Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Witzekiste

Die Witzekiste

Titel: Die Witzekiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lentz
Vom Netzwerk:
Narkose aufwacht. »Ich habe eine schlechte Nachricht und eine gute Nachricht für Sie. Welche wollen Sie zuerst?«
    »Zuerst die schlechte« , entscheidet der Patient besorgt.
    »Wir haben Ihnen beide Beine abnehmen müssen.«
    »O Gott« , stöhnt der Patient, »und die gute?«
    »Im Zimmer nebenan liegt ein Mann, der interessiert sich für Ihre Schuhe.«

    Ist das noch erlaubt? Goethe schrieb in den ›Wahlverwandtschaften‹: »Durch nichts bezeichnen die Menschen mehr ihren Charakter als durch das, was sie lächerlich finden.«
    Schon Aristoteles behauptete, das Wesen des Witzes bestehe in einem Defekt. Hässliches sei darum komisch. Und Komödiendichter haben ja zu allen Zeiten Figuren auftreten lassen, die unter körperlichen Gebrechen zu leiden hatten. Gelacht wurde über Bucklige, Kleinwüchsige, Stotterer, »Tattergreise«, Betrunkene.

    Zwei Männer aus München und Chicago schicken sich gelegentlich Briefmarken und dabei auch freundliche Grüße. Nach einem besonders gelungenen Tausch schreibt der Münchner: »Lieber amerikanischer Brieffreund! Deine letzten Marken haben meine Sammlung so aufgewertet, dass ich gar nicht weiß, wie ich Dir danken soll. Dabei ist mir aufgefallen, dass wir uns eigentlich gar nicht kennen, obwohl wir uns doch schon so lange schreiben.
    Hiermit lade ich Dich also ein, mich in München zu besuchen. Ich könnte im Sommer Zeit finden, damit wir uns ein paar schöne Tage machen. Kosten wird es Dich nichts.«
    Nach zwei Wochen kommt ein Brief aus Chicago: »Lieber deutscher Brieffreund, vielen Dank für Deine freundliche Einladung! Dabei ist mir auch klar geworden, dass wir uns wirklich schon so lange schreiben und doch kaum kennen. Du musst nämlich wissen, dass Reisen für mich nicht so einfach ist: Ich bin nur einen Meter vierzig groß, habe einen Buckel und bin nicht so beweglich.«
    Der Münchner antwortet beschwichtigend: »Lieber amerikanischer Brieffreund, wir kennen uns wirklich zu wenig. Dabei verdanke ich Dir so viel. Deine kleinen Behinderungen sollen uns doch nicht stören. Ich besitze ein hübsches Anwesen im Grünen vor der Stadt, wo wir uns allein und in aller Ruhe einige schöne Tage machen können. Also , wann kommst Du?«
    Nach anderthalb Wochen antwortet der Amerikaner: »Lieber deutscher Brieffreund, vielleicht sollte ich Dir noch sagen, dass ich wegen eines lahmen linken Beines an Krücken gehe. Das macht die Reise nicht gerade leichter.«
    Wieder schreibt der Münchner zurück: »Lieber amerikanischer Brieffreund! Das soll uns alles nicht aufhalten. Ich habe Personal, das Dich pflegen kann, und würde mich freuen, wenn Du trotzdem kommst. Es wird nur langsam Zeit, der Sommer naht, bitte melde mir möglichst schnell, wann Du fliegst.«
    Nach einigen Tagen trifft ein Eilbrief ein: »Lieber deutscher Brieffreund. Nun muss ich Dir auch noch den letzten Punkt nennen, der eine Reise zu Dir erschwert: Ich bin nämlich schwarz.«
    Jetzt telegrafiert der Münchner: »Keine Rassenvorbehalte, bitte nur noch Ankunft mitteilen!«
    Der Amerikaner schickt endlich ein zustimmendes Telegramm: »Ankomme Dienstag, 6 . Juli , mit Lufthansa LH 106 um 18.05 Uhr München. Kennzeichen : Weiße Nelke im Knopfloch.«

    Auch Greise waren immer ein beliebtes Objekt für Witzemacher.

    »Mein Großvater ist 80, er macht noch den Garten allein und kauft ein.«
    »Meiner ist 84 und hat gerade wieder das goldene Sportabzeichen gemacht!«
    »Mein Großvater ist 92 und steigt noch allen Frauen nach. Er weiß nur nicht mehr, warum.«

    Und dann die Stotterer! Über sie und Leute mit Hasenscharten wurden mehr Witze gemacht als über jede andere Behinderung. Aber Hasenschartenwitze lassen sich nur erzählen, nicht schreiben. Einige Pointen mit Stotterern versuchen wir hier zu vermitteln.

    Ein Gast bestellt stotternd beim Ober ein Bier. Der fragt zurück: »P- P- P-i-ls o- o- oder ei- ein He- Helles?«
    Der Gast wird böse: »Da- das f- f- f- finde ich a- a- aber n- nnicht n- n- nett v-v-von Ihnen …«
    Da sagt der Ober: »W- w- weiß schon, w- w- was S- S- Sie sa- sagen wollen, a- a- aber ich st- st- st- stottere auch!«
    Ein neuer Gast bestellt am Nachbartisch ein Würstchen. Der Ober fragt ohne Mühe: »Mit Brötchen oder mit Kartoffelsalat?« Als er zurückkommt, spricht ihn der erste Gast empört an: »J- jjetzt ha- ha- habe ich es ja ge- gehö-hö- hört, S- S- Sie ha- ha- haben mich doch au- auf- auf den A- a- a- Arm ge- ge- genommen!«
    »Völl- völlig f- f- falsch. S- S- Sie nicht, d-

Weitere Kostenlose Bücher