Die Witzekiste
anerkennende Worte:
Die Lehrerin zu Fritzchens Mutter: »Ich muss Ihnen ein Kompliment machen. Ihr Sohn ist wirklich das artigste Kind in der ganzen Klasse!«
Strahlt die Mutter: »Das freut mich natürlich sehr. Das hat er sicherlich von seinem Vater, der wird auch jedes Mal wegen guter Führung vorzeitig entlassen.«
Auch im späteren Berufs-, Ehe- oder Liebesleben fällt das Lob selten enthusiastisch aus. Viele müssen der Anerkennung sogar nachhelfen, und selbst dann gelingt es manchen nicht, die richtigen Worte zu »finden«. Über den ehemaligen Staatsratsvorsitzenden der DDR, Erich Honecker, wird dazu folgender Witz erzählt.
Honecker möchte wissen, ob ihn die Menschen in der DDR als Vater der Errungenschaften des Sozialismus anerkennen und schätzen. Während einer Reise durch die DDR befiehlt er seinem Fahrer, in einem Dorf anzuhalten. Honecker klingelt an einer Haustür. Ein kleiner Junge öffnet ihm.
Honecker fragt: »Na mein Junge, erkennst du mich?«
Der Junge antwortet: »Nee!«
Honecker verlegen: »Ihr habt doch ein kleines Häuschen?«
Junge: »Ja!«
Honecker: »Ein Auto?«
Junge: »Ja!«
Honecker: »Einen Farbfernseher?«
Junge: »Ja!«
Honecker: »Und schöne Kleidung zum Anziehen?«
Junge: »Ja!«
»Siehst du Junge, dass alles hast du mir zu verdanken« , sagt Honecker voller Stolz. »Nun weißt du doch sicher, wer ich bin?« Der Junge dreht sich um, läuft zu seiner Mutter in die Küche und ruft voller Freude: »Mami , Mami , Onkel Peter aus München ist da!«
Was ist Beifall schon anderes als ein lautes Kompliment, von dem der Schauspieler Johannes Heesters sagt, dass es »die charmante Vergrößerung einer kleinen Wahrheit« sei. Politiker und Künstler scheinen besonders süchtig danach zu sein. Und wie jede Droge vernebelt auch diese den Verstand. Wie im Fall des Rocksängers Peter Gabriel. Der glaubte, die Wogen des Applauses während eines Auftritts könnten ihn tatsächlich tragen. Er sprang von der Bühne ins Publikum. Doch statt ihn aufzufangen, traten die Menschen beiseite. Gabriel fiel ins Nichts und auf die Nase und verstauchte sich sämtliche Glieder.
So etwas kann einem Künstler wie dem Düsseldorfer Maler Jörg Immendorf nicht passieren. Frenetischen Jubel, kreischende Fans suchen man oder frau in der Bildenden Kunst vergebens. »Ein Maler ist immer allein. Ich muss an meinem eigenen Beifall arbeiten«, erzählt Akademie-Professor Immendorff. »Manchmal bin ich entzückt und applaudiere mir. Und dann wieder zerreiße ich mich selbst.«
Schlimmer noch als gar kein Applaus oder ein falsches Kompliment muss für einen Künstler der Beifall zum falschen Zeitpunkt sein, der nicht nur die Stimmung, sondern gleich das ganze Werk verdirbt. Oder Zwischenrufe:
Im Opernhaus hat Luciano Pavarotti gerade den letzten Ton gesungen. Bevor der Beifall einsetzen kann, springt ein Mann auf und schreit: »Haaalloo ? Ist hier ein Arzt, ist hier ein Arzt?«
Ein anderer Mann steht auf und ruft: »Ja ! Ich bin Arzt!« Darauf der erste: »Das ist Musik, was ? Wie hat es Ihnen gefallen, Herr Kollege?«
Früher gingen die Zuschauer viel großzügiger mit dem Beifall um als heute. Früher war es sogar möglich, in einer Predigt zu klatschen. Bis Anfang des Jahrhunderts war es durchaus üblich, dass das Publikum im Symphoniekonzert nach jedem Satz applaudierte. Heute gilt dies als unangemessen. In der Oper wird nur noch nach jeder Arie, im Jazz nach jedem Solo geklatscht. Und wer an den falschen Stellen Beifall spendet, outet sich als Nicht-Kenner. Man sieht: Nicht jeder Applaus, jedes Lob kommt gleich gut an.
Die Software-Highsociety ist während der Cebit in Hannover zu einer Dampferfahrt eingeladen. Ein Teilnehmer fällt über Bord. Große Aufregung, alles drängt an die Reling. Da hechtet Microsoft-Gründer Bill Gates in die Fluten, ergreift einen hingeworfenen Rettungsring, wird an Deck gezogen und mit riesigem Beifall empfangen. Während ein Mitarbeiter ihm eine Decke umlegt, zischt Gates wütend: »Finde sofort heraus, wer mir den Tritt gegeben hat!«
Den Düsseldorfern sagt man nach, dass sie sogar applaudieren, wenn ein Teller am Boden zerbricht – es könnte ja ein Kunststück sein. Hier der Witz dazu:
99 Düsseldorfer und ein Berliner sitzen im Flugzeug. Der Boden bricht ein, alle Passagiere hängen frei in der Luft und halten sich verzweifelt an der Gepäckablage fest.
Plötzlich sagt der Pilot: »Einer muss sich opfern, sonst stürzen wir alle ab.«
Da sagt der
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