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Die Wolkenkinder

Die Wolkenkinder

Titel: Die Wolkenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hanks
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über deine Herkunft reden und ich dachte schon vorhin, sie hätte dir mächtig gefallen, als du sie so minutenlang, wie hypnotisiert, angestarrt hast.“
       Randolf wurde puderrot: „Habt ihr das bemerkt?“
       „ War ja wohl kaum zu übersehen!“ grinste auch Lothar.
       „Au weia! Dann hat sie es womöglich auch gemerkt!“
       „ Worauf du einen lassen kannst!“ amüsierte sich Dietbert prächtig. „Und rate mal, wer da eben gerade um die Ecke kommt?“
       Randolf wagte sich nicht umzudrehen, sondern flüsterte nur: „Sie?“
       „Jow!“ salutierte Dietbert. „Dann werden Lothar und ich mal sehen, ob wir es durch den Irrgarten da vorne schaffen. Bis später also, mein Freund und viel Spaß!“
       „ Jungs! Jungs!“ flüsterte Randolf. „Ihr werdet mich doch jetzt nicht alleine lassen!“
       „ Doch, doch, mein Lieber!“ grinste Dietbert breit und gab Lothar einen Klapps, auf das er mit ihm kommen sollte.
       Amelie, die Grafentochter, sah gerade noch die Freunde Randolfs verschwinden und dachte sich ihren Teil: „Hallo, Randolf!“ sprach sie ihn vorsichtig an und Randolfs Ohren wurden kochend heiß. „Warum sind deine Begleiter so plötzlich verschwunden? Hat das irgendetwas mit mir zu tun?“
       Randolf traute sich kaum hochzuschauen,               bis ihm einfiel, dass er noch saß und das in Gegenwart der Comtesse! Eilig richtete er sich auf, stieß fast mit ihr zusammen und stammelte vor sich hin: „Entschuldigung ... Nehmt doch bitte Platz ... Die Jungs? ... Äh ..., die wollten … die wollten nur mal probieren, ob sie den Irrgarten schaffen!“
       „Ah ja! Gute Idee! Können wir dann auch mal machen. Mein Vater lässt sich einiges einfallen, um das Leben am Hof so angenehm, wie nur möglich zu machen!“ gab die junge Dame ziemlich aufgeräumt von sich und raffte ihre Röcke, um den angebotenen Platz einzunehmen.
       „ Ja, ja, gute Idee! Das mit dem Irrgarten!“ wiederholte Randolf, weil ihm momentan partout nichts Besseres einfallen mochte.
       „ Französisch!“ betonte die Comtesse. „Mein Vater orientiert sich am französischen Hof!“
       „ Ah ja!“ brachte Randolf immerhin heraus und sagte sich innerlich: Das gibt’s doch gar nicht! Ich benehme mich wie ein kleiner Junge! Ich muss mich sofort in den Griff kriegen, sonst bin ich blamiert! Er zwickte sich selbst so ins Bein, dass es seine Angebetete nicht sehen konnte, in der Hoffnung, dass der Schmerz ihn zu sich kommen lassen würde. Einigermaßen wieder bei Sinnen übernahm er das Wort: „Sehr schön hier! Würde mich freuen, ich könnte öfter hier sein!“
       „ So, so!“ schaute ihm Amelie tief in die Augen. „Dir haben es wohl die schönen Rosenstöcke angetan, was?“
       Randolf wandte den Blick ab und druckste vor sich hin: „Die auch ...“
       „ Die auch?“ wunderte sich Amelie gespielt, denn natürlich war ihr vollkommen klar, was Randolf in Wirklichkeit so gut gefallen hatte. Viel offensichtlicher hätte er sich ja wohl kaum benehmen können. Na ja, dachte Amelie, ist ja ein ganz ausgefallener Bursche! Wäre eine ganz schöne Abwechslung mit ihm hier am Hof! Werde mich für ihn bei meinem Vater verwenden! Obwohl, dachte sie weiter nach, muss ich ja wohl kaum. Was hatte meine Mutter über ihn noch mal gesagt? – Er sei etwas ganz Besonderes, er müsse am Hofe ausgebildet werden. Hm? Was Mutter wohl treibt? Recht hat sie ja, ist wirklich eine ganz besondere Erscheinung, dieser Randolf! Wo er wohl herkommt?
       Endlose Sekunden war jetzt schon kein Wort mehr gefallen, Randolf suchte händeringend nach irgendeiner Konversation, ging innerlich die verschiedensten Ansätze durch, verwarf aber alles wieder, weil ihm alles zu banal erschien in Anbetracht dessen, dass er sich immer wieder klar machte, mit wem er da auf einer Bank saß – bei dieser engelsgleichen Erscheinung kann man nicht einfach irgendeinen Stuss faseln!
       „ Ich denke“, sagte Amelie schließlich, „wir versuchen auch einmal den Irrgarten zu bezwingen! Was denkst du?“
       „ Ganz wie du willst!“ Randolf erschrak vor sich selbst: Er hatte die Comtesse geduzt. War ihm das erlaubt? Das könnte Ärger bei ihr hervorrufen!
       Amelie hatte tatsächlich kurz aufgehorcht, weil sonst wirklich niemandem erlaubt war, sie so anzureden. Sie schaute auf den vor sich selbst erschrockenen Randolf, amüsierte sich und sagte mit tiefgründigem Schmunzeln: „Da du dir ja selbst

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