Die Witzekiste
keine Visa mehr. Kommen Sie in zehn Jahren wieder.«
»Das mache ich« , sagt Jakob, »vormittags oder nachmittags?«
Dagegen schrieb Sigmund Freud aus der Emigration in London: »Mir geht es hier so gut, dass ich fast versucht bin, ›Heil Hitler‹ zu rufen.«
Wir beteiligen uns auch wieder mit einem jüdischen Witz über das Soldatenleben:
Moische kommt zur Artillerie in der Israelischen Armee. Er ist intelligent, ist aber im Dienst ungeschickt und desinteressiert. Einer der Vorgesetzten nimmt ihn wohlmeinend zur Seite und sagt: »Moische , du taugst nicht zu uns. Ich will dir einen Rat geben: Kauf dir eine Kanone und mach dich selbständig!«
Der Hauptmann brüllt beim Betrachten der Uniform: »Da fehlt ein Knopf!«
Soldat: »Ihre Sorgen möchte ich haben, Herr Hauptmann.«
Aus den ersten Jahren des Staates Israel wird diese Geschichte überliefert:
Ansage im Radio: »Hier ist der israelische Rundfunk auf Kanal 35« , und dann, vertraulich geflüstert: »Für Sie – 33!«
Ein Mann, der einen anderen einlädt:
Er beschreibt den Weg zur Gartenstraße 23 und sagt:
»Bitte mit dem Ellbogen klingeln!«
»Warum mit dem Ellbogen?«
»Du wirst ja nicht mit leeren Händen kommen!«
Juden lachen gern, erzählt Paul Spiegel. Vor allem über sich selbst, ihre Würdenträger und Politiker, über die Religion, Traditionelles und Familiäres.
Der David klagt, dass er ein schlechtes Sommergeschäft gehabt habe. »Sieh her« , zeigt er dem Isaak, »allein 24 dieser schönen Sommerblusen für 40 Dollar das Stück sind mir liegen geblieben!«
»Da werd’ ich dir geben einen guten Rat« , sagt der Isaak.
»Was für einen guten Rat?«
»Du machst vier Pakete davon mit je sechs Blusen und schickst sie an deine vier besten Kunden. Du legst eine Rechnung ein, schreibst aber nicht: Inhalt sechs Blusen à vierzig Dollar, sondern nur vier Blusen à 60 Dollar. Für dich bringt es denselben Preis, die Kunden aber werden sagen: Geschickt hat er sechs Blusen, berechnet aber nur vier. Also hat er sich vertan, das ist ein gutes Geschäft! Und so wird der Kunde behalten alle Blusen.«
David folgt dem Rat. Als sie sich nach einigen Wochen wiedertreffen, fragt Isaak:
»Wie hat geholfen mein Rat?«
»Na , du hast gegeben schlechten Rat, alle vier Kunden haben zurückgeschickt die Pakete!«
»Wieso denn das?«
»Na ja, jeder hat zurückgeschickt die vier Blusen, aber die zwei Blusen hat er behalten, die nicht berechnet sind.«
In seinem Buch ›Wieder zu Hause?‹ erinnert Paul Spiegel an seinen verstorbenen Vorgänger Ignatz Bubis. »Ignatz hatte für jeden ein gutes Wort und einen Witz parat. Er liebte es, mit Menschen zu lachen. Einer seiner Lieblingswitze handelt von zwei Männern in einer Kneipe.
Der eine Mann sagt: ›Sie sind doch Jude?‹
›Nein.‹
›Doch.‹
›Also , gut , ich bin Jude.‹
›Sie sehen aber gar nicht so aus.‹«
Zwei Juden treffen sich im Eisenbahnwagen in einer galizischen Station. »Wohin fahrst du?«
»Nach Krakau.«
»Sieh her, was du für ein Lügner bist« , braust der andere auf, »wenn du sagst, du fahrst nach Krakau, willst du doch, dass ich glauben soll, du fahrst nach Lemberg. Nun weiß ich aber, dass du wirklich fahrst nach Krakau. Also , warum lügst du?«
Der Witz spielte in Spiegels Leben immer eine Rolle – schließlich ist in jedem jüdischen Witz ein ernster Kern enthalten. Paul Spiegel:
Warum antwortet ein Jude immer mit einer Gegenfrage?
Warum nicht?
Bleibt zum Schluss des Gesprächs die Frage, ob es politisch korrekt ist, jüdische Witze zu erzählen.
»Warum nicht?«, fragt Paul Spiegel. Dann antwortet er: »Das werde ich immer wieder gefragt. Und ich antworte: Man kann sie erzählen. Es ist nur ein Unterschied, ob man jüdische oder antisemitische Witze erzählt. Wir müssen lernen, normal mit jüdischen Themen umzugehen.«
Als wir gehen, greift Spiegel zum Telefon. Er muss der Polizei mitteilen, dass sich der Ablauf des Nachmittags etwas ändern wird. Es hat aber nichts mit unseren Witzen zu tun.
Zwischenrufe
Die Schauspielerin Dolly Dollar, auf die Vorzüge Ihres Busens angesprochen, sagte : »Ich konnte mir schon auf der Schule mehr herausnehmen als andere.«
Ein Vater kommt mit seinem kleinen Sohn zum Zoodirektor.
»Der Bär hat meinem Jungen fast die Hand abgebissen!«
»Ja« , sagt der Zoodirektor: »Das macht der immer.«
»Wer war der erste Mensch?«
»Weiß ich nicht. Jedenfalls war es kein Bayer, denn das sind die letzten
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