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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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satteln, und Seraph beschwerte sich darüber, dass er warten musste, bis er an der Reihe war. Philippa nahm Lark die Zügel von Soni ab und ließ sie zu dem kleinen Hengst gehen, damit sie ihn ausschimpfen konnte.
    Philippa zog Sonis Sattelgurt fest, prüfte die Flügelhalter und führte sie hinaus in den Hof. Wie seit ihrer Ankunft war der Himmel auch heute klar. Vielleicht konnten sie ja nach ihren Erledigungen eine Runde zu den Hügeln hinauffliegen. Das würde Seraph beruhigen, und auch Soni würde etwas Bewegung gut tun.
    Sie stieg auf. Soni warf voller Vorfreude den Kopf hoch. »Warte, mein Mädchen«, flüsterte Philippa ihr zu. »Larkyn und Seraph kommen noch.«
    Während sie wartete, kam Pamella aus dem Kühlkeller, blieb neben der Treppe stehen und beobachtete sie. Aus
einem Impuls heraus ritt Philippa nah zu ihr. »Pamella«, sagte sie ruhig. »Vielleicht sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Ihr Bruder Frans ist eine Zeit lang in Fleckham, und wenn Sie dort hinwollen, könnte ich das in die Wege leiten und mit ihm sprechen …«
    Plötzlich füllten sich Pamellas Augen mit Tränen, sie schüttelte heftig den Kopf, rannte in die Küche und schlug die Tür hinter sich zu. Philippa starrte hinter ihr her. Sie bemerkte erst, dass Larkyn mit Seraph aus der Scheune gekommen war, als das Mädchen sie ansprach.
    »Mein Bruder sagt, dass sie sich versteckt, wann immer jemand kommt.«
    »Aber versteckt sie denn auch den Jungen?«
    »Außer mir hat keiner der Bewohner von Willakhiep jemals den Fürsten gesehen. Sie würden die Ähnlichkeit gar nicht bemerken«, erklärte Lark.
    »Aha. Nein, wohl kaum.« Philippa wendete Soni, und sie ritten Seite an Seite den Weg hinunter. An diesem Tag sprachen sie nicht mehr von Pamella, doch ihr Mitleid mit ihr und die Sorge um ihr vaterloses Kind beschäftigten Philippa den ganzen Nachmittag über und störten die friedliche Atmosphäre.
     
    »Pamella hat mir erzählt, dass Wilhelm Spione im Hochland hat«, sagte Philippa zu Broh Hammloh, als sie über das Erdlin-Fest schlenderten. Der Festplatz war voller Feiernder, Musik spielte, und ein großes Lagerfeuer loderte, das so heiß war, dass sich niemand in seiner Nähe aufhalten konnte. Lark, Nikh und Peonie waren unterwegs, um Freunde zu suchen, und Edmar wanderte mit Brandohn auf den Schultern durch die Tänzer hindurch, wirbelte mit ihm herum und brachte damit den kleinen Jungen zum Lachen.

    »Der Fürst hat seine Augen überall in Oc«, erklärte Broh. »Die Zehnteintreiber, die Vogte … Spione.«
    »War das unter Fürst Friedrich auch so?«
    Broh zuckte mit den Schultern. »Da ist es mir jedenfalls nie aufgefallen. Es spielte einfach keine Rolle.«
    »Ja. Das stimmt. Seitdem Wilhelm den Thron bestiegen hat, ist für Sie alles anders geworden.«
    Er blieb vor einer Bude stehen, legte eine Münze auf den Tresen und reichte ihr einen der beiden Becher mit süßem, warmem Wein. Zunächst wollte Philippa ablehnen, doch dann sagte sie sich, dass es dieses eine Mal nicht von Bedeutung war.
    Soni und Seraph standen sicher in der Scheune auf dem Unteren Hof, und schließlich war Erdlin. Für ihren Geschmack war der Wein etwas zu süß und zu würzig, doch auch das war egal. »Es ist hoffentlich nicht mehr die Rede davon, dass Ihr Hof beschlagnahmt werden soll?«
    Er knurrte leise. »Nein. Aber vorbei ist das noch lange nicht.«
    »Nein, genauso wenig wie meine Schwierigkeiten mit dem Fürsten.«
    Broh führte Philippa ein Stück von den Tänzern und dem Lärm weg. Sie war sich bewusst, dass die Leute sie beobachteten, und irgendwie genoss sie es sogar. Dass eine Pferdemeisterin von einem Dorfbewohner begleitet wurde, musste etwas Neues für Willakhiep sein. »Sie haben vor dem Rat gesprochen?«, fragte er.
    »Ja.« Der warme Wein, die festliche Stimmung und die beruhigende Anwesenheit von Broh Hammloh lösten Philippas Zunge. »Es war schrecklich.«
    Sie zögerte, doch er wartete geduldig und schwieg. Nach
einem Augenblick sagte sie: »Ich habe Fürst Wilhelm angeklagt, sich in die Blutlinien eingemischt zu haben.«
    »Ich vermute, dass wir auch auf diese Art zu Tup gekommen sind«, erwiderte er.
    »Offensichtlich. Obwohl er das nicht zugegeben hat.« Sie kniff die Lippen zusammen. »Doch jetzt hat er noch ein geflügeltes Pferd gezüchtet und es für sich selbst behalten. Ich … wir haben es gesehen, Larkyn und ich.«
    »Ja. Das hat sie mir erzählt.«
    Philippa biss sich auf die Lippe und fragte sich, ob Larkyn ihrem Bruder auch

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