Die Witzekiste
nucleus accumbens.
Das Magazin ›Ärztliche Praxis‹ berichtet im April 2002 von Versuchen, die belegen, dass Witze im Kopf unterschiedliche Regionen aktivieren: Ein Wortspiel, ein mehr auf den Klang aufgebauter Witz, beanspruche nur die linke Gehirnhälfte. Und zwar, wissenschaftlich ausgedrückt, den Gyrus praecentralis und die linke Insel. Das Beispiel:
Es klapperten die Klapperschlangen, bis ihre Klappern schlapper klangen.
Ein Witz, bei dem es auf den Inhalt und die Aussage ankommt, wird hingegen in beiden Gehirnhälften verarbeitet. Dieser semantische Witz aktiviert sowohl die linke als auch die rechte Hirnhälfte und sitzt beidseits im so genannten posterioren Temporalhirn, Wernicke-Zentrum inklusive.
Ein Zoologie-Student steht mitten im Examen. In der Prüfung deutet der Professor auf einen halb bedeckten Käfig, in dem nur die Beine eines Vogels zu sehen sind, und fragt:
»Welcher Vogel ist das?«
»Weiß ich nicht.»
»Ihren Namen bitte!«
Da zieht der Student seine Hosenbeine hoch und sagt: »Raten Sie mal!«
Die Studie führte auch zu der Erkenntnis, dass Menschen für das Verstehen von Witzen länger brauchen, als für das Verstehen klarer Zusammenhänge. Während nicht witzige Sätze in null Komma nichts kapiert werden, dauert es erheblich länger, einen Satz als witzig einzustufen – zuvor also zu verstehen. Und nicht immer ist das Ergebnis dieses komplizierten Prozesses eindeutig: Im Durchschnitt empfanden nur 62 Prozent der Versuchspersonen die Witze als lustig.
Was ist der Unterschied zwischen einer Hebamme und einem Chemiker? Der Chemiker sagt »H2O« und die Hebamme »Oha , zwei!«
Ein Mann geht mit seinem Hund an einem See spazieren.
Plötzlich sieht er, wie eine Frau zu ertrinken droht. Er springt ins Wasser, packt sich die Bewusstlose und zieht sie ans Ufer. Er legt sie auf den Rücken und beginnt mit ihren Armen pumpende Bewegungen zu machen. Jedes Mal kommt ein dicker Wasserstrahl aus ihrem Mund geschossen. Ein Fahrradfahrer hat angehalten, schaut dem Treiben eine Zeit lang zu. Dann schüttelt er den Kopf und meint, dass das so nie etwas geben wird.
Der Retter ist sauer und ruft: »Mensch , seien Sie still! Ich weiß, was ich tue. Ich bin Arzt.«
»Na ja« , meint der andere, »aber ich bin Ingenieur, und ich sage Ihnen, solange die Frau ihren Hintern im Wasser hat, pumpen Sie höchstens den See leer.«
Ein Mann muss Steuern bezahlen und lässt sich beraten.
Der Steuerfachgehilfe fragt: »Was haben Sie denn verdient?«
Der Jurist fragt: »Was hatten Sie an Sonderabschreibungen, Ausgaben, Unterhaltszahlungen . . .?«
Der Physiker meint: »Was sind Steuern?«
Der Betriebswirt erkundigt sich: »Wie viel wollen Sie denn zahlen?«
Ein Politiker, der in die USA fliegen muss, erkundigt sich bei einem Mathematiker, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass eine Bombe im Flugzeug ist. Der Mathematiker rechnet eine Woche lang und verkündet dann: »Die Wahrscheinlichkeit ist ein Zehntausendstel!«
Dem Politiker ist das noch zu hoch, und er fragt den Mathematiker, ob es nicht eine Methode gibt, die Wahrscheinlichkeit zu senken. Der Mathematiker verschwindet wieder für eine Woche und hat dann die Lösung. Er sagt: »Nehmen Sie selbst eine Bombe mit! Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Bomben an Bord sind, ist
dann das Produkt (1 / 10000 ) (1 / 10000 ) = Eins zu Hundertmillionen. Damit können Sie beruhigt fliegen!«
Prüfungstag in Physik. Auf der Heizung liegt ein Ziegelstein. Der Prüfling betritt den Raum. Der Prüfer fragt: »Warum ist der Stein auf der der Heizung abgewandten Seite wärmer?«
Der Prüfling stammelt: »V. . . v . . . vielleicht wegen Wärmeleitung und so?«
Der Prüfer: »Nein , weil ich ihn gerade umgedreht habe.«
Der amerikanische Psychologe Peter Derks vom William and Mary College in Virginia/USA ermittelte per EEG, dass ein Gehirn hintereinander zwei Aktivitätsspitzen aufweist, wenn die Pointe eines Witzes verarbeitet wird. An den Gehirnstromkurven ist festzustellen: Als Erstes sucht das Gehirn intensiv nach einer logischen Antwort – die es nicht findet. Wenn dann die Pointe kommt, löscht das Gehirn blitzschnell alle falschen Informationen.
Die Stiftung Kinderzentrum in Bochum stellte fest, dass Erwachsene 1 5-mal am Tag ihre Lachmuskeln strapazieren und Kinder 400mal – was allen Volljährigen zu denken geben sollte. Betrüblich auch: Ende der 50er Jahre lachten die Deutschen im Durchschnitt noch 18 Minuten am Tag, heute nur noch sechs
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