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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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Larkyn.«
    Das Mädchen richtete den wachen Blick auf Philippa. »Ist es das? Wirkt es so auf Sie? Ich hätte gedacht, dass Ihnen Ihr Zuhause viel schöner vorkommt, größer, meine ich.«
    Philippa verzog die Lippen. »Das kann man auch so sagen. Es ist groß, viel zu groß und zu kalt, mit einem Dutzend Dienern. Alle Räume sind vollgestopft mit Gardinen,
Vasen und unbequemen Möbeln. Schon als ich ein Kind war, hat mir Fleckham besser gefallen als mein eigenes Zuhause. Besonders, als Fürst Friedrich vor seiner Inthronisierung noch dort gelebt hat.«
    Die Pferde trabten auf sie zu, und sie drehten sich um und begrüßten sie. Seraph schnaubte, blähte die Nüstern und tänzelte dann von Larks ausgestreckter Hand weg, um sie aufzufordern, wieder mit ihm zu spielen. Selbst Soni tänzelte und wirbelte kleine Schneewolken auf. Als sie zurück zur Scheune tollten, kam die kleine Herde brauner Ziegen mit ihren dicken Winterpelzen auf sie zugetrottet und starrte Seraph und Soni an. Sie verdrehten die Ohren und zuckten mit den Schwänzen. Lark trat zwischen sie, kraulte ihre Hörner und rieb über ihre Rücken. Sie scharten sich um sie, blökten und suchten in ihren Taschen nach etwas Essbarem. Philippa wunderte sich über den Umstand, der dazu geführt hatte, dass Schwarzer Seraph ausgerechnet hier auf dem Unteren Hof zur Welt gekommen war, bei diesem besonderen Mädchen, das nun an ihn gebunden und für ihn verantwortlich war.
     
    Eines Nachmittags begegnete Philippa Pamella allein im Kühlkeller. Brandohn war mit Edmar, seinem besonderen Liebling, unterwegs, und Pamella schlug Butter. Philippa konnte immer noch nicht ganz fassen, dass dies die Fürstentochter war, die sie in Oscham gekannt hatte. Dieselbe Pamella, die so ein verwöhntes, eigensinniges Mädchen gewesen war, rührte nun mit dem Schlägel im Butterfass, als hätte sie seit Jahren nichts anderes getan.
    Philippa stand auf dem obersten Treppenabsatz und blickte zu ihr hinunter. Die schiefe Tür stand offen, so dass die Sonne in den Keller scheinen konnte. Pamella hatte die
Zöpfe unter ein Kopftuch gesteckt, trug eine Schürze, die von Sahneflecken übersät war, und beugte sich über das Butterfass, um die Festigkeit der Butter zu prüfen.
    »Guten Morgen«, sagte Philippa.
    Pamella blickte auf und wischte sich mit dem Handrücken einen Schweißtropfen von der Stirn. Sie nickte Philippa zu. Es war deutlich zu sehen, wie ihr Mund und ihr Hals arbeiteten, doch sie brachte kein Wort zustande, und nach einer Weile schüttelte sie entschuldigend den Kopf, wandte sich wieder dem Butterfass zu und tauchte den Schlägel in die schwere Creme.
    »Kann ich helfen?«, fragte Philippa.
    Pamella schüttelte den Kopf und zeigte erst auf sich, dann auf die halb geschlagene Butter.
    »Ja, ich sehe, dass Sie das gut können. Ich wüsste auch ehrlich gesagt nicht, wie man Butter macht.«
    Pamella nickte ihr kurz zu, ohne ihre Arbeit zu unterbrechen. Philippa sagte: »Larkyn und ich reiten ins Dorf. Kann ich Ihnen irgendetwas mitbringen?«
    Ohne aufzusehen, schüttelte Pamella den Kopf.
    »Vielleicht etwas für Brandohn?«
    Pamella hob den Blick, und Philippa war verwirrt über den harten Ausdruck in ihren Augen. Pamella legte den Zeigefinger auf die Lippen und schüttelte entschieden den Kopf.
    Erst wusste Philippa nicht, was sie ihr sagen wollte. Sie runzelte die Stirn, dann erwiderte sie: »Ach! Sie möchten nicht, dass ich von ihm spreche?«
    Das Mädchen nickte.
    »Aber die Dorfbewohner wissen bestimmt … sie müssen doch wissen, dass Sie und Brandohn hier sind.«
    Pamella nickte wieder, deutete jedoch auf ihre Brust und schüttelte dann wieder den Kopf.

    »Ich verstehe. Das Dorf weiß nicht, wer Sie sind und woher Sie kommen.«
    Pamella nickte heftig mit dem Kopf. Pamellas Hals arbeitete, die Muskeln bewegten sich deutlich. Sie runzelte die Brauen, als sie zu sprechen versuchte, und schließlich erfolgreich ein Wort herauspresste. »Spion.«
    »Ach.« Philippa empfand plötzlich Mitleid. »Sie meinen Wilhelms Spione, nicht?« Es folgte erneutes Nicken. »Oh, Pamella. Es tut mir so leid. Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen. Ich … ich habe ebenfalls Probleme mit Ihrem Bruder.«
    Es folgte wieder ein Nicken, diesmal langsam und resigniert.
    In diesem Augenblick wieherte Seraph in der Scheune, und im nächsten Moment krachten Hufe gegen Holz. Philippa entschuldigte sich fast erleichtert und eilte über den Hof. Wie sich herausstellte, hatte Lark angefangen, Soni zu

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