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Die Woelfin

Die Woelfin

Titel: Die Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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hatte, bestand noch immer, und vielleicht würde es selbst den Tod überdauern.
    Sie würde es erfahren. Bald schon.
    Denn der Tod kam. Breitete Schatten um sie her. Lud sie ein zur ewigen Jagd in seinen schwarzen Gründen.
    Und Nona folgte ihm nur allzu willig.
    Fort aus diesem Leben, das nicht länger lebenswert war.
    *
    Die Witterung des Todes war allgegenwärtig an diesem Ort.
    Immer wieder verhielt der Wolf im Lauf, suchte nach der einen Fährte, die noch nicht zur Gänze die des Todes war, fand sie stets wieder und folgte ihr - - bis er seine Geliebte, Gefährtin und Gespielin in Hunderten von Jahren fand. Und doch gehofft hatte, sie nicht so zu finden: tot.
    Im Sterben hatte sie alle Masken verloren. Schön wie ehedem, da Landru sie kennengelernt hatte, lag das Mädchen Nona vor ihm. Der Wind hatte welkes Laub über sie gebreitet, als müsse er ihren nackten, zerschundenen Leib vor der Kälte der Nacht schützen. Doch vor der Kälte, die in ihr gedieh, gab es keinen Schutz.
    Landru, auch er nun wieder in menschlicher Gestalt, kniete neben ihr nieder. Schweigend und starr wie Stein. Und in dieser Minute wünschte er, ewig so sitzen zu dürfen, um nur sie noch anzusehen, für alle Zeit.
    Sacht, als könnte eine zu heftige Bewegung sie noch im Tode verletzen, berührte der Vampir Nonas Haar, dann strichen seine Finger über die feinen Linien ihres Gesichtes, auf dem getrocknetes Blut ein dünnes Muster hinterlassen hatte, ihren Hals entlang und hin zu ihren Brüsten, um schließlich dort zur Ruhe zu kommen, wo einst das Herz der Wölfin geschlagen hatte.
    Geschlagen hatte?
    Noch schlug .!
    Wie elektrisiert fuhr Landru zurück!
    Wenn auch nur, um seine Hand gleich wieder unter Nonas Brust zu legen. Hatte er sich getäuscht? Gewiß. In diesem Leib, zerschlagen, wie er war, konnte kein Lebensfunke mehr glimmen - Und doch war es so! Zögernd pochte es unter der Haut, unregelmäßig und kaum fühlbar. Aber Nonas Herz schlug - ohne jeden Zweifel!
    Landru keuchte vor Erleichterung. Ein Dutzend und mehr unterschiedlichster Emotionen versetzten ihn in Aufruhr. Ungeheure Spannung fiel von ihm ab. Zugleich aber befiel ihn neue.
    Was sollte er tun? Was konnte er tun?
    Alles.
    Denn er war nicht länger der Mann ohne Erinnerung. Nicht mehr nur irgendein Vampir.
    Er war - Landru. Der Mächtigste der Alten Rasse. Einst ein Gott. Und mit der Macht eines Gottes gesegnet.
    Er würde sie nutzen, wie er es nie zuvor getan hatte - die Magie eines Hüters.
    Das Wissen um die Art und Weise, wie es zu tun war, war in Landru. Er mußte nicht überlegen, nicht nachdenken über Wie und Warum, er brauchte seiner Kraft nur freien Lauf zu lassen. Die Hütermagie selbst übernahm die Kontrolle, gelenkt von Landrus Wunsch, die Wölfin zu retten.
    Wie beschwörend kniete der Vampir da, die Fäuste geballt, jeder Muskel im Leib angespannt.
    Dann war es, als entzöge etwas der Nacht und allem, was sich in ihr verbarg, Energie. Unsichtbar flossen Kräfte durch Kanäle jenseits aller Vorstellung, und jeder einzelne mündete in Landru. Wie eingewoben in ein Netz aus erstarrten, lichtlosen Blitzen kniete er da, erstarrt unter den Mächten, die er den Dingen um sich her und der Welt selbst entriß, bis er zu bersten meinte unter dieser Gewalt.
    Seine Arme streckten sich, seine Fäuste hingen zitternd über Nona. Als kämpfe er gegen steinernen Widerstand an, öffnete er die Finger, ohne sie ganz strecken zu können. Wie von Gicht gekrümmte Klauen senkten sich auf den reglosen Leib der Wölfin herab - - und dann entlud sich die gesammelte Kraft, gespeist und getrieben von des Hüters Macht!
    Dunkles Licht ergoß sich aus Landrus Händen, floß wie Wasser über Nonas Haut, zog schlierige Spuren darauf und drang in ihre Wunden - und tiefer, viel tiefer. Es füllte ihre Verletzungen wie kleine Tümpel. Begann zu brodeln. Zu kochen. Beißender Gestank stieg auf. Von verbranntem Fleisch und Schlimmerem.
    Nona stöhnte.
    Regte sich.
    Schrie unter der Rückkehr des Lebens, das sie fast schon verlassen hatte.
    Ihr nackter Körper bäumte sich auf, zuckte wie unter Schlägen aus dem Unsichtbaren. Zähflüssig rannen Teile des dunklen Etwas aus ihren Wunden. Wo Tropfen davon den Boden berührten, stiegen stinkende, zischende Dämpfe auf.
    Landru fing ihren Körper ab, ehe er zurück auf den Boden prallen konnte. Er hielt Nona in seinen Armen wie eine Mutter ihr Kind, barg sie an seiner Brust und sog ihren herben Duft ein.
    Und als er sich endlich von ihr löste,

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