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Die wir am meisten lieben - Roman

Die wir am meisten lieben - Roman

Titel: Die wir am meisten lieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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zu ihr und küsste sie auf den Mund.
    »Steck sie in die Tasche, Mädchen.«
     
    Es musste am Champagner liegen, denn Diane war es, als schwebe sie einen halben Meter über dem Boden, als gleite sie von Raum zu Raum, immer mit einem Lächeln auf den Lippen, das ihre Aufregung verbergen sollte.
    Bei Herb waren mehr Berühmtheiten versammelt, als sie je gesehen hatte. Er stellte Diane fast allen vor. Beim Dinner auf der mit Fackeln beleuchteten Terrasse, der Duft von Jasmin in der Luft, wurde sie zwischen Billy Wilder und David Selznick platziert. Gegenüber – Ray hatte es auch nicht schlecht getroffen – saßen Jennifer Jones auf der einen und Merle Oberon auf der anderen Seite. William Holden war anwesend, Natalie Wood, John Huston. Sogar Frank Sinatra war gekommen, hatte aber noch eine andere Verabredung und konnte nicht bis zum Essen bleiben. Als Herb sie mit ihm bekanntmachte, hielt Sinatra lange ihre Hand und sagte, während er seine blauen Augen auf sie richtete, er habe schon alles über sie gehört. Es war eine Lüge, aber Diane war das gleichgültig. Der Einzige, der fehlte, war Gary Cooper. Ihn hatte sie immer noch nicht getroffen. Er drehte in England einen Film mit Deborah Kerr, der den Titel
The Naked Edge
trug.
    Andere Gesichter erkannte Diane, weniger berühmte, aber weit aus wichtigere, große Nummern wie der Agent Lew Wasserman |153| von MCA. Herb meinte, Wasserman sei wahrscheinlich der einflussreichste Mann in Hollywood. Während sie sich mit ihm unterhielt, bemerkte Diane den lieben Harry Zucker mit seiner weißen Gardenie im Knopfloch, der nervös in der Nähe stand und so tat, als wollte er nicht mithören.
    Nach dem Dinner sang Connie Francis ein paar Lieder neben dem weißen Flügel, der zum Swimmingpool hinausgeschoben worden war. Im Wasser trieben Hunderte weiße und goldene Luftballons. Danach wurde getanzt. Diane tanzte Twist mit Bill Holden, und als das Stück zu Ende war, lachte sie so sehr, dass sie beinahe rücklings in den Pool gefallen wäre. Holden legte seinen Arm um ihre Taille und steuerte mit ihr auf die Bar zu. Ray war allein dort, ein Glas Bourbon in der Hand, und wirkte nicht sehr begeistert. Sie stellte ihn Bill Holden vor, und die beiden gaben sich die Hand. Ray lächelte verkniffen, Holden verstand die Botschaft und verzog sich.
    »Amüsierst du dich?«, fragte Diane.
    Ray zuckte mit den Schultern.
    »Sicher. Und du?«
    »Prächtig.«
    »Großartig.«
    In dem Moment tauchte Herb mit dem jungen Autor Steve Shelby auf, der Ray schon den ganzen Abend hatte kennenlernen wollen. Shelby hatte wirre Locken und wirkte wie vierzehn.
    »Sir, es ist mir eine solche Ehre«, sagte Steve und schüttelte Rays Hand. »Ich bin ein großer Fan von Ihnen.«
    Das erste Mal, seit sie hierhergekommen waren, sah Diane, wie Ray lächelte. Während die beiden sich unterhielten, zog Herb sie zur Seite.
    »Ich wusste nicht, dass du einen Sohn hast«, sagte er leise.
    »Ja. Tommy. Er ist mein Ein und Alles.«
    »Das ist wunderbar. Wie alt ist er?«
    »Neun.«
    |154| »Wir wollten immer einen Jungen haben. Haben drei Mädchen bekommen und aufgegeben.«
    »Ich wette, Sie geben die drei um alles in der Welt nicht her.«
    »Da hast du absolut recht.«
    Ein Schweigen entstand. Die Band spielte Tommys Lieblingssongs
Running Bear
und
Little White Dove
.
    »Also bist du, verzeih mir, Diane. Geschieden oder …«
    »O nein. Ich war niemals verheiratet. Tommy war, nun ja … ich war sehr jung.«
    »Ich verstehe.«
    Diane schlenderte mit Herb zum Geländer. Ein leichter Wind war aufgekommen, die Kronen der Bäume wiegten sich und raschelten im Dunkel. Sie fröstelte.
    »Weißt du, Diane, diese Stadt ist irgendwie eigen. Auf der einen Seite scheint alles einfach und modern zu sein, als sei alles möglich. Aber es gibt die andere Seite. Die Leute reden, und das Gerede spricht sich herum bis zu denen, die damit ihr Geld verdienen. Manchmal werden die Studios ein wenig nervös.«
    Diane brauchte einen Moment, um zu begreifen, worauf Herb hinauswollte.
    »Vergib mir, wenn ich frage, aber wollt ihr heiraten, du und Ray?«
    Diane zeigte ihm den Ring, und Herb lächelte.
    »Na, ich gratuliere. Ich freue mich für dich und Tommy. Trotzdem möchte ich dir jemanden vorstellen. Hast du was dagegen?«
    Ray sprach noch immer mit dem ernsthaften jungen Autor und sah jetzt glücklicher aus. Also hakte sich Diane bei Herb ein, und sie gingen um den Pool herum und an Gästen, die in Grüppchen standen, vorbei, dann eine

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