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Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Titel: Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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Licht wie feinen Nebel über die Bäume und den Schnee. In dem lichten Wald, den die Wölfe durchquert hatten, lag der Schnee nur knöcheltief und sie trafen auf kein nennenswertes Hindernis. Die Kufen glitten sanft über den gefrorenen Boden. Nur einmal, als sich ein Nachtvogel dicht vor ihnen aus einem Gestrüpp erhob und dabei laut krächzte, zuckte Julie erschrocken zusammen.
    Jenseits des Waldes hielt sie den Schlitten erneut an. Vor ihr lag eine weite Senke, die schräg zum Fluss abfiel und von zahlreichen Hügeln durchbrochen war. Sie kannte die Senke von einer früheren Fahrt und wusste, dass sie nur wenige Meilen von der Parkgrenze und dem Highway nach Fairbanks entfernt war. Sie schaltete ihre Stirnlampe aus und blickte durch den Feldstecher. Eigentlich hoffte sie, das Rudel zu entdecken, doch die Wölfe waren nirgends zu sehen, und ihre Spuren verloren sich irgendwo in der Ferne. Anscheinend hatten sie den Fluss überquert und waren jetzt auf Carols Seite.
    Sie suchte die Senke ein zweites Mal ab und nahm plötzlich eine Bewegung durch ihren Feldstecher wahr. Im ersten Augenblick glaubte sie sich geirrt und die Wölfe doch noch entdeckt zu haben, doch als sie genauer hinblickte, erkannte sie einen Mann auf einem Hundeschlitten, der es anscheinend eilig hatte, die Senke zu durchqueren und im gegenüberliegenden Wald zu verschwinden. Der Musher fuhr, als wäre der Teufel hinter ihm her.
    Julie wollte ihm sofort nachfahren, erinnerte sich aber rechtzeitig an die Vorschriften und zog das Funkgerät aus der Tasche. »Carol, hier Julie!«, sprach sie ihre Vorgesetzte direkt an. Und nachdem sie ihre genaue Position durchgegeben hatte: »Ein Mann auf einem Hundeschlitten. Er fährt durch die Senke nach Norden. Keine Ahnung, ob er dem Rudel folgt. Sieht so aus, als hätten die Wölfe den Fluss überquert, aber genau kann ich es nicht sagen. Ich bleibe an dem Musher dran. Ich glaube nicht, dass er mich gesehen hat.«
    »Keine Alleingänge!«, warnte Carol. »Und bleib so weit hinter ihm, dass er dir nichts antun kann. Der Mann könnte gefährlich sein. Ich sage Erhart, dass er den Hubschrauber schicken soll. Damit kriegen wir ihn bestimmt. Du hältst dich zurück, hörst du? Versuche bloß nicht, die Heldin zu spielen! Diese Wolfskiller sind gefährlich, die schießen auch auf Menschen.«
    »Keine Angst, Carol. Ich passe auf. Over.«
    Julie wartete, bis der Musher im Wald untergetaucht war, und fuhr los. »Heya!«, trieb sie ihre Hunde an, gerade laut genug, dass Chuck sie verstand. Im gemäßigten Tempo fuhr sie den Hang hinab. Sie blieb auf den Hügelkämmen, wo der Schnee nicht so hoch lag und gefroren war. So musste sie nicht ständig von den Kufen steigen, um den Huskys beim Vorwärtskommen zu helfen. Sie hielt sich streng an Carols Anweisungen, hatte nicht den geringsten Ehrgeiz, sich als Heldin zu beweisen. Inzwischen wusste sie, dass es bei den Park Rangern vor allem auf Teamarbeit ankam. Das Einfangen von Verbrechern überließ man Ranger Erhart und seinem Law Enforcement Team, sie waren für diese schwierige Aufgabe auf einer Police Academy ausgebildet worden.
    Auch wenn der Musher kein Wolfskiller sein sollte, machte er sich schuldig. Für eine Fahrt ins Hinterland des Nationalparks hätte er sich im Besucherzentrum eine Erlaubnis holen und registrieren lassen müssen. Dass er keine Stirnlampe trug, sprach für sein schlechtes Gewissen. Falls er sie doch bemerkt haben sollte, legte er es wahrscheinlich darauf an, so schnell wie möglich zu verschwinden. Spätestens wenn der Hubschrauber auftauchte und mit dem Scheinwerfer nach ihm suchte, würde er sein Heil in der Flucht versuchen.
    Am Waldrand hielt Julie noch einmal den Schlitten an und lauschte angestrengt. Von irgendwoher kam ein leises Stöhnen, als würde jemand aus einer Ohnmacht erwachen. Sie fuhr langsam in den Wald hinein, hörte wieder das Stöhnen und überlegte nur kurz, bevor sie ihre Stirnlampe einschaltete und das Risiko einging, auf einen Trick des Unbekannten hereinzufallen. Ihre rechte Hand lag auf der Tasche, in der sie ihren Revolver trug, als sie weiterfuhr und plötzlich einen Mann im Unterholz liegen sah. Einige Schritte weiter lag ein Schlitten auf der Seite und hatte die Huskys davon abgehalten, mit ihm durchzugehen und den Musher allein in der Wildnis zurückzulassen.
    Eine dunkle Vorahnung beschlich sie, als sie einen der Huskys erkannte. Nur zögernd, als wollte sie das Unvermeidliche noch ein paar Sekunden hinausschieben,

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