Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Woelfin

Die Woelfin

Titel: Die Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
Vom Netzwerk:
Schulbuben.
    Und der fühlte sich in der Tat kaum anders - klein, unbedeutend, verachtet .
    »Warte«, rief er halblaut, als Gabriel schon ein paar Schritte getan hatte. Doch der blieb nicht stehen.
    »Bitte«, fügte Landers dann noch hinzu, widerwillig zwar, aber sich letztlich in die Situation fügend.
    Der Junge, dunkel gekleidet und über die Distanz nur als Schatten in einem Wald von Schatten zu erkennen, verharrte.
    »Was willst du noch?« fragte er, ohne sich umzudrehen.
    Landers räusperte sich unbehaglich. »Was verlangst du von mir?«
    Ruckartig wandte Gabriel sich um. Sein Blick loderte.
    »Dankbarkeit!« fuhr er auf. »Ein kleines bißchen Dankbarkeit! Ist das zuviel verlangt für das, was ich dir zu geben bereit bin?«
    »Ich verstehe nicht ganz ...«, begann Landers.
    »Ich verstehe nicht ganz«, äffte der Junge den unsicheren Tonfall des Vampirs nach. »Ich sage ja - ein blöder Idiot bist du, nichts sonst!« Er atmete ein paarmal tief ein und aus, als müsse er sich beruhigen. »Ich bin willens, dich wieder zu dem zu machen, der du einmal warst. So einfach ist das!«
    »Aber wie könntest du das?«
    Gabriel trat wieder näher, bis er dem Vampir gegenüberstand.
    »Du mußt mir nur vertrauen«, sagte er dann.
    »Und wenn ich es täte?« fragte Landers, noch immer zweifelnd. Doch die Hoffnung begann alle Zweifel zu überwuchern. Es mochte noch so absurd erscheinen, was der Knabe ihm da anbot; irgendwie spürte der Vampir, daß hinter seinen Worten etwas von solcher Macht steckte, daß sein Geist nicht ausreichte, sie zu erfassen.
    »Wärst du wieder ganz der Alte«, erklärte der Junge jovial, »und mir einen Gefallen schuldig.«
    »Was für ein Gefallen wäre das?«
    »Du müßtest in meine Dienste treten. Aber diesen Preis sollte dir dein altes Leben wert sein. Denn es war, sei versichert, ein grandioses!«
    Landers schloß die Augen. Seine Wangenmuskeln zuckten schmerzhaft vor Erregung. Das Ganze hier war - schierer Wahnsinn! Und doch auch die Chance, die er herbeigesehnt hatte, seit er im Monte Cargano erwacht war!
    Er mußte nur noch zugreifen.
    Landers senkte den Kopf. Nickte schicksalsergeben.
    »Dann tu es«, flüsterte er. »Was immer vonnöten ist, ich bin bereit dazu, wenn ich nur endlich erfahren darf, wer ich war und wieder sein werde.«
    »So sei es«, hörte er die Stimme des Knaben.
    Landers hatte die Augen nicht wieder geöffnet, und er tat es auch jetzt nicht.
    Eine Weile verging, in der Gabriel schwieg, aber doch irgend etwas zu tun schien. Denn - - der Boden begann zu vibrieren, ganz sacht nur, wie von einem fernen Erdbeben. Und von weit her klang das Rumoren von Donner an ihre Ohren, wie von einem heranziehenden Gewitter. Dann aber - war beides zugleich heran! Erdbeben und Gewitter!
    Landers taumelte unter dem Wanken des Bodens. Blitze zerrissen die Nacht, so grell, daß sie sich durch seine geschlossenen Lider brannten. Der Donner krachte so laut, daß er auf ewig taub zu werden fürchtete.
    Und doch war all dies nur der Auftakt.
    Der Beginn eines neuen alten Lebens.
    Oder nicht .?
    Landers öffnete die Augen.
    Die Welt um ihn her verging im Chaos. Naturgewalten tobten, doch damit nicht genug: Die Hölle selbst schien ihre tiefsten Schlünde aufzutun!
    Das sturmgepeitschte Gewölk hoch über ihm (hoch über ihm? Hingen die Wolken denn nicht auf einmal so tief, daß er sie fast mit den Händen berühren konnte?) barst an unzähligen Stellen, platzte auf wie fette Bäuche, und heraus kam - - glühender Regen!
    Zischend und kochend fiel er auf den Vampir nieder und sengte sich in seine Haut.
    Landers brüllte vor Schmerz. Und Verzweiflung.
    War all dies nur Betrug? Trieb dieser elende Teufel nur ein grausames Spiel?
    Landers brach in die Knie, die Hände vor der Brust zu Fäusten geballt, das Gesicht anklagend jenem speienden Pfuhl entgegengereckt, in den der Himmel sich für ihn verwandelt hatte.
    »NEIN!«
    * Nein.
    Was hier, inmitten des Pere-Lachaise geschah (oder hatte das aus dem Nichts entfesselte Chaos diesen winzigen Teil der Welt aus der eigentlichen herausgelöst?) war nicht Lug und Trug - Es war Landrus Wiedergeburt!
    Alles, was sein Leben vor dem Erwachen im Monte Cargano ausgemacht hatte, kehrte zurück. Wissen und Wesen stürmten auf ihn ein, gehüllt in kochenden Regen, und glühender Wind peitschte es ihm durch alle Poren und über jeden Nerv in Körper und Geist.
    Der Schmerz war unvorstellbar, selbst für ein Wesen, wie Landru es war - und wieder wurde.
    Und in

Weitere Kostenlose Bücher