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Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Titel: Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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sie gelandet, ließ er das Fenster seines Geländewagens herunter und winkte Julie, Carol und John zu sich heran. »Steigen Sie ein! Schnell! Sie müssen uns helfen, diese verrückten Tierschützer zu beruhigen! Sie stehen vor dem Murie Center und demonstrieren lautstark. Hat sich anscheinend schon herumgesprochen, dass wir wieder einen Wolfsmord haben.«
    Bis zum Murie Center waren es nur ein paar Minuten und sie parkten gleich neben dem Kleinbus mit der Aufschrift »Save Our Nature«. Die Tierschützer standen mit ihren Transparenten, die sie schon auf der Veranstaltung in der Uni gezeigt hatten, vor dem Eingang und riefen laut ihre Parolen: »Rettet die Wölfe, rettet die Natur!«, »Fangt die Wolfskiller, sonst tun wir es!« und »Hängt sie auf! Hängt die Wolfskiller auf!« Der Ranger, der im Besucherzentrum Dienst tat, versuchte vergeblich, die aufgebrachte Menge zu beruhigen.
    Superintendent Green bahnte sich einen Weg durch die Tierschützer und stellte sich neben den Ranger. Julie, Carol und John taten es ihm gleich und erschraken, als sie in die aufgebrachten Gesichter blickten.
    »Ruhe, meine Damen und Herren, ich bitte um Ruhe!« Der Superintendent hob beide Hände und wartete geduldig, bis die lauten Rufe verebbten. »Wenn Sie sich an die Veranstaltung an der Uni erinnern … ich bin John W. Green, der Superintendent des Denali National Parks. Lassen Sie uns doch vernünftig miteinander reden. Ich verstehe Ihre Wut. Auch wir sind sehr betrübt darüber, dass es Leute gibt, die das Gesetz missachten und in unserem Naturschutzgebiet auf Wölfe schießen. Aber bei uns sind Sie an der falschen Adresse. Mal davon abgesehen, dass Sie sich auf Regierungsland befinden und hier eigentlich gar nicht ohne Erlaubnis protestieren dürften, sind wir auch die falsche Adresse. Sie müssten sich an den Gouverneur des Staates Alaska wenden.«
    »Ach ja?«, widersprach Randy Bradshaw. Er hatte seine Kapuze nach hinten geklappt, als würde ihm die Kälte nichts ausmachen, und trug neongrüne Handschuhe, die er sich wohl in Fairbanks gekauft hatte. Anscheinend wollte er um jeden Preis auffallen. »Wir haben gehört, dass heute Nacht wieder ein Wolf im Park erschossen wurde. Von einem Typ auf einem Snowmobil. Wo waren denn die Ranger, als er den Wolf abknallte? Pennt ihr hier vielleicht?«
    »Randy!«, wies ihn Louise Fletcher zurecht. »So redet man nicht mit einem Ranger und mit einem Superintendent schon gar nicht! Wenn jemand etwas für den Erhalt der Natur tut, dann die Park Ranger, das habe ich euch doch schon im Bus gesagt. Aber ihr wolltet ja unbedingt Dampf ablassen.«
    »Aber Mom«, meldete sich Mike, »sie hätten ihn erwischen müssen!«
    »Ja, warum haben Sie den Mistkerl nicht verhaftet?«, rief ein Mann.
    »Weil der Nationalpark ein riesiges Gebiet umfasst und wir nicht überall zur gleichen Zeit sein können«, klärte ihn der Superintendent auf. »Sowohl der Schütze, der unseren alten Barney auf dem Gewissen hat, als auch der Täter von heute Nacht sind auf Schleichwegen in den Park gedrungen. Sie können mir glauben: Wir sind selbst am unglücklichsten, sie nicht auf frischer Tat ertappt zu haben.«
    Julie fing einen Blick des Super auf und trat nach vorn. Das Lächeln fiel ihr schwer. »Wir haben uns ja bereits kennengelernt. Wie Sie wissen, verurteile auch ich das Vorgehen dieser Wolfskiller … eine andere Bezeichnung fällt mir für diese Verbrecher leider nicht ein. Aber Ranger Carol Schneider, meine Vorgesetzte … « Sie blickte Carol an. » … sie und ich waren während der letzten Tage ständig mit den Hundeschlitten unterwegs und haben nach den Spuren dieser Männer gesucht. Wir hatten die Hoffnung, einen der Täter auf frischer Tat zu ertappen, aber das ist uns leider nicht gelungen. Sie können aber versichert sein, dass wir nichts unversucht lassen werden, um diese gemeinen Verbrecher so bald wie möglich hinter Gitter zu bringen. Banu … der Wolf, der heute Nacht erschossen wurde … war einer der stolzesten und edelsten Wölfe, die ich jemals gesehen habe. Darüber habe ich auch auf der Veranstaltung in Fairbanks berichtet, wenn Sie sich erinnern. Er war stolz, unbeugsam, ein geborener Anführer, der angeschossen wurde und wegen seiner Verletzung die Stellung innerhalb des Rudels verlor. Heute Nacht wurde er endgültig getötet, weil er nicht mehr mit den anderen Wölfen mithalten konnte und zur leichten Beute für den Schützen wurde. Ich mochte diesen Wolf, und sein Verlust tut mir

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