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Die Woelfin

Die Woelfin

Titel: Die Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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sah er ihr ins Gesicht. Gerade in dem Moment, da sie die Augen aufschlug - diese ewig faszinierenden goldenen Augen, voller Geheimnisse, die nie zu ergründen waren.
    »Du?« kam es wie ein Tropfen von ihren Lippen.
    Er nickte.
    »Ich.« Und nach einem kurzen Zögern, aber lächelnd: »Wieder ich.«
    *
    Sie mißtraute ihm, bis er ihr mit Worten von magischer Kraft erklärt hatte, warum er vorhin gegen sie gekämpft hatte.
    Und wie es hatte geschehen können, daß Chiyoda ihn und Lilith aus den Augen verlor, als gäbe es sie nicht mehr.
    »Wir waren beide fort. Und als wir zurückkehrten . geschah das, was uns alle Erinnerung raubte«, schloß er.
    »Uns?« echote Nona, das Gesicht noch immer voller Schmerz, aber in ihren Augen glomm die Bereitschaft, ihm zu verzeihen - die Hoffnung, ihm glauben zu dürfen. »Heißt das, auch Lilith ...?«
    Sein Lächeln war das Lächeln, das sie kannte und so lange vermißt hatte. »Das heißt es, ja. Und ich bin sicher, Gabriel hat ihr kein Angebot gemacht, ihr die verlorene Erinnerung wiederzugeben .« Tief sog er den Atem ein, und mit ihm Nonas herben Duft, als könnte er nicht genug davon bekommen. »Aaah ...!« seufzte er. »Du ahnst nicht, wie es ist, wiedergeboren zu werden.«
    »O doch«, widersprach sie und strich mit ihrem Finger über die Narbe in seinem Gesicht, die zu berühren er keinem anderen Menschen gestattet hätte. Die Narbe, die einst ein geweihtes Kruzifix hinterlassen hatte.
    Ja, er war gebrandmarkt. Aber es gab Narben, auf die er stolz sein konnte - und stolz war, nun, nachdem er endlich wieder wußte, wie sie entstanden waren.
    »Ich weiß sehr gut, wie man sich neugeboren fühlt«, flüsterte Nona. »Du hast mich gerade aus den Schatten des Todes zurückgeholt. - Aber sag mir, wer ist dieser Gabriel?«
    »Der Teufel.«
    Sie lachte.
    Er stimmte ein. Doch dann wurde er übergangslos wieder ernst. Sehr ernst.
    »Es ist wahr«, sagte er. »Er ist die Inkarnation des Bösen. Wie sonst hätte er mir die Erinnerung zurückgeben können, die ich in der Hölle verlor?«
    Nona schüttelte den Kopf, noch immer ungläubig.
    »Und wo ist er jetzt?«
    Landru zuckte in einer menschlichen Geste, die an ihm geradezu absonderlich wirkte, die Achseln. »Auf der anderen Seite der Welt -oder dort im Gebüsch ... Wer weiß? Ich habe keine Sehnsucht nach ihm - aber er wird sich melden, wenn ich ihm gefällig werden kann.«
    »Gefällig?«
    Er wischte das Thema mit einer unmißverständlichen Handbewegung beiseite. »Wir reden pausenlos über Dinge, die mich betreffen. Was ist mir dir? Wie hast du mich hier in Paris finden können? Mit Chiyodas Hilfe?«
    »Mit Chiyodas und Makootemanes Hilfe«, erwiderte Nona.
    »Makootemane?«
    »Zwei, die sich nie gesucht und dennoch gefunden haben. Chiyo-da traf seinen Geist in einer der Traumwelten, die er bereist. Aber reden wir nicht ...« Nona verschloß Landru und sich selbst den Mund. Mit einem Kuß, der von Landru stürmisch erwidert wurde. Dabei umarmte er sie jedoch weiterhin so zart, als wäre sie eine Puppe, zerbrechlich wie Glas.
    Seine Rücksichtnahme schien seine älteste Vertraute zu amüsieren. »Ich wußte gar nicht, daß du so sanft sein kannst.«
    »Es gefällt dir nicht?«
    »Nein. Ich halte eine Menge aus. Das solltest du wissen.«
    Seine Hand glitt zwischen ihre Beine. Die Wärme dort hatte er ebenso lange vermißt wie alles, was diese Frau ihm geben konnte.
    Doch dann zog er die Hand wieder zurück und legte sie unter Nonas Kinn.
    »Was ist? Warum siehst du mich so an?«
    »Du verheimlichst mir etwas.«
    Sekundenlang sah sie ihn stumm an. Dann sagte sie: »Ich hätte es dir erzählt. Später. Nicht hier.«
    »Was hättest du mir erzählt?«
    »Wo ich überall nach dir gesucht habe, als du - wie hast du es ausgedrückt? - hinter dem Tor warst. Und was ich dort erlebte.«
    Landrus Augen funkelten kälter als die Sterne des Himmels. »Sag es mir jetzt.«
    »Du hast recht. Warum sollst du es nicht hier und jetzt erfahren?
    Ich muß mich erst wieder daran gewöhnen, was Zeit bedeutet - vor allem verschwendete Zeit.«
    »Wovon redest du?«
    Das Glück zog sich aus ihren Augen zurück, die nur noch traurig wirkten. Unendlich traurig. »Du weißt, daß du den Kelchgetauften den Tod bringst, seit der ersten Taufe mit dem manipulierten Kelch? Auch ich erhielt einst eine Taufe aus dem Lilienkelch - mit deinem Blut. Deshalb mußte ich dich meiden, so gern ich dich auch aufgesucht, deine Nähe gespürt hätte. Es war

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