Die Witzekiste
etwas?«
Ein Mann bettelt auf der Straße eine etwas mollige Dame an: »Seit zwei Tagen habe ich nichts gegessen.«
Sagt die Dame: »Ich wollte, ich hätte Ihre Willenskraft!«
Zu zwei Verschütteten im Schnee kommt ein Bernhardiner mit einem Fässchen am Hals.
Sagt der eine: »Da kommt der beste Freund des Menschen!« »Ja« , sagt der andere, »und es ist auch noch ein Hund dabei!«
Eine Giraffe und ein Krokodil gehen schlafen. Wer ist zuerst im Bett? – Die Giraffe, das Krokodil braucht so lange zum Zähneputzen.
Ein Mann wird aus einer Kneipe herausgeworfen. Er rappelt sich auf, versucht wieder hineinzukommen, wird erneut herausgeworfen.
Ein Passant fragt ihn: »Gehen Sie doch nicht in dieses Bumslokal, haben Sie das nötig?«
Sagt der Mann: »Leider ja, ich bin der Wirt.«
»Ich wette, dass Sie mich nicht kennen.«
»Sie haben gewonnen!«
CHRIS HOWLAND
Heinz Erhardt und der Affe
›Sag niemals ja, wenn du nein meinst‹, so lautet der Titel eines alten Buchs, das mir ein guter Freund einmal gegeben hat. Ich habe nie eine Seite darin gelesen, und ich fürchte, das werde ich auch nicht mehr, aber vor einigen Jahren hätte es mir gute Dienste erweisen können. 1953 wurde ich gefragt, ob ich denn nicht als Komiker auf Tour durch Deutschland gehen wolle, 93 Auftritte von Flensburg bis Ravensburg. Alles in mir sagte nein, vor allem weil ich nur vier Wörter Deutsch sprechen konnte – davon zwei unanständige. Außerdem hatte ich noch niemals in meinem Leben auf einer Bühne gestanden. Ich sagte ja. Damals wusste ich nichts über die deutsche Musikszene, so dass ich mit den Namen der anderen Künstler nur wenig anfangenkonnte. Heute bin ich beeindruckt, dass ich damals Teil solch eines herausragenden Ensembles war.
Die Veranstalter hatten versprochen, mir ein paar Texte zu liefern, doch trotz meiner zahlreichen verzweifelten Anrufe hatten sie bis zu meinem Auftritt in Frankfurt keine Zeile vorbereitet. Ich war auf mich allein gestellt.
Ich sage nicht, dass es der schlimmste Moment meines Lebens war. Davon gab es zu viele. Aber er gehört auf jeden Fall zu den Top Ten.
Versuchen Sie sich die Situation vorzustellen: Ich stand am Rande einer großen Halle, die voll war bis auf den letzten Platz. Das Publikum brüllte vor Lachen über einen unscheinbaren Mann, der ein vollkommen ausdrucksloses Gesicht hatte und einen braunen Anzug trug. Es sah aus, als ob er ein Gedicht aufsagte. Ich verstand allerdings kein einziges Wort. Alles was ich wusste, war: wenn dieser Mann seinen Auftritt beendet, bist du dran, und du hast nicht den blassesten Schimmer, was du erzählen sollst!
Nun ist das menschliche Gehirn recht clever. Ich muss auf die Bühne getappt sein und irgendetwas gemacht haben. Bis zum heutigen Tag weiß ich nicht, was. Blackout. Das Einzige, an das ich mich erinnern kann, ist die Stille, die den Raum erfüllte. Man hätte eine Stecknadel auf den Boden fallen hören können, in dieser Halle mit 2000 Menschen darin.
Als alles vorbei war und sich mein Gehirn wieder zurückmeldete, kamen zwei Herren auf mich zu: Der eine war der aufgebrachte Veranstalter, der mir versprochen hatte, ein paar Texte zu schreiben.
»So nicht, Herr Howland!«, sagte er und verschwand.
Der zweite war der Mann in dem braunen Anzug, der die Gedichte aufgesagt hatte. Wortlos führte er mich zu einem Restaurant und bestellte mir einen großen Drink; einen Doornkaat, wie ich später erfuhr. Er setzte sich hin und beobachtete, wie ich den Schnaps austrank.
»Ich spreche nicht viel Englisch«, begann er mit einem schüchternen Lächeln, »aber ich will versuchen, Ihnen zu helfen!«
Der Mann hieß Heinz Erhardt.
So fing alles an. Auf der restlichen Tour setzten wir uns jeden Tag zusammen und puzzelten ein Programm zurecht. Wir kamen nur langsam voran, denn wir mussten die Arbeit irgendwo zwischen dieFahrt zur nächsten Stadt, die Suche nach unseren Hotels oder das Auspacken der Koffer quetschen. Schließlich waren wir fertig, aber Heinz hatte mir noch etwas zu sagen: »Du brauchst einen guten Witz, damit das Publikum lacht und applaudiert, wenn du die Bühne verlässt. Ich denke, folgender wäre ganz gut . . .« Er hat mir den Witz ganz langsam erzählt, und ich habe versucht, ihn in meinem spärlichen Deutsch auswendig zu lernen. Vielleicht fällt er mir noch ein . . .
Auf jeden Fall bekam ich meinen ersten Lacher auf der Tour. Wir waren in Trier, und ich werde es den Menschen dort niemals vergessen, dass sie mir mein
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