpfen als die Serans.
    Sie erreichte die Hauptarena und trat durch den Zuschauereingang. Nach einer Treppe, die tiefer ins Erdreich führte, erreichte sie das Tor, durch das sie in den Innenbereich der Arena gelangte. Die Sitztribünen fielen zum kreisrunden Kampfbereich ab, dessen Boden mit Sand bedeckt war. Darüber spannte sich ein kristallenes Kuppeldach. Es brach das Sonnenlicht zu jeder Tageszeit so geschickt, dass es den gesamten Innenbereich erhellte.
    Serrashil hastete durch die Reihen der Zuschauer und suchte die Arena nach dem Galdana ab. Es wäre unverschämtes Glück, wenn sie ihn unter den vielen Anwesenden fand, doch sie musste es wenigstens versuchen. Der Kampfbereich war noch leer und die Plätze der Großmeister, die sich erhöht auf der gegenüberliegenden Seite befanden, ebenso.
    »Serrashil!«, rief jemand ihren Namen und ließ sie damit herumfahren.
    Seran schlenderte auf sie zu. Er trug seine amtliche Großmeisterrobe, die an ihm fehl am Platz wirkte.
    »Du hast die Aufgabe für deine Prüfung gemeistert?«
    »Großmeister Seran, habt ihr Carath gesehen? Ich fürchte, er wird einen großen Fehler be…«
    Ein ohrenbetäubender Knall verschluckte den Rest von Serrashils Satz. Erschrocken fuhr sie zum Zentrum der Arena herum. Eine Person flog durch die Luft, schlug auf dem Boden auf und kam durch den Schwung wieder auf die Beine. Serrashil entfuhr ein Aufschrei, als sie ihn erkannte. Rinartin! Der Schulleiter hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck die linke Schulter und fixierte mit zusammengekniffenen Augen einen Punkt in der Menge. Entsetzensschreie drangen aus den Reihen der Zuschauer und Serrashil bemerkte bald, warum: rotes Blut quoll durch Rinartins Finger und tränkte seine goldene Robe.
    »Verflucht, wir müssen ihm helfen!«, schrie sie Seran an, der das Geschehen mit hochgezogenen Augenbrauen beobachtet hatte. Der Großmeister reagierte nicht. Serrashil wollte ihn am Arm packen und durchrütteln, bemerkte jedoch den Ausdruck seiner Augen. Sie wirkten verklärt, als wäre sein Geist weit fort von ihm. Serrashil nahm die Hand zurück. Er bediente sich wohl der Gedankenmagie, vielleicht um die anderen Großmeister zu rufen oder um Kontakt zu Rinartin aufzunehmen.
    Eine Bewegung lenkte ihre Aufmerksamkeit zurück auf die Sandfläche. Eine weitere Person war ins Zentrum der Arena gesprungen und näherte sich dem Schulleiter mit bedächtigen Schritten. Der aschgraue Haarschopf gehörte unverwechselbar Carath. Rinartin blieb aufrecht stehen, ließ den Winterelfen jedoch nicht aus den Augen. Gespannte Stille machte sich in der Arena breit.
    »Seran, wir müssen etwas unternehmen!«, zischte Serrashil dem Großmeister neben sich zu.
    »Die anderen sind unterwegs.«
    »Was ist mit Euch? Ihr könnt Carath auch alleine überwältigen! Lasst es nicht zu einem Kampf kommen, ich bitte Euch!« Fassungslos funkelte sie Seran an. Der Utera wandte sich langsam von den beiden Kontrahenten ab und warf ihr einen herablassenden Blick zu.
    »So ungern ich es zugebe: Ich kann nicht. Mir wurden meine Energiespeicher gestohlen und soeben weiß ich auch, von wem.« Der Utera zischte herablassend.
    »Na und? Könnt Ihr etwa nichts ohne Eure Energiespeicher?« Serrashil hatte sich wohl in dem Großmeister getäuscht. Sie schnaubte abfällig. Carath hätte sich lieber Seran als Opfer auswählen sollen, der schien weit weniger kampfbereit.
    »Ich könnte meine Energie aus meiner Umgebung ziehen und euch alle um ein paar Jahrzehnte früher sterben lassen, aber ich fürchte, dann würde Yua mich feuern«, gab Seran gleichgültig zurück. »Der Schulleiter ist zwar immer noch überwiegend menschlich, aber er sollte trotzdem in der Lage sein, sich so lange zu verteidigen, bis die anderen Großmeister eintreffen und

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