Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Witzekiste

Die Witzekiste

Titel: Die Witzekiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lentz
Vom Netzwerk:
Macken, aber das eigentlich »Politische« fehlt fast immer in diesen Geschichten. Und doch stößt man hin und wieder auf einen politischen Witz:

    Bundeskanzler Schröder redet mit einem Arbeitslosen und sagt: »Wenn ich nicht zufällig Bundeskanzler geworden wäre, wäre ich vielleicht heute auch arbeitslos.«
    Sagt der: »Und wenn Sie nicht Bundeskanzler geworden wären, wäre ich heute nicht arbeitslos.«

    Angetreten mit der Devise, dass Regieren Spaß machen müsse, dürfte Gerhard Schröder im Regierungsalltag das Lachen ein wenig vergangen sein. Auch der Witz fand wenig Heiteres am Designer-Kanzler: Gute Schröder-Witze sind noch Mangelware.
    Folgenden Witz, so schrieb der ›Stern‹, soll der Bundeskanzler selbst während einer Nahostreise im Herbst 2000 erzählt haben:

    Gott ist unzufrieden mit seiner Schöpfung und entscheidet, die Welt untergehen zu lassen. Seine Berater bitten ihn, die Menschheit darauf vorzubereiten. Also ruft Gott den russischen Präsidenten Putin, George W . Bush und Schröder zu sich und teilt ihnen die schlechte Botschaft mit. Zurück auf der Erde, hält jeder der drei eine Rede an sein Volk.
    Putin sagt: »Liebe Landsleute, ich habe zwei schlechte Nachrichten für euch – es gibt Gott, und er lässt die Welt untergehen.«
    Bush wendet sich an die Bürger von Amerika: »Ich habe zwei Nachrichten für euch, eine gute und eine schlechte – es gibt Gott wirklich, aber er lässt die Welt untergehen.«
    Auch Schröder hält eine Ansprache an das deutsche Volk: »Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich habe zwei gute Nachrichten für euch. Erstens : Es gibt Gott. Und zweitens: Ich regiere euch bis ans Ende eurer Tage.

    Bereits auf frühere Kanzler angewandt wurde auch dieser:

    Schröder besichtigt ein Krankenhaus, in dem auch Patienten mit Wahnvorstellungen behandelt werden. Einer raucht eine Zigarre, und der Chefarzt erklärt: »Dieser Gast glaubt zum Beispiel, er sei Winston Churchill.«
    Schröder schüttelt ihm die Hand und fragt: »Wissen Sie denn, wer ich bin?«
    »Nein« , sagt der Patient und zieht an seiner Zigarre.
    »Ich bin der Bundeskanzler.«
    Da klopft ihm der Patient herzlich auf die Schulter und sagt: »So hat es bei mir auch angefangen!«

    Zu den Dauerbrennern unter den Wanderwitzen gehört dieser:

    Was ist der Unterschied zwischen einem Krematorium und einer Wahlkampfveranstaltung?
    Beim einen werden die Leute verbrannt, bei der anderen werden sie verkohlt.

    Aus dem Wien des Jahres 2000 kamen die ersten Haider-Witze. Haiders rechtskonservative FPÖ machte den europäischen Demokraten Angst, sie reagierten mit politischen Repressalien auf seine Stammtischparolen. Eine europäische Kommission wurde eingesetzt, um die Regierungstauglichkeit der Haider-Partei zu prüfen.
    Auch diese Witze knüpfen an die Tradition vorhandener Scherze an, die schon zu früheren Zeiten gemacht wurden. Und mit Haiders Rückzug aus dem Parteivorsitz wurden sie antiquarisch. Wie lange?

    Haider kommt in eine Buchhandlung und kauft einen Roman von Franz Kafka.
    »Gern zu Diensten« , sagt die Buchhändlerin, »wollen Sie ihn mitnehmen oder gleich hier verbrennen?«

    Laurenz Meyer, Generalsekretär der CDU, brachte in die Debatte um Zuwanderung von Ausländern den neuen Begriff der »Deutschen Leitkultur« ein. Selten ist etwas vom den Kabarettisten mit solchemJubel begrüßt worden. Mir fiel dazu eine Geschichte wieder ein, die eigentlich noch aus dem »Dritten Reich« stammt, aber aktuell geblieben ist.

    Ein Deutscher reist durch Frankreich. Er kommt in ein Zugabteil, in dem ein einzelner Mann sitzt.
    Der Mann grüßt mit »Bonjour!«
    Der Deutsche setzt sich und sieht, dass sein Gegenüber ein Buch von Friedrich Schiller liest. Er spricht ihn an: »Sie als Franzose lesen mit Schiller einen großen deutschen, nationalen Dichter?« Der Franzose antwortet lächelnd: »Nach meiner Meinung war Schiller kein nationaler, sondern ein internationaler Dichter.«
    »Wieso das?« fragt der Deutsche.
    »Wenn Sie seine Werke kennen« , erwidert der Franzose, »dann werden Sie zugeben müssen, dass Schiller international war. Er hat Werke für alle Völker geschrieben: Für die Engländer ›Maria Stuart‹ ; für die Holländer ›Die Geschichte des Abfalls der Niederlande‹ ; für die Spanier ›Don Carlos‹ ; für die Italiener ›Die Braut von Messina‹ ; für die Schweizer ›Wilhelm Tell‹ ; für die Franzosen ›Die Jungfrau von Orleans‹.«
    Da empört sich der Deutsche: »Wollen

Weitere Kostenlose Bücher