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Die Wohltäter: Roman (German Edition)

Die Wohltäter: Roman (German Edition)

Titel: Die Wohltäter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Nordberg , Nuri Kino
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Redakteur verstummte, schnaubte aber leise in den Hörer, als wäre es offensichtlich, was er meinte. Soll er es doch geradeheraus sagen, dachte Ninos. Doch der Redakteur sah ein, dass er kurz davor war, etwas politisch Unkorrektes von sich zu geben und ruderte zurück. »Okay, wir machen das Ding. Unter der Bedingung, dass Sie einen unserer Krimireporter mitnehmen.«
    Nie im Leben, dachte Ninos. Einen dieser Spinner mit den fettigen Haaren. Dann hatte er eine brillante Idee. »Einverstanden. Gabriel kommt mit.«
    »Wer ist das denn?«, erkundigte sich der Redakteur irritiert. »Ihr Praktikant aus Göteborg. Das wird großartig.«
    »Kommt nicht in Frage. Wir schicken keine Praktikanten auf Einsätze, die gefährlich werden können.«
    »Ich verspreche, gut auf ihn aufzupassen. Sonst wird es nichts«, entgegnete Ninos und feixte vor sich hin.
    Der Redakteur seufzte.
    »Einverstanden. Aber ich will das Ding bis zum Wochenende im Kasten haben. Schaffen Sie das?«
    »Sure«, sagte Ninos selbstbewusst, ohne einen Idee davon zu haben, was genau er am Wochenende abliefern sollte.
    »Sie bekommen dreitausend.«
    Das klang extrem wenig, fand Ninos. »Nie im Leben. Dann können Sie Denho selbst jagen.«
    Nun riss dem Redakteur endgültig der Geduldsfaden. »Hören Sie, dies ist kein arabischer Basar. Drei-Fünf, aber wir schicken einen Fotografen mit.«
    »Das geht nicht«, sagte Ninos ruhig. »Aber ich kann Fotos für Sie machen.« Er überlegte schon, welchem seiner Verwandten er einen Tag lang eine Kamera abluchsen konnte.
    »Das ist strikt gegen unsere Regeln. Wir lassen unsere Autoren keine Fotos machen. Damit wäre die Gewerkschaft niemals einverstanden.«
    »Nein, wahrscheinlich nicht. Und was würde die Gewerkschaft erst zu einem Honorar von dreitausend Kronen für ein ganzes Interview sagen?«
    Am Ende einigten sie sich doch.
     
    Der Nachmittag war wie im Flug vergangen, und als Ninos in Emils Büro zurückkehrte, war dieser schon gegangen. Ninos erinnerte sich, dass er irgendeine Ballettvorführung erwähnt hatte. Er wusste nicht, welche Rolle Emil darin übernahm, aber als er den Hörer hob, um ihn anzurufen, entstand vor seinem inneren Auge ein interessantes Bild von seinem kurzgeschorenen Kollegen im Tüllkostüm.
    Ninos erreichte Emil auf dem Handy und berichtete von seinen spannenden Nachrichten. Er entschuldigte sich auch dafür, dass Emil in der Hektik auf sein Mittagessen verzichten musste.
    »Tu, was du willst, aber bei dieser Bandenkriegsache will ich nicht dabei sein. Wir haben mit HHH schon genug zu tun.« Dann lachte er. »Aber ich kann mir vorstellen, dass der Redakteur bei der Abendzeitung Feuer und Flamme war.«
    »Nein, wütend war er überhaupt nicht«, beruhigte ihn Ninos.
    »Ich meinte, dass er begeistert war. Glücklich«, erklärte Emil, der innerhalb von nur eineinhalb Tagen gelernt hatte, dass ihm Ninos zwar auf vielen Gebieten etwas voraushatte, mit klassischen schwedischen Redewendungen jedoch nicht ganz vertraut war.
    »Ach so. Jaja, wir müssen es schon bis zum Wochenende im Kasten haben.«
    »Gut. Ich bin heute ziemlich weit gekommen, aber darüber sprechen wir, wenn du das nächste Mal da bist. Es gibt eine Menge spannender Firmen, die meiner Vermutung nach mit dem Verein zusammenhängen.«
    »Cool. Ja, das musst du mir morgen erzählen.«
    Kaum hatte Ninos aufgelegt, da klingelte sein Telefon schon wieder.
    »Hallo, hier ist Natalie. Warum willst du mit Denho sprechen?«
    Ninos ging seine Gedächtniskartei durch, um eine Natalie darin zu finden.
    »Entschuldigung, aber mit wem spreche ich?«
    »I Natalie’yo, i atho du Denho!«
    Es war Denhos Frau aus Södertälje. Sie war die kleine Schwester eines ehemaligen Klassenkameraden von Ninos. Ninos erklärte ihr, warum er Denho treffen wollte. Sie bat ihn, seine SIM-Karte wegzuwerfen und gab ihm eine neue Nummer, die er anrufen sollte, sobald er sie ausgetauscht hatte.

24
     
     
    Karin war sehr mit sich zufrieden. HHH sei ein privatrechtlicher Verein, hatte sie Flintberg in bedauerndem Tonfall berichtet, und das bedeutete, dass ihre Spezialkenntnisse in Bezug auf das Firmenregister unbrauchbar waren. Es gab keinen öffentlichen Rechenschaftsbericht und daher auch keine offiziellen Angaben zu einem aktuellen Vorstand. Die Presseabteilung des Außenministeriums wusste nicht, wovon die Rede war, als sie sie mit Flintbergs Gerüchten konfrontierte, und die Polizei hatte angedeutet, dass sie vermutlich noch nicht einmal eine Voruntersuchung

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