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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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Rippe für Rippe die Flügel zusammen, wobei er den Kopf hin und her warf und schnaubte.
    Schon bald hatten sich die Pferde beruhigt und erhielten warmes Wasser von Broh. Im Stall warteten Heu und Hafer auf sie. Lark drängte Philippa, in die Küche zu gehen, und versprach, Soni abzureiben und ihr gegen die Kälte in dem unbeheizten Stall eine Decke überzulegen. Philippa war einverstanden, und Lark lächelte sie strahlend an. Philippa überließ das Mädchen nur zu gern ihren Aufgaben und genoss diesen wundervollen Tag. Der Schnee war so
weiß, der Himmel so blau, das Rot und Schwarz von Sonis Flügeln glänzten und wirkten in der Sonne fast transparent, und das lebendige Veilchenblau von Larkyns Augen leuchtete mit den anderen Farben um die Wette. In der Küche erwartete sie eine Kanne des guten, starken Hammloh’schen Tees und natürlich ein Teller mit Hirtenstäben, den Keksen aus dem Hochland, und sicher knisterte im Ofen ein Feuer.
    Sie überquerte den Hof und lauschte dem Knirschen des Schnees unter ihren Stiefeln. Sie duckte sich unter den Zweigen des Rautenbaumes hindurch und öffnete die Küchentür.
    Wärme schlug ihr entgegen, und es duftete intensiv nach frisch gebackenem Brot und nach irgendeiner Suppe, die in einem riesigen Topf auf dem Herd kochte. Das alte Bauernhaus mit seiner schiefen Treppe, der hohen Decke, den unterschiedlichen Stühlen und den verbeulten Töpfen an den Haken war ein willkommener Anblick. Die Vorhänge sind neu, dachte sie. Alles andere jedoch strahlte Alter und dadurch eine gewisse Sicherheit aus.
    Sie zog Kappe und Handschuhe aus und wollte sie gerade in ihren Gürtel stecken, als Pamella mit ihrem kleinen Sohn hereinkam. Philippa blieb wie angewurzelt stehen und vergaß Kappe und Handschuhe in ihrer Hand.
    Natürlich hatte sie gewusst, dass die beiden hier waren. Es war sehr freundlich von den Hammlohs gewesen, Pamella anzubieten, bei ihnen zu bleiben. Prinzessin Pamella, die jüngere Schwester Fürst Wilhelms, war entehrt und verstoßen mit ihrem Kind auf den Hof gekommen, nachdem Philippa damals Larkyn und Seraph in der Hütte eines Kräuterweibs gefunden hatte.
    Zu dieser Zeit hatten sie noch nicht einmal den Namen
des Kindes in Erfahrung bringen können. Erst später, als Pamella ganz allmählich Vertrauen zu den Hammlohs entwickelt hatte, hatte sie Lark den Namen ihres Sohnes aufgeschrieben. Brandohn hatte schon damals mit seinen hellen Haaren und den schwarzen Augen wie ein Fleckham ausgesehen, was niemand überrascht hatte.
    Doch jetzt, wo er beinahe vier Jahre alt war, erschrak Philippa geradezu über die unglaubliche Ähnlichkeit mit seinem Onkel, Fürst Wilhelm.
    Sie starrte die beiden an. Pamella wirkte weit älter, als sie war, und der junge Brandohn hielt sich sehr aufrecht und war bereits ziemlich groß für sein Alter. Pamella schob den Jungen nach vorn, damit er Philippa begrüßte. Philippa beobachtete, wie er über die alten Fliesen des Küchenbodens lief, und überlegte, was sie sagen könnte.
    Als Larkyn ein paar Minuten später hereinkam, beobachtete Philippa sie ganz genau; das Mädchen reagierte genauso wie sie selbst. Ihre Blicke trafen sich, und Philippa bemerkte, wie sich die Augen des Mädchens vor Schreck weiteten. Philippa nickte kurz und wandte sich ab. Sie würden sich ein anderes Mal mit diesem Thema befassen.
     
    Nach dem Abendessen, einer herzhaften Mahlzeit mit Gemüsesuppe, Blutrüben, schwerem dunklem Brot und reichlich frisch geschlagener Butter, bot Lark sich an, beide Pferde für die Nacht fertig zu machen, doch Meisterin Winter schob ihren Stuhl zurück und erhob sich vom Tisch. »Ich komme mit, Larkyn, wenn Ihre Brüder mich entschuldigen.«
    Nikh und Edmar hatten beide den Mund voll und nickten, während Broh aufstand und seine Hilfe anbot.

    »Nein, Broh, da gibt es nichts für dich zu tun«, erwiderte Lark. Sie grinste, als sie eine Lampe nahm. »Du würdest nur die geflügelten Pferde verrückt machen.«
    »Ich könnte Heu oder Wasser schleppen«, schlug er vor.
    »Danke, wir schaffen das«, erklärte Meisterin Winter. Sie folgte Lark hinaus in die eisige Dunkelheit. Auf dem Weg knöpften sie die Mäntel zu und sprachen kein Wort, bis sie in der Scheune waren.
    Jemand hatte das Kuhgatter aus dem Stall geräumt, so dass Wintersonne ausreichend Platz hatte. Tup war in der Box untergebracht, und Soni hatte ausreichend frisches Stroh. Ein Futtertrog und ein Wassereimer waren ordentlich an den Stangen aufgehängt. Meisterin Winter

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